23.3.2017 – Am Montag, 3. April 2017 um 19:30 Uhr gastiert Peter Kampschulte in der Musikschule Selb. Bekannt als Schauspieler am Theater Hof. - „Der Fall Judas“ eine Verteidigungsrede von Walter Jens. Die Geschichte ist bekannt: Im Garten Gethsemane am Ölberg bei Jerusalem erscheint in der Nacht ein Verhaftungskommando, um Jesus gefangen zunehmen und der Justiz von jüdischer Selbstverwaltung und römischer Besatzungsmacht zu überstellen. An der Spitze des Kommandos: Judas, Mitglied des Zwölferkreises um Jesus, einer seiner engen Vertrauten also. Dieser Jünger hat dann die Stirn, seinen Lehrer mit einem Bruderkuss zu begrüßen – zugleich ist das, das vereinbarten Zeichen für die Häscher. Später bereut der Mann seine Tat, gibt der jüdischen Behörde die Belohnung von 30 Silberstücken zurück und erhängt sich.
Judas tritt auf die Bühne, spricht persönlich zum Publikum und erklärt, dass er bereit war die Rolle des Schwerverbrechers anzunehmen, natürlich im Einvernehmen mit Jesus. War es Gehorsam oder Verrat? Ist es nicht genau diesem Verrat zu verdanken, dass Jesus sein Heilswerk am Kreuz erfüllen konnte? Trägt nicht genau dieser Verrat dazu bei, den göttlichen Plan in Erfüllung gehen zu lassen? Basiert nicht die christliche Hoffnung auf den Verrat Judas? Ist der göttliche Plan durch den Verbrecher umgesetzt worden: Die Erlösung der Menschheit durch das Opfer des Sohnes? Viele Fragen… Ein faszinierendes Gedankenexperiment, vorgetragen von Peter Kampschulte.
Walter Jens (1923 – 2013) geboren in Hamburg war einer der großen Schriftsteller und Literaturhistoriker. Sein letzter Roman „Der Fall Judas“ behandelt einen fiktiven Seligsprechungsprozess für Judas. In Form einer forensischen Fallstudie.
Der Eintritt ist frei.
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