11.1.2017 – „Schüler sollen mehr können als nur Wasser erhitzen, Tütchen aufreißen und Dosen öffnen“, ist der Leiter der Selber Realschule, Hermann Sirtl, überzeugt, dass der Landkreis Wunsiedel in die Zukunft der Kinder und Jugendlichen investiert hat. In der Tat hat der Landkreis als Sachaufwandsträger
einige Gelder in die Hand genommen. Herausgekommen ist eine neue Schulküche. Diese wird zwar seit einigen Wochen schon rege genutzt, offiziell eingeweiht wurde diese allerdings erst am gestrigen Dienstag. Und da konnten sich die Gäste von den Kochkünsten der Schülerinnen und Schüler überzeugen. Salat, Flammkuchen und Crème brûlée waren schon liebevoll vorbereitet, von der Siebtklässlerin Hanna Neumann gerne serviert. Das kleine Menü überzeugte. Landrat Dr. Karl Döhler war genauso begeistert wie die beiden Elternbeiräte Steffen Reinsch und Andreas Ritter, Britta Mayer und Gerhard Reger vom Landratsamt, Johannes Fischer und Thomas Lippert seitens des Planungsbüro Fischer sowie natürlich Schulleiter Hermann Sirtl, Konrektorin Beate Sommerer und Fachlehrerin Christine Hofmann.
35 Jahre war die einstige Schulküche alt. „Das kommt einem Paradigmenwechsel gleich“, dankte Sirtl voller Stolz. Ein zeitgemäßes Unterrichtsangebot könne man nun bieten. Auch die Bedeutung von Ernährung unterstrich er, weshalb seine Schule ohnehin schon länger am Landesprogramm „Gute gesunde Schule" teilnehme. Mit dem Unterrichtsfach Haushalt und Ernährung sensibilisiere man die Schüler in diesem Thema. Neben dem theoretischen Wissen sei der praktische Unterricht besonders wichtig. Dieser findet fortan an in einer Doppelschulstunde in der neuen Schulküche statt. Hier wird gemeinsam angepackt. Das fängt vom Gemüse schneiden an und hört nach dem Kochen natürlich erst nach dem Abspülen auf. Arbeitsplatz und Abläufe müssen genauso organisiert werden. Maximal 16 Schüler können – in kleinen Gruppen aufgeteilt – die neue Einrichtung zeitgleich nutzen. Dass diese hierfür bestens geplant und ausgestattet ist, darüber zeigt sich Fachlehrerin Christine Hofmann sehr zufrieden. So lobt sie die Insellösungen. Mit diesen seien die Wege kurz, zudem habe sie so einen besseren Überblick. Herde der neuesten Generation, ein Dampfgarer als auch eine schnell arbeitende Spülmaschine, regelrecht ins Schwärmen gerät sie beim Anblick der neuen Küche und deren Ausstattung. Und selbst weiß man sich ohnehin zu helfen. So helfen beim Aufräumen eigens kreierte Kärtchen beim Sortieren von Messer, Gabel und Co. im Besteckkasten. Damit sich auch die Eltern auf so manches von den Schülern zubereitetes Gericht freuen dürfen, dafür gibt es für die Speisen natürlich auch die Rezepte zum mit nach Hause nehmen.
selb-live.de – Michael Sporer