2.2.2017 – „Aufgrund der Wetterlage (Eisregen, Blitzeis) entfällt heute im gesamten Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge der Schulunterricht.“ Das meldete die Pressestelle des Landratsamts kurz und knapp in einer Email, die an die Medien um 7.47 Uhr heute Vormittag rausging. Zu einer Uhrzeit also, zu der die meisten
Schüler schon längst auf dem Weg zur Schule oder dort bereits anwesend waren. So rasch wie sich die Nachricht verbreitet hatte, so war auch das Chaos schnell perfekt. Eltern wussten nicht, ob sie ihre Sprösslinge abholen müssen, was aufgrund Arbeit etc. oft gar nicht einfach schien, Schulen wussten teils selbst noch nicht Bescheid und natürlich klingelte in den Sekretariaten der Schulen pausenlos das Telefon.
„In Schulklassen, die vollständig anwesend waren, haben wir auch Unterricht abgehalten. Alle anderen Schüler wurden betreut“, erzählt Tabea-Stephanie Amtmann, die Schulleiterin des Walter-Gropius-Gymnasiums. Sie selbst habe vom Schulausfall erst beim Betreten der Schule erfahren. Schulamtsdirektor Horst Geißel konnte sie, die aufgrund der Witterungsverhältnisse eine längere Autofahrt nach Selb hatte, zuvor nicht erreichen. Amtmann gehört mit zum Gremium, das in solchen Extremfällen zusammen mit der Behörde und anderen Schuldirektoren Entscheidungen trifft. Natürlich ärgern sich viele über den späten Zeitpunkt, bis der Schulausfall bekanntgegeben wurde. „Um 7.34 Uhr ging es bei mir raus“, so Geißel. Er habe Verständnis für den Unmut. Aufgrund der Wetterlage habe man sich allerdings gezwungen gesehen, den Unterricht ausfallen lassen zu müssen. Auch wenn man sich bewusst war, dass etliche Schüler schon unterwegs waren, so war man sich sicher, dennoch noch rechtzeitig viele Schüler und deren Eltern erreichen zu können. „Der Zeitpunkt ist in der Tat unglücklich. Zunächst sah es aber nicht so aus, dass es so extrem glatt werden könnte. Auch war das in vielen Bereichen im Landkreis unterschiedlich. Nach und nach hat sich die Wetterlage zugespitzt. Vielfach wurden gefährlich glatte Straßen und Wege gemeldet, Schulbusse kamen nicht mehr weiter“, erklärt Geißel. Er selbst habe im Vorfeld auch keine Wetterwarnungen erhalten. Stets beobachte er die Vorhersagen, um sich schon vorab auf solche Situationen einstellen und schneller reagieren zu können
Wie am Selber Gymnasium, so hielten es auch die weiteren Schulen in der Stadt. Die Schüler wurden von den Lehrkräften betreut oder durften abgeholt werden bzw., als die Wege vom Eis befreit waren und nicht mehr als so gefährlich schienen, nach Hause laufen.