Rosenthal Outlet Center Banner neu 23.05.2024

selblive whatsapp300

Anzeige

muehlbach selb 021713.2.2017 – Zu einer seltenen wie ungewöhnlichen Feier kamen am Donnerstag zum Feiertag „Mariä Lichtmess“ im Selber Ortsteil Mühlbach fast 40 Teilnehmer zusammen. Pfarrer Dr. Jürgen Henkel weihte die neu gebaute Brücke zur „Krippner-Mühle“, die im letzten Jahr von der Stadt Selb errichtet wurde. Diese kleine, aber schmucke Brücke verbindet das Anwesen der Familie Müller, die heute das das Anwesen bewohnt und landwirtschaftlich bewirtschaftet, mit „dem Rest der Welt“, wie es Zweite Bürgermeisterin Dorothea Schmid in ihrem Grußwort für die Stadt humorvoll zum Ausdruck brachte.

Das Datum der Brückenweihe war bewusst gewählt. Am 2. Februar konnten Manfred und Erna Müller ihren 50. Hochzeitstag feiern. Diese Goldhochzeit verbanden beide mit einer Einladung an Verwandte, Nachbarn, Freunde und die Mühlbacher zu dieser Brückenweihe und einem „Winterbüffet“ unter freiem Himmel. So konnten Pfarrer Henkel und die anderen Gäste auch Glück- und Segenswünsche zur Jubelhochzeit überbringen.

Pfarrer Henkel gab bei der Weihe einen kurzen geschichtlichen Rückblick. Das Anwesen kann bereits als historisch bezeichnet werden. Die Mühle lässt sich bis 1666 nachweisen, also schon rund 350 Jahre, wobei sie sicher bereits vorher bestand. Sie wird auch in dem heimatkundlichen Band „Mühlen im Sechsämterland“ von Dieter Arzberger erwähnt. Die Mühle hieß zeitweise „Ploßenmühle“, „Penzelmühle“ oder „Krippnermühle“. Früher besaß die Mühle zwei Mahlgänge, die von einem oberschlächtigen Rad mit über drei Metern Durchmesser angetrieben wurden. Im 19. Jahrhundert kam eine Schneidmühle mit hölzernem Gatter und einem eigenen Rad dazu. Die Säge wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr betrieben.

Die Familie Müller wiederum ist erstmals 1683 dort mit historischen Quellen erwähnt. 1770 hat Christof Krippner hier eingeheiratet, daher der Name „Krippnermühle“. Nach über einem Jahrhundert mit der Besitzerfamilie Penzel ab 1837 übernahm schließlich mit Ernst Müller 1961 wieder die Familie Müller die 1960 stillgelegte Mühle als landwirtschaftlichen Hof. 1980 haben Manfred Müller und seine Frau Erna den Hof übernommen.

Mit biblischen Lesungen und Gebeten, den bekannten Lobliedern „Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren“ und „Nun danket alle Gott“ und dem Segen durch Pfarrer Henkel mit Kreuzzeichen und Weihwasser wurde die Brücke schließlich geweiht und damit offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Geländer waren zu dem Anlass mit Girlanden in den Stadtfarben von Selb und roten Rosen festlich geschmückt. Im Rahmen der Weihehandlung wurde der Planer und Arbeiter gedacht und Gott für deren Werk gedankt. Gleichzeitig wurde um den Segen Gottes und Bewahrung für alle gebetet, die diese Brücke überschreiten.

Pfarrer Henkel setzte die Brücke und die Goldene Hochzeit in seiner kurzen Ansprache in Beziehung zueinander. „Auch im Leben und gerade in der Ehe muss man immer wieder manche Brücke überschreiten und auch einmal unbekanntes Gelände und neue Ufer betreten. Es ist wichtig, dass Gott uns dabei zur Seite steht, wie er auch die beiden Hochzeitsjubilare seit 50 Jahren begleitet und bewahrt.“ Auch dankte Pfarrer Henkel der Stadt Selb für den Bau der neuen Brücke. „Gerade in unserer so gewalttätigen Welt und Zeit, in der Menschen immer mehr Brücken abreißen, ist diese Brücke ein positives Signal für menschliche Gemeinschaft und gelingendes Miteinander auch von Menschen unterschiedlicher Seiten und Ufer. Die Menschen sollten viel mehr Brücken bauen, um die Kluft zwischen Völkern, Rassen und Religionen zu überwinden.“

Zweite Bürgermeisterin Dorothea Schmid überbrachte die Grüße der Stadt Selb. Sie freute sich über den festlichen Rahmen der Brückenweihe und machte deutlich, dass Brücken Menschen zusammenbringen. Ortssprecher Matthias Häußer überbrachte Glückwünsche und Grüße der Ortsgemeinschaft und der Freiwilligen Feuerwehr Mühlbach. Er rief die gar nicht einfache Baugeschichte des kleinen Bauwerks in Erinnerung und meinte: „Dazu hat auch gezählt, dass wir eine Baufirma hatten, die vorher offenbar nicht wusste, dass im Fichtelgebirge im Winter Schnee liegt. Aber solche Probleme liegen nun zum Glück hinter uns.“

Beide übergaben an Manfred und Erna Müller kleine Geschenke zu diesem festlichen Anlass. Bei einem Büffet im Hof des Anwesens gab es dann süßen und herzhaften Schmaus, dazu heiße und wärmende Getränke.

muehlbach selb 02171

selb-live.de – Presseinfo

FacebookXingTwitterLinkedIn