15.7.2016 – Am Freitag, 22. Juli 16, um 17 Uhr, wird im Selber Rathaus eine Doppelausstellung eröffnet. Im Eingangsbereich präsentiert sich das „Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan“ wie jedes Jahr während der „Wochen des Weißen Goldes“.

Der Titel der diesjährigen Ausstellung lautet „150 Jahre Porzellanfabrik Jacob Zeidler & Co in Selb-Plößberg“. Und in den Gängen des Rathauses zeigt Udo Benker-Wienands, ehem. Rektor der Dr.-Franz-Bogner-Grundschule Selb und Vorsitzender der „Ökologischen Bildungsstätte Burg Hohenberg e.V.“ eindrucksvolle, großformatige Fotografien unter dem Titel „Blaue Bilder aus Usbekistan“.

Jacob Zeidler aus Selb, Besitzer einer Lohgerberei, gründete seinen Betrieb 1866 nach den Firmen C.M. und Lorenz Hutschenreuther als drittes Porzellanwerk im heutigen Landkreis Wunsiedel. Nicht ohne Grund hatte sich Zeidler entschieden, anstatt seiner eigentlich geplanten Gastwirtschaft direkt am neu eröffneten Bahnhof der erst am 1. November eingeweihten Bahnlinie Hof-Selb-Asch eine „Porzelline“ zu betreiben, sicherte ihm doch der direkte Zugang zu diesem neuartigen Transportmittel einen gewissen Vorsprung vor seinen abseits der Schienen liegenden Konkurrenten. Die Auswirkungen des 1. Weltkrieges – Verlust an qualifizierten Arbeitskräften, Schwierigkeiten in der Beschaffung der Rohstoffe und der Kohle, und vor allem das Abschneiden der Exportverbindungen bei gleichzeitigem Stillstand der Absätze im Inland – brachten das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. In der Not erfolgte 1917 der Verkauf an Philipp Rosenthal.

„Blaue Bilder aus Usbekistan“ ist der Titel der neuen Fotoausstellung von Udo Benker-Wienands. Er ist ein „alter Bekannter“ in der Rathausgalerie in Selb. In Erinnerung sind sicher noch seine Fotoausstellungen mit Motiven vom Porzellanflohmarkt, architektonischen Besonderheiten in der Partnerstadt Pardubice, oder die Bilder vom Selber Hausberg, dem Hengstberg. Die „Blauen Bilder aus Usbekistan“ schaffen eine Verbindung zur traditionellen Selber Porzellanindustrie, denn die herrlichen Sakralbauten in dem zentralasiatischen Land erhalten ihre beeindruckende Farbigkeit von türkisblauen Keramikkacheln, die millionenfach die Bauwerke zu Traumpalästen gestalten. In seinen Bildern aus Samarkand, Buchara und anderen Städten fängt Benker-Wienands den geheimnisvollen Zauber der Seidenstraße ein.

Beide Ausstellungen sind bis Ende August während der üblichen Geschäftszeiten im Rathaus Selb zu sehen. Infos: Kulturamt der Stadt Selb, Tel. 09287/883-119 und 883-125, email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Internet: www.selb.de.