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ffw silberbach 102319.12.2024 – Ist der geplante Neubau des Feuerwehrhauses in Silberbach notwendig? Die Frage stellte die CSU Selb in der jüngsten Stadtratssitzung. Deren Antrag, zunächst einen Feuerwehrbedarfsplan für die Stadt Selb erstellen zu lassen, wurde von allen anderen Fraktionen vehement abgewiesen. „Das Geld in unsere Feuerwehren ist gut investiertes Geld“, macht Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch deutlich.

Zur Diskussion kam das Thema in der gestrigen Sitzung im Rahmen der Verabschiedung des städtischen Haushaltsplans für das Jahr 2025. Hier ging der CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kreil auf den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses in Silberbach ein. Kosten in Höhe 2,5 Mio. Euro werden hierbei eingeplant. „Der allergrößte Teil davon sind Eigenmittel, die, obwohl sie so heißen, als Kredit aufgenommen werden müssen“, mahnte er an und hinterfragte folglich die Notwendigkeit des Baus. Die FFW Silberbach könne schließlich derzeit nur in der Nacht oder am Wochenende alarmiert werden, während des Tages reiche deren verfügbare Mannschaftsstärke nicht aus. Zudem verfüge sie derzeit über keinen Kommandanten. „Wir gehen davon aus, dass trotzdem der Feuerschutz für den Ortsteil auch während des Tages sichergestellt ist und durch andere Feuerwehren erbracht werden kann. Auch diese Wehren haben in der Regel nachts und am Wochenende eine höhere Einsatzfähigkeit“, meint Kreil und forderte per Antrag durch den Stadtrat zu beschließen, einen Feuerwehrbedarfsplan für die Stadt Selb erstellen zu lassen und dabei im Wesentlichen die Hilfestellungen des Bayerischen Innenministeriums dafür zu Grunde zu legen. In seiner Begründung heißt es: „Ein Feuerwehrbedarfsplan erfasst die vorhandenen Gefährdungen, die notwendigen Hilfsmittel, das notwendige Personal und die einzelnen zeitlichen Erreichbarkeiten für eine 24/7- Einsatzbereitschaft. Dies wird dann über die vorhandene Struktur gelegt und so die Abweichungen von Ist zu Soll ermittelt. Der Stadtrat hat damit eine Grundlage für Entscheidungen, welche Einrichtungen für seine Pflichtaufgabe erforderlich sind.“

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch zeigte sich überrascht, aus seiner Sicht sei das Thema Feuerwehrbedarfsplan bereits abgehakt gewesen. „Dieses Thema hat die CSU komischerweise immer wieder mal am Schirm, zuletzt im Jahr 2016. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum es immer wieder diesen Vorstoß gibt. Wir haben doch mittlerweile alle erkannt, wie wichtig das Ehrenamt und speziell im Feuerwehrwesen ist, wo tatsächlich auch dem Nächsten geholfen wird, wenn er eine Notsituation hat.“ Ein geforderter Feuerwehrbedarfsplan hätte zum Ergebnis, dass nach Plan die ein oder andere Feuerwehr scheinbar nicht mehr benötigt und aufgelöst werden müsste. Der Rathauschef betonte in seinen Worten, dass die Stadtfeuerwehr und die Feuerwehren der Ortsteile gut aufgestellt seien und die Zusammenarbeit bestens funktioniere. Seitens des Stadtrats habe man sich zudem klar für die Kleingliedrigkeit der Feuerwehren ausgesprochen. Ein Fahrzeugkonzept habe man entwickelt und in den vergangenen Jahren sehr konsequent umgesetzt. „Unsere Feuerwehren mit neuem Gerät auszustatten war uns wichtig, um einen guten Feuerwehrdienst leisten zu können und das Ehrenamt zu unterstützen. Gleichzeitig haben wir jüngst ein sogenanntes Feuerwehrhauskonzept verabschiedet. Hier wurde klar gemacht, wo was in Zukunft investiert werden muss, damit das Ehrenamt dort gut durchgeführt werden kann“, erinnerte Pötzsch weiter.

Zusätzlich dürfe man nicht vergessen, dass mit den Feuerwehrhäusern auch das Dorfleben und die Dorfgemeinschaft unterstützt werden. „In vielen Ortsteilen ist mittlerweile das Feuerwehrhaus der einzige Anlaufpunkt für Veranstaltungen und grundsätzlich wichtig für das gesellschaftliche Leben am Dorf!“

Die FFW Silberbach, die einst schon einmal kurz vor der Auflösung stand, könne auf eine starke Mannschaft setzen, die zudem am 6. Januar wieder einen neuen Kommandanten wählen wird. Dieser Ortsteil sei dazu ein gutes Beispiel für Zuzüge, neue Feuerwehrmitglieder konnten dabei gewonnen werden. „Das heißt, den aktuellen Bestand aufzunehmen, die FFW XY braucht es nicht mehr und muss nicht mehr vorgehalten, das wäre ein völlig falscher Ansatz“, so Ulrich Pötzsch.

Für ihn komme ein wichtiger Punkt dazu. „Die Beratungen für uns, wenn es darum geht, was tun wir an welcher Stelle, welche Häuser und welche Technik wir vorhalten, diese liefern unser Stadtbrandinspektor Mario Hoffmann und der Kreisbrandrat Wieland Schletz. Sie kennen sich aus und stehen uns mit Rat und Tat zur Seite.“ Der Oberbürgermeister sprach zugleich allen Kameradinnen und Kameraden seinen Dank für deren Einsatzbereitschaft aus. „Es wäre vermessen, über Köpfe derer zu entscheiden, die eine gute Arbeit machen. Das Geld in unsere Feuerwehren ist gut investiertes Geld!“

Roland Schneider (FWS) zeigte ebenso kein Verständnis für den CSU-Antrag. Ein zum bestehenden Feuerwehrhaus angrenzendes Grundstück sei seitens der Stadt bereits erworben und verschiedene Möglichkeiten erörtert worden. „Ich finde es nicht in Ordnung, wenn man Statistiken hernimmt, um zu entscheiden, ob man eine Feuerwehr braucht oder nicht.“ Die Selber Hauptfeuerwehr sei aufgrund der vielfältig übernommenen Aufgaben auf die Unterstützung der Ortsfeuerwehren angewiesen. Das in Silberbach beispielsweise, um hier eine schnellere Einsatzzeit zu erreichen. Dies ffw silberbach 1023bestätigte zugleich Walter Wejmelka (SPD), komme auf Silberbach als südlichster Ort folglich eine gesonderte Rolle zu. Ulrich Pötzsch ergänzte, dass insbesondere die Ortskenntnis entscheidend sein könnte. „Diese ist wichtig und Gold wert, um die Stadtwehr zu unterstützen. Das ist eine Schlagkraft, derer sollten wir uns bewusst sein!“

Dr. Klaus von Stetten (Aktive Bürger) meinte, dass man mit der von CSU-Seite angestoßenen Diskussion dem Ehrenamt massiv schaden würde. Matthias Müller (CSU) zeigte sich dagegen von der emotional geführten Debatte überrascht. „Es war nicht beantragt, ein Feuerwehrhaus nicht zu bauen, oder eine Feuerwehr zu schließen. Unser Antrag kommt aus dem Hintergrund des finanziellen Risikos für die Stadt Selb“, erklärte er. Er verwies ferner darauf, dass bei den Gerätehäusern die Stadt in den nächsten Jahren hohe Investitionen vor sich haben wird. „Die Stadt Selb steht vor einer dicken Nebelwand. Diese könnte man durch eine Feuerwehrbedarfsplanung auflösen. Durch diese bekommt man Prioritäten aufgezeigt, was man in den verschiedenen Ortsteilen und bei der Selber Feuerwehr machen muss, um die Sicherheitsziele zu erreichen. Das war der Hintergrund!“

Mit der Ausnahme der kompletten CSU-Fraktion stimmten alle Stadträte gegen den Antrag.

selb-live.de - Michael Sporer; Archivbild

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