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oberweissenbach selb 052411.6.2024 – Drei Tage lang Kirchweih wird an diesem Wochenende im Selber Ortsteil Oberweißenbach gefeiert. Vom heutigen Samstag bis zum Montag lädt die örtliche FFW ins Festzelt. Den gestrigen Freitag nutzten die Veranstalter aus, um auf 50 Jahre Zeltkirchweih zurückzublicken. Dieter Arzberger begeisterte die Zuhörerschaft als er die Geschichte mit einigen Hintergrundinfos Revue passieren ließ.

Natürlich geht die Geschichte der Kirchweih schon viel weiter zurück. Doch 1972 stand erstmals ein Zelt für die Veranstaltung auf dem Festplatz. Durch zwei weggefallene Corona-Jahre wurde das Jubiläum nun eben jetzt gefeiert. Sehr zur Freude der FFW Oberweißenbach um ihren Vorsitzenden Martin Prell waren etliche Gäste zum kleinen Festabend gekommen. Und diese lauschten gerne den Worten von Dieter Arzberger, der sich zugleich für zahlreiche ihm zur Verfügung gestellte Fotos bedankte.

„Die Weisserboocher spinna a bisserl“, meinte Arzberger gleich zu Beginn. Natürlich nicht nur diese, sondern vielmehr die Franken. Schließlich haben sie es geschafft, dass die Tradition der Kirchweih mittlerweile zum immateriellen Kulturerbe erklärt wurde. „Sie wurde damit quasi unter Denkmalschutz gestellt!“ Doch warum wird eigentlich Kirchweih gefeiert? Die Weihe der Selber Kirche fand im 15. Jahrhundert statt. Zur Erinnerung an dieses Ereignis veranstaltete man am Tag des Namenspatrons ein Fest. In Selb war das der Jakobstag im Juni. Die Dörfer, die selbst keine Kirche hatten, wollten auch ihre Kirwa haben. Das entweder vor oder nach der Selber Kirwa. In Oberweißenbach war es so dann der erste Sonntag im Juni, in Unterweißenbach der dritte Sonntag. Diese Festivitäten wurden zum Feiertag der kleinen Leute. Da die Kirchweihen gerne ausuferten, die landwirtschaftlichen Arbeiter jede Woche anderswohin verschwanden und Tage lange nicht zur Arbeit antraten, versuchten die Landesherren (zunächst Markgrafen, später Bayern) das gesetzlich zu regeln. Eine Allerweltskirchweih, die alle am gleichen Tagen stattfinden, konnte sich allerdings nicht durchsetzen. Weiter wollte man die Nachbardörfer besuchen.

Meist fand ein Tanz unter Bäumen statt, später, wie in Oberweißenbach, ging es ins Wirtshaus. In den 1920er Jahren veranstalteten die Gesangvereine, Geselligkeitsvereine, Landjugendgruppen oder Wirte die Kirchweih. Bereits in diesen Jahren sorgten im Selber Ortsteil eine Schießbude als auch eine Schiffschaukel nebst der Musik der Tanzkapellen für Unterhaltung. Nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren schneiderten sich die Weißenbacher Frauen eine Art Tracht. In einem Kirchweiheinzug wurden diese gezeigt. In den 1960er Jahren fand der Tanz in einem Saal statt, doch auch „Umgeigen“ im Dorf war wichtig. Brucktanz war ohnehin stets sehr beliebt. „Das war noch paarweise mit festgelegten Schritten und oberweissenbach selb 05241noch so richtig mit Anfassen“, kann es Dieter Arzberger nicht verstehen, weshalb das heutzutage nicht mehr der Fall zu sein scheint.

Im Jahr 1972 wurde das erste Zelt aufgestellt. Das auf der heutigen Stellfläche, wo bis zwei Jahre zuvor noch ein Teich vorzufinden war. Das Zelt war ein Holzgestell der Brauerei Bürgerbräu, in der Abmessung ein Drittel des damaligen Wiesenfestzeltes – dort wurden zur damaligen Zeit drei Zelte hintereinander gestellt. „Der Aufbau war noch ein richtiger Kraftakt, dauerte mehrere Tage“, geht der Aufbau heutzutage natürlich viel schneller. War es einst am Montagvormittag noch ein Frühschoppen, so wurde daraus ein Dämmerschoppen. Gefeiert wird auch bis heute noch gerne in Oberweißenbach mit seinen vielen Gästen.

Einige Anekdoten hatte Dieter Arzberger aus den vergangenen Jahrzehnten noch parat, Bilder aus vergangenen Zeiten ließen Erinnerungen wach werden. Mit großem Applaus dankte die Zuhörerschaft für den kurzweiligen Vortrag.

Am heutigen Samstag sorgt ab 20 Uhr die Band „Trachtenrocker“ für Stimmung. Am Sonntag lädt die Kirchweih bereits ab 11 Uhr zum Mittagessen. Am Nachmittag dürfen sich die kleinen Gäste auf einer Hüpfburg austoben. Außerdem wartet das Organisationsteam der Freiwilligen Feuerwehr Oberweißenbach mit einem Kaffee- und Kuchenangebot auf. Ab 14.30 Uhr kommen die Kinder bei der Mitmach-Konzert-Party mit Larissa und Caro von der DONIKKL-Crew voll auf ihre Kosten: Witzig, knallbunt, energiegeladen und sehr nah an den Kindern - eine Gute-Laune-Konzert-Party zum Mitsingen, Mittanzen und Mitlachen. „Musi & Gsang“ gibt es dann ab 16.30 Uhr.

Am Montag ab 18 Uhr gibt es schließlich den Kirchweihausklang mit der Band „X-Zeit“. Gegen 22 Uhr wird gar ein Spanferkel verlost. Am Gewinnspiel teilnehmen kann (fast) jeder, denn an allen drei Tagen gibt es je gekaufter Maß Bier ein Los.

Der Veranstalter garantiert mit diesem abwechslungsreichen Programm somit auch heuer wieder drei unterhaltsame Kirchweih-Tage bei freiem Eintritt!

oberweissenbach selb 05242

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