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esm selb nahwaerme 052417.5.2024 - Holzhackschnitzel könnten in Zukunft für wohlige Wärme im Schulzentrum und in Gebäuden sorgen, die an der Jahnstraße in Selb stehen: Das ist eine erste Erkenntnis aus der Wärmeplanung der Energieversorgung Selb-Marktredwitz (ESM). Denn der Energieversorger hat für Selb ein Konzept erarbeitet, wie eine Wärmeversorgung ohne Öl, Gas und Kohle dort in Zukunft am besten möglich ist. Als erstes konkretes Projekt leitet sich daraus eine zentrale Wärmeversorgung mit Holzhackschnitzeln für das Schulzentrum und das angrenzende Jahnareal ab.

Neben dem Schulzentrum, das aus insgesamt sechs Schulen und Nebengebäuden besteht, liegen entlang der Jahnstraße diverse Ein- und Mehrfamilienhäuser. In vielen dieser Gebäude dürfte die Heizung nicht mehr die jüngste sein. „Diese Bebauung eignet sich sehr gut für eine effiziente und klimaneutrale Versorgung über ein Nahwärmenetz“, erläutert Klaus Burkhardt, Geschäftsführer der ESM, und fügt an: „Nahwärme bietet Hausbesitzern darüber hinaus weitere Vorteile: Mit Wärme aus unserem Netz erfüllen sie alle Vorgaben des neuen Heizungsgesetzes und der Betrieb einer eignen Heizung entfällt.“ Für die Heizzentrale des Nahwärmenetzes gab es mehrere Standortoptionen. „Bevorzugt wird der Platz der nun unter ganzheitlicher Betrachtung der günstigste ist“, informiert der Geschäftsführer. Den Eigentümern und Verwaltern der Gebäude in der Jahnstraße und im angrenzenden Jahnareal (Förster-, Heide-, Max-Reger-, Sand- und Zeppelinstraße) stellt die ESM ihr Konzept am 22. Mai vor; der Stadtrat der Stadt Selb kennt es bereits.

 

Zukunft gemeinsam gestalten

Hintergrund für die Wärmeplanung der ESM ist das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung. Dieses verpflichtet Kommunen zu einer flächendeckenden Wärmeplanung – in Bayern für Städte in der Größenordnung von Selb jedoch erst bis zum 30. Juni 2028. Ziel des Gesetzes ist es, die Versorgung mit Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme zunehmend klimaneutral zu gestalten, damit die Klimaschutzziele Deutschlands bis 2045 erreicht werden können. „Diese zu erreichen ist eine gesellschaftliche Aufgabe der sich auch die ESM nicht verschließen möchte“, betont Klaus Burkhardt und ergänzt: „Wenn wir verhindern wollen, dass die Auswirkungen des Klimawandels noch schlimmer werden, ist der Ausstoß von Treibhausgasen zeitnah zu verringern – in allen Sektoren; also bei Strom, Mobilität und Wärme.“ Deshalb hat der Energieversorger bereits jetzt gehandelt und für eigene Zwecke eine Wärmeplanung für Selb und weitere Kommunen in der Region erstellt. Was die ESM erarbeitet hat, deckt jedoch bereits Großteile der Vorgaben für die kommunale Wärmeplanung ab. „Unsere Analysen und Ausarbeitungen stellen für Kommunen eine gute Basis dar“, sagt Klaus Burkhardt. Die ESM verstehe sich als Energiepartner der Städte und Gemeinden in ihrem Netzgebiet und unterstütze sie gerne auch bei der Wärmewende.

 

Zentraler Baustein für den Klimaschutz

„Nahwärme, die aus erneuerbaren Energien wie Holzhackschnitzeln aus der Region erzeugt wird, verringert auch die Abhängigkeit von Energieimporten“, führt Klaus Burkhardt aus und ergänzt: „Wir haben derzeit genug Holz im Fichtelgebirge und es ist ein heimischer Rohstoff.“ Das kommunale Energieunternehmen engagiert sich seit Jahren konsequent für die Energiewende – aus Überzeugung, wie der Geschäftsführer sagt. Klimaschutz sei eine der dringlichsten Aufgaben, um die Lebensqualität und Wirtschaftskraft zu erhalten. Das sei auch der Grund, warum sich die ESM bereits lange vor der Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz intern Gedanken um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung gemacht habe. „Durch unsere Wärmeplanung sind wir jetzt in der Lage, unseren Kundinnen und Kunden handfeste Antworten darauf zu geben, wann und wie ihre Energieversorgung zukünftig klimafreundlich realisiert werden kann“, informiert der Geschäftsführer. Zudem dienen diese Planungsansätze dazu, die Kommunen in ihrem Netzgebiet mit fundierten Daten und Fakten bei der kommunalen Wärmeplanung unterstützen zu können. Energie sei die Kernkompetenz der ESM. Das Netzgebiet umfasst konkret die Städte Selb, Marktredwitz, Schönwald, Hohenberg und Waldershof sowie die Gemeinden Bad Alexandersbad, Höchstädt, Schirnding, Thiersheim und Thierstein sowie zwei Ortsteile von Rehau. Darüber hinaus beabsichtigt die ESM, weitere Städte, die am Versorgungsgebiet der ESM angrenzen in das Projekt einzubeziehen.

 

Sicherheit durch Planungsqualität

Aus Sicht der ESM ist eine gute Planungsqualität wichtig, um Fehlinvestitionen bei Hausbesitzern, Betrieben, Kommunen und bei der ESM zu vermeiden. Deshalb hat der Energieversorger bei seiner Wärmeplanung großen Wert darauf gelegt, alle öffentlich verfügbaren Daten in die Methodik zu integrieren, sie zu nutzen, zu bewerten und zusammenzuführen. Hierzu gehören Daten des ESM-internen geografischen Informationssystems (GIS) ebenso wie Verbrauchsdaten, Potenzialanalysen für Verbräuche und Gebäudesanierungen sowie Technologieoptionen – und dies alles möglichst adressenscharf. Das Besondere bei der Wärmeplanung der ESM ist nicht nur das Tempo, sondern auch die Herangehensweise: Das Konzept zum Vorgehen hat die ESM gemeinsam mit Projektpartnern entwickelt, mit der Fichtner Management Consult (FMC) sowie den Stadtwerken LKW Kitzingen und der Energieversorgung Lohr-Karlstadt „Wir haben unser Know-how gebündelt und Synergien genutzt, um ein bestmögliches Prozedere für die Erarbeitung eines ebenso qualitativ hochwertigen wie zukunftsfähigen Wärmversorgungskonzepts zu entwickeln“, führt er aus. Gerade die Kooperation mit den beiden befreundeten Stadtwerken hat an vielen Punkten des Wärmekonzeptes für eine veränderte Sichtweise einer zukünftig dekarbonisierten Wärmeversorgung gesorgt. Das Büro Fichtner hat darüber hinaus seine Erfahrung aus bereits erstellten Wärmekonzepten bei anderen Stadtwerken eingebracht und hat die Planungsstrategie durch zusätzliche Planungsdaten erweitert.

 

Individuelle Bewertung jedes einzelnen Areals

„Wir haben jeden einzelnen Standort genau untersucht und konkret bewertet. Dazu wurden Wärmebedarfe und -potenziale unter verschiedenen Szenarien berechnet, Technologieoptionen aufgezeigt und Geschäftsmodelle für unterschiedliche Kundentypen entwickelt“, informiert er und fügt an: „Oberste Prämisse ist dabei für uns, ein zukunftsfähiges, klimaneutrales Energiesystem zu entwickeln, das technisch und finanziell machbar ist. Zwingend dazu gehört für uns auch der damit verbundene Transformationspfad.“ Untersucht wurden zum Beispiel Lösungsansätze für Nah- und Fernwärmenetze, die mit erneuerbaren Energieträgern betrieben werden. Dazu zählen unter anderem Biomasse, industrielle Abwärme, Flusswasserwärme, geothermische Anlagen mit Wärmepumpen, Biogas aber auch der Einsatz von grünem Wasserstoff. In die Betrachtungen einbezogen wurden zum Beispiel auch vorhandene Infrastrukturen, beispielsweise das Gas- und Stromnetz der ESM sowie bereits in Betrieb oder in Planung befindliche lokale Wärmenetze. Die ESM hat bereits viel Erfahrung mit Wärmenetzen, ob mit der Wärmeversorgung im Benker-Areal, im Quartier „Am Sterngrund“ oder in der Rosenstraße in Marktredwitz. Darüber hinaus gibt es seit Jahren Erfahrungen mit dezentral arbeitenden Wärme-Contractinganlagen wie zum Beispiel im Selber Hallenbad oder im Rosenthal Theater. „Bei unserem Projekt legen wir auch ein besonderes Augenmerk auf den Preis der grünen Wärme und die lokale Akzeptanz der erforderlichen Heizzentrale und Nahwärmenetze. Denn schließlich muss diese für unsere Kunden auch in Zukunft bezahlbar bleiben“, resümiert der Geschäftsführer.

esm selb nahwaerme 0524selb-live.de – Presseinfo ESM

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