19.2.2024 – Bei Gyros und Souvlaki haben sich viele Gäste beim Kosta und seiner Frau Maria rundum wohlgefühlt. Doch schon Ende Februar werden die beiden Wirtsleute ihr beliebtes griechisches Restaurant „Kreta“ im Selber Hallenbad schließen. Sie gehen in den verdienten Ruhestand.
Der eigentliche Name der Gaststätte ist kaum geläufig. In Selb geht man kurzum zum „Kosta“, wenn es einem nach griechischen Spezialitäten mundet. Schon sehr lange sind Maria und Konstantinos Karakasis in der Porzellanstadt bestens bekannt, eine Institution. Mittlerweile über 40 Jahre verwöhnen sie ihre Gäste mit einer Vielfalt an Köstlichkeiten. Besonders beliebt: „Gyros und Calamari“, verrät Kosta.
Er und seine Frau kamen mit ihren Familien, die als Gastarbeiter angeworben wurden, einst Ende der 1960er Jahre aus Griechenland nach Deutschland. Kosta, aus Makedonien stammend, lebte da noch Bayreuth und die aus Kreta stammende Maria in Selb. Als sie sich kennenlernten, führte auch sein Weg hier her. Beschäftigt waren beide als Arbeiter in der Porzellanfabrik Rosenthal.
Den Traum vom eigenen griechischen Restaurant erfüllten sie sich im Jahr 1981. Griechenland wurde in die Europäische Gemeinschaft aufgenommen. „Das heißt, wir durften uns nun in Deutschland selbstständig machen“, erinnert sich Kosta zurück. Mit einer Taverne gastronomische Erfahrung hatte da seine Verwandtschaft in der fernen Heimat, bei der sich kurzerhand in die Materie der griechischen Küche eingearbeitet wurde. Mit der „Hussitenschänke“ in der Friedrich-Ebert-Straße fasste die Familie nun in Selb gastronomisch Fuß. Deutlich vergrößert wurde sich ein paar Jahre später mit dem Betrieb des Vereinslokals des TSV Selb 1906 auf der Kappel. Im März 2002 ging es schließlich in die heutigen Gefilde am Hallenbad.
Über 42 Jahre tätig als Wirte, „ja, da gab es natürlich sehr viele schöne Momente, Höhen als auch Tiefen“, zeigen sie sich dankbar, dass sie in der langen Zeit sehr viele Menschen kennenlernen durften. Gäste wurden zu Freunden. Ganze Generationen fanden sich in ihren Räumlichkeiten wieder. Gemeinsam wurde Ouzo getrunken. „Gerade unsere Stammgäste werden wir besonders vermissen“, blickt Kosta, 69 Jahre jung (Maria 68), mit etwas Wehmut nach vorne. Doch altersbedingt heißt es nun, den letzten Sirtaki als Gastwirt zu tanzen.
Die Familie steht in der Zukunft im Vordergrund. Dazu gehören neben den beiden Söhnen auch sieben Enkelkinder. Auch längere Urlaube in Griechenland stehen auf der Agenda. Kosta selbst wird weiter als Zuschauer bei den Eishockeyspielen der Wölfe als auch auf so manch Fußballplatz anzutreffen sein. Und seinem „Stammtisch“ wird er sich kurzerhand anschließen und selbst als Gast mit in der Runde sitzen. Ob in einer anderen Lokalität oder auch wieder im Hallenbad, wo er sich am liebsten natürlich wieder ein griechisches Restaurant wünscht, das wird sich sehen. Über einen neuen Pächter - Interessent(en) soll(en) bereits vorhanden sein - in der Gaststätte des Hallenbades wird letztendlich die Stadt Selb als Eigentümerin der Immobilie entscheiden.
Noch bleiben wenige Tage Zeit, um dem Restaurant „Kreta“ einen Besuch abzustatten. Geöffnet ist bis zum 29. Februar 2024. Tischreservierung unter 09287/956955.
selb-live.de - Michael Sporer