19.7.2024 – Der Beschluss im Werkausschuss des Selber Stadtrats war einstimmig. In nicht-öffentlicher Sitzung wurde klar gemacht, dass man an der Grundsatzentscheidung aus dem Jahr 2005 nicht rütteln wird: Der Selber Ortsteil Wildenau wird folglich auch zukünftig nicht an die städtische Kanalisation angeschlossen.
Das erklärt im Nachgang der gestrigen Sitzung Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch gegenüber selb-live.de. Der Ausschuss habe sich dabei auf die Untersuchungsergebnisse eines externen Ingenieurbüros berufen. Dieses würde deutlich aufzeigen, dass ein Anschluss an die Abwasserentsorgung alles andere als wirtschaftlich wäre. Vielmehr hätten sich die hohen Kosten im Bezug auf einst im Jahr 2005 getroffene Grundsatzentscheidung gar noch deutlich erhöht. Als Folge eines Kanalbaus würde zudem eine hohe finanzielle Belastung für die Solidargemeinschaft, sprich der Selber Bürgerschaft, mit sich ziehen, wie es Pötzsch deutlich macht. Einfach übersetzt: Die Kosten für die Investition müssten auf die Abwassergebühren umgelegt werden.
Der Oberbürgermeister erklärt, dass ein seit dem Jahr 2002 geltendes EU-Recht umgesetzt werden müsse. Für Anwesen, die bis dato noch nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen sind, sind dezentrale Kleinkläranlagen vorgeschrienen. Seitens der Stadt habe man die Hauseigentümer die Möglichkeit gegeben, selbst zu entscheiden, zu welchem Zeitpunkt sie eine Kleinkläranlage installieren möchten. 2014 haben man von städtischer Seite gar noch über Fördermaßnahmen informiert. Von den Aufsichtsbehörden sei nun aber die Stadt aufgefordert worden, die Umsetzung voranzutreiben. Über diesen Stand habe die Stadtverwaltung nun abermals aufmerksam gemacht. Konsequent müsse man das Thema angehen. Rund 200 Anwesen sind derzeit nicht an die Kanalisation angeschlossen
Am 29. Juli (18 Uhr) wird zudem zu einer Informationsveranstaltung für alle Hausbesitzer aus dem Selber Stadtgebiet eingeladen. Diese findet im Gemeinschaftshaus neben dem Jochen-Klepper-Haus in Selb-Plößberg statt.