13.1.2017 – Sturmtief Egon sorgt für Ausnahmezustand auf den Straßen und Schienen der Region. Auch der Zugverkehr zwischen Selb und Rehau bzw. Hof war davon betroffen. Aufgrund der schlechten Witterung mag manch Fahrgast für Verspätungen noch durchaus Verständnis aufbringen.
Vielmehr ärgerten sich einige (potentielle) Bahnreisende aber über mangelnde Informationen seitens des Unternehmens Agilis. In der Tat haben an anderen Stellen umgestürzte Bäume für Wirbel gesorgt, waren dafür mit verantwortlich für Verzögerungen und Ausfälle von Bahnverbindungen, folglich auch für keine leichte Aufgabe bei den Verantwortlichen. Bezogen auf Selb-Hof konnte zumindest über die Agilis-Facebookseite in Erfahrung gebracht werden, dass die in Richtung Hof abgehenden Züge um 9:30 Uhr und 11:30 gestrichen wurden. Der Zug um 10:40 Uhr sollte demnach pünktlich fahren. Selbiges war jedoch nicht der Fall. Eine 19jährige Schülerin beispielsweise konnte ob der eigentlichen Information ihren Unterricht vorzeitig verlassen, um eben genau diesen Zug erreichen zu können. Auch etliche weitere Schüler und Personen warteten am Selber Bahnhof. Vergeblich. Informationen gab es keine, auch nicht auf Facebook. Eine Telefon-Hotline war zunächst nicht erreichbar. Erst um 11:15 Uhr gab es am Bahnhof Selb-Stadt eine erste Information (Durchsage + Laufband), dass der Zug um 11:30 Uhr ausfallen wird. Während die Wartenden allmählich bei Wind und Schneegestöber froren, gelang es der Schülerin zwischenzeitlich (gegen 11 Uhr) Kontakt zu einer Agilis-Servicestelle herzustellen. Hier entschuldigte man sich für die Verzögerungen. Man versprach umgehend Taxen an den Bahnhof als Ersatz zu schicken, da auch ein Schienenersatzverkehr mit einem Bus nicht durchgeführt werden könne. Gegen 11:30 Uhr dann ein erneuter Anruf seitens Agilis. Aus Hof werde man nun Taxen nach Selb schicken. Gegenüber selb-live.de wurde auf Nachfrage klar erläutert, dass das sonst üblich eingesetzte Busunternehmen Weiherer keinen Bus zur Verfügung hatte und auch die Selber Mietautounternehmen keine freien Kapazitäten gehabt hätten. Noch mussten die Wartenden aber länger bibbern und warten. Ein größerer Teil stieg unterdessen in einen Linienbus nach Marktredwitz, um von dort aus mit der Bahn weiterzukommen, andere wiederum ließen sich zwischenzeitlich privat abholen oder marschierten kurzerhand zu Fuß nach Erkersreuth, wenn man nur in diesen Ortsteil musste, weiter. Ein Taxi sollte ohnehin nicht kommen. Dafür ging es dann wenigstens pünktlich mit dem 12:40 Uhr-Zug weiter.
Sichtlich wütend so manch Fahrgast, wartete man schließlich nicht nur bis zu zwei Stunden oder verpasste entsprechende Anschlusszüge. Vielmehr sah man sich ob der Informationspolitik mehr als enttäuscht. Und: auf selb-live.de-Nachfrage bestätigte das Selber Mietautounternehmen Müller, dass es seitens Agilis keine Anfrage erhalten habe. Ebenso teilte das Rehauer Busunternehmen Weiherer selb-live.de gegenüber mit, dass es bezüglich einem Schienenersatzverkehr zwischen Selb und Rehau für die betroffenen Ausfallzeiten nicht angefragt wurde…
selb-live.de – Michael Sporer