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4.2.2016 – „Unsere Ahnengalerie ist damit um ein wertvolles Porträt reicher“, freut sich Oberbürgermeister Uli Pötzsch. Ein paar Gemälde seiner Amtsvorgänger hängen bereits im Selber Rathaus

in der Nähe des Sitzungssaal. Neben Dr. Franz Bogner und Werner Schürer reiht sich da fortan Christian Höfer ein. „Ein Mann, der vieles in Selb geprägt hat“, erinnert sich Pötzsch an den Oberbürgermeister der Jahre 1956-1988 zurück.

 

Das neue Gemälde ist aber nicht nur ein einfaches Ölbild. Auf einer Porzellanplatte wurde das Abbild anhand einer Fotoaufnahme aus den 1980er Jahren gefertigt. Gemalt hat dies der Künstler und Porzellanmaler Moritz Hegy. Zur Verfügung gestellt hat er diese Arbeit der Stadt Selb. „Das ist ein sehr wertvolles Geschenk“, spricht Pötzsch hierzu seinen Dank aus. Nicht nur für das Bild an sich. „Es ist eine tolle Kunst und ein großartiges Handwerk, das hier Moritz Hegy einmal mehr an den Tag gelegt hat“, schätzt er insbesondere die Anfertigung auf Porzellan. Dies sei ein gelungenes Beispiel dafür, dass in der Stadt Selb weiter das Thema Porzellan gelebt werde.

Viel Arbeit steckt hinter solch einer Arbeit. „Rund 80 Stunden dürften es insgesamt gewesen sein“, blickt Hegy nun auf Höfers fertiges Porzellanbild zurück. Viele mehr waren es aber tatsächlich. Denn hierbei handelt es sich um ein zweites Gemälde. „Das erste brach leider beim letzten Brand“, war da das Ärgernis groß. Neu motivieren musste sich Hegy, um das Werk von neuem zu beginnen. Auch war das natürlich kein Bild, das man am Stück malen konnte. Rund ein dreiviertel Jahr habe er hierfür benötigt, um darin seine Stunden zu investieren. So habe er zwischendurch immer wieder an anderen Bildern gearbeitet. Nur so habe er dann die notwendige Konzentration für Höfers Porträt aufbringen können. „Solch ein Gemälde ist eben doch etwas anderes als ein Landschaftsbild, wo man mal einen Baum oder eine Bergspitze weglassen kann“, ist eine außergewöhnliche Technik erforderlich. Nicht viele können überhaupt die Aufglasurmalerei, wie er sie umsetzt und dabei auf viel Erfahrung baut. Diese ist auch notwendig. Die unterschiedlichen eingesetzten Farben reagieren beim Brennen schließlich anders. Schon kleinste Schwankungen bei der Temperatur können große Änderungen bei der Farbgebung bewirken. Mehrmals wurde auch dieses Porträt entsprechend übermalt und neu gebrannt, bis der Künstler mit dem Ergebnis vollauf zufrieden sein konnte. Auch erinnert er daran, dass es nicht immer leicht sei, die hierfür notwendigen Porzellanplatten zu bekommen. Diese kann er jedoch noch über gute Kontakte bei Rosenthal beziehen.

„Das ist einfach mein Leben, meine Leidenschaft“, freut sich der 1943 geborene Moritz Hegy immer wieder, seine einst bei der Porzellanfabrik Krautheim & Adelberg erlernte und später auch bei Rosenthal angebrachte Technik noch heute in die Tat umsetzen zu können. Ruhestand ist nämlich nicht unbedingt seins. Und so manch einer hat ihm bestimmt schon bei seiner Arbeit über die Schulter geschaut. Mehrmals in der Woche sitzt er nämlich im Factory In. Hier malt er seine Porzellanbilder. Auch das von Christian Höfer. Eine Arbeit, die so mach Neugierigen anlockt. Bereitwillig gibt er da über dieses Handwerk auch Auskunft. Geld verdienen: Nein, das will er damit nicht. „Kann man auch nicht unbedingt“, meint er. „Wenn ich dann tatsächlich bei Auftragsarbeiten meine Stundenanzahl und Materialkosten berechnen würde, käme das sonst wohl zu teuer“, malt er seine eigenen ausgewählten Motive unterschiedlichster Themen dafür mit umso mehr Herzblut. Etliche stehen davon in heimischen Gefilden fein eingepackt. „Vielleicht bekomme ich noch einmal die Gelegenheit einer Ausstellung“, würde er sich freuen, diese Bilder dann selbst noch einmal in dieser Form zu Gesicht zu bekommen. Irgendwann, so ist er sich sicher, wird er all diese Werke ohnehin der Stadt Selb oder dem Porzellanikon zur Verfügung stellen.

Eine Aufgabe hat sich Moritz Hegy auf jeden Fall aber noch vorgenommen. „Als nächstes möchte ich ein Porträt von Uli Pötzsch auf Porzellan malen“, soll die Galerie der Oberbürgermeister vergrößert werden. Und er erklärt: „Den Wolfgang Kreil habe ich schon seit längerem fertig. Er möchte allerdings nicht, dass sein Gemälde zu Lebzeiten da mit aufgehängt wird!“

 

selb-live.de – Michael Sporer

 

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