6.11.2016 – Für einen humorvollen Abend sorgte die „Heimatbühne Selb“ im Rosenthal-Theater. Die Schauspieler, darunter drei Neulinge in der Gruppe, brachten die Zuschauer mit dem turbulenten Schwank „Kohle, Moos und Mäuse“ von Bernd Gombold oft zum Lachen. Im bäuerlich geprägten Stück boten die Darsteller auf
der Bühne beste Leistung und verkörperten die Figuren perfekt.
Der Drei-Akter beginnt mit einer anstrengenden Nacht für die beiden benachbarten Landwirte Albert (Gerhard Kiesl) und Otto (Joe Weiser). Unter Alkoholeinfluss wollten die beiden die Stärke ihrer Traktoren bei einem „Wettpflügen" messen – dabei sorgten sie auf rund vier Kilometer Strecke für reichlich Schäden. Doch das bleibt nicht die einzige stressige Situation. Für Albert vor allem, der sich mit seinem nicht ganz hellsten Sohnemann Michel (Sascha Wunderlich) plagen muss. Zusammen mit seiner Ehefrau Magda (Judith Müller) beschließt er, aus dem ihm endlich richtigen Mann machen zu lassen. Das soll Viehhändler Erich (Thomas Friedrich) gelingen, der den Michel zur dubiosen Lolita (Martina Pratsch) führen soll. Zusätzlich soll Erich auch noch den kranken Hund des Hofes mit einem Schussapparat von seinem Leiden erlösen. Ausgerechnet das bringt schließlich reichlich Missverständnisse und Turbulenzen mit sich. Die schwerhörige Oma Maria (Heidi Sailer) als auch die nicht sonderlich intelligente Magd Leni (Nadja Wunderlich) interpretieren das nämlich völlig falsch. Sie glauben, dass anstatt des Hundes Michel um die Ecke gebracht werden soll. Das denken sie erst recht, als später ein Schuss zu hören ist und Michel verschwunden ist. Leni informiert umgehend den übereifrigen Polizisten Heinz (Bernd Lunkenbein). Dieser macht kurzen Prozess und nimmt die Ermittlungen auf. Doch gesucht wird Michel nicht nur von der Polizei. Der Lotterieinspektor Richard Reichmacher (Dieter Sailer) taucht auf und möchte Michel seinen Hauptgewinn in Höhe von einer Million Euro aushändigen. Da wittern die Nachbarn Otto und Rosa (Marion Stöhr) ihre große Chance an das große Geld zu kommen. Kurzerhand verkleiden sie die Magd Leni als Michel. Der Plan scheint aufzugehen. Der durch reichlich Weingenuss betrunkene Lotterieinspektor übergibt den wertvollen Scheck an Leni. Doch die Wirrungen werden nach und nach gänzlich größer. Leni verliert ausgerechnet den Scheck im Stall, wo sich die Hühner darüber hermachen. Das Chaos ist nun perfekt…
Die Schauspieler hatten bei der Umsetzung des Stücks sichtlich viel Spaß, liefen in ihrer Rollen oft gar zur Hochform auf, was die Zuschauer mit viel Szenenapplaus honorierten. Neben den Laienschauspielern agierten als Souffleuse Alice Kiesl, in der Maske Ilse Popp. Die Regie hatte Dieter Sailer.
selb-live.de – Michael Sporer