4.11.2016 – „Die Bakterien sind unsere fleißigsten Mitarbeiter“, erklärte Daniela Fröber, die Technische Leiterin der Abwasserbetriebe Selb (AWS), den Mitgliedern des Wirtschaftsausschuss des Selber Stadtrats. Diese ließen sich im Vorfeld ihrer Sitzung am Donnerstagabend direkt vor Ort über die Abläufe des Kläranlagenbetriebs informieren. Bei einem Rundgang durch die Anlage erfuhren die Anwesenden die einzelnen Schritte der Reinigung der Abwässer, angefangen von der Leistung der Vorrechen bis hin zum Abfließen des gereinigten Wassers in den Selbbach. „Und von da geht es dann bekanntlich über die Eger und der Elbe in die Nordsee“, zeigte Fröber den weiteren Weg des Selber Abwassers auf. Etwa 30 Prozent mechanische Arbeit erfolgt bei der Reinigung des Wassers. Der Rest ist biologisch. Hierbei macht man sich die Fähigkeit von Bakterien zunutze. Diese bauen die organischen Stoffe des Abwassers, wie zum Beispiel Kohlenhydrate, Proteine, Harnstoff und fettähnliche Bestandteile, ab. Hauptaugenmerk wird dabei auf gute Bedingungen für die am Abbau beteiligten Organismen gelegt, um deren Wachstum zu fördern.
Die Selber Kläranlage ist seit 1973 im Betrieb und wurde 1995 erweitert. Auf bis zu 65.000 Einwohner ist diese in seiner Leistungsfähigkeit ausgelegt. Tatsächlich werden derzeit Abwässer von etwa 19.000 Einwohnern aus Selb und Schönwald sowie der Industriebetriebe gereinigt. Die acht Mitarbeiter - hinzu kommen zwei Kanalarbeiter – betreuen neben dem Hauptklärwerk zusätzliche Pumpanlagen sowie die beiden Kleinklärwerke in Silberbach und Heidelheim.
Daniela Fröber (Foto) sowie AWS-Geschäftsführer Klaus Burkhardt beeindruckten neben den Abläufen auch mit einigen Zahlen den Wirtschaftsausschuss. Dieser lobte die Arbeit der AWS, durch die auch die Abwasserpreise zuletzt nicht nur stabil gehalten, sondern gar gesenkt werden konnte.