17.11.2017 – Die gelingende Integration des Islam wird eine entscheidende Frage für die Zukunft des friedlichen Zusammenlebens der Religionen in Europa sein. Dabei ist die Aufgabe der Integration nicht nur eine Bringschuld der
christlich geprägten Länder und Völker Europas, sondern auch der Muslime selbst, die hier in den letzten Jahrzehnten zugewandert sind und noch zuwandern. Terroristische Attentate im Namen Allahs und radikal-fundamentalistische Strömungen im Islam erschweren derzeit zweifellos den Dialog und schüren Vorbehalte.
Hier lohnt ein Blick ins für uns oft ferne Südosteuropa. Weitgehend unbemerkt von der westeuropäischen Öffentlichkeit und Gesellschaft leben in dem EU-Mitgliedsland Rumänien heute rund 70.000 Muslime in etwa 60 Gemeinden mit eigenen Moscheen. Die Muslime zählen zu den traditionellen Religionsgemeinschaften Rumäniens, die sogar in kommunistischer Zeit - anders als etwa die Katholische Kirche – staatlich als Körperschaft des Öffentlichen Rechts anerkannt waren. Das Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen funktioniert in Rumänien reibungslos.
Der evangelische Pfarrer, Theologe und Publizist Prof. h. c. Dr. Jürgen Henkel hat zehn Jahre in Rumänien gelebt und dort auch bei weiteren Aufenthalten und Recherchereisen viele Eindrücke gesammelt, die er 2016 in seinem Buch und Bildband „Halbmond über der Dobrudscha – Der Islam in Rumänien“ zusammengefasst hat.
Auf Einladung des Evangelischen Bildungswerks Selb-Wunsiedel wird Henkel nun am Donnerstag, 30. November, im Lutherheim zu diesem Thema einen Vortrag halten. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Unter dem Titel „Der Euro-Islam in Rumänien – ein Modell für Europa?“ wird er einerseits mit spannenden Lichtbildern Eindrücke und Hintergründe zum Islam in Rumänien schildern, dann aber auch der Frage nachgehen, ob dieser dortige „Euro-Islam“ ein Modell für Europa sein kann. Die Moderation des Abends und der anschließenden Diskussion wird Dekan Dr. Volker Pröbstl übernehmen. Der Eintritt ist frei.