27.11.2024 - Überstrom bezeichnet einen elektrischen Strom, der die für ein Stromkreis oder ein elektrisches Gerät vorgesehene maximale Stromstärke überschreitet. In privaten Haushalten kann Überstrom durch fehlerhafte Geräte, beschädigte Leitungen oder eine Überlastung des Stromkreises entstehen. Solche Situationen bergen erhebliche Gefahren, darunter Brandrisiken, elektrische Schläge und Schäden an elektrischen Geräten.
Gefahren von Überstrom
Wenn ein Stromkreis überlastet wird, können die Leitungen überhitzen. Diese Überhitzung kann die Isolierung der Kabel beschädigen und im schlimmsten Fall zu Bränden führen. Zudem besteht die Gefahr von elektrischen Schlägen, wenn beschädigte Leitungen berührt werden. Auch elektrische Geräte können durch Überstrom beschädigt werden, was zu teuren Reparaturen oder Ersatzbeschaffungen führt.
Vermeidung von Überstrom im Haushalt
Um Überstrom zu vermeiden, ist es wichtig, einige grundlegende Maßnahmen zu beachten. Zu den effektivsten Schutzvorkehrungen gehören der Einsatz von Leitungsschutzschaltern verschiedener Marken. Diese Schalter sind darauf ausgelegt, den Stromfluss automatisch zu unterbrechen, sobald ein Überstrom erkannt wird, und bieten so einen zuverlässigen Schutz für Leitungen und angeschlossene Geräte vor Schäden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die sorgfältige Auswahl von Verlängerungskabeln. Es sollten ausschließlich Kabel verwendet werden, die für die benötigte Stromstärke ausgelegt sind, um Überlastungen und daraus resultierende Überstromsituationen zu verhindern. Ebenso sollten elektrische Geräte regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Defekte oder beschädigte Geräte stellen ein hohes Risiko dar und sollten sofort repariert oder ausgetauscht werden, um mögliche Überstromprobleme zu minimieren.
Auch die Vermeidung von Mehrfachsteckdosen ist entscheidend, insbesondere wenn leistungsstarke Geräte gleichzeitig betrieben werden. Die gleichzeitige Nutzung mehrerer stromintensiver Geräte an einer einzigen Steckdose kann leicht zu Überlastungen führen, was wiederum das Risiko von Überstrom erhöht.
Abschließend sollte jede elektrische Installation fachgerecht durchgeführt werden. Es ist essenziell, dass diese Arbeiten von qualifizierten Fachleuten übernommen werden, um sicherzustellen, dass alle Komponenten korrekt dimensioniert und professionell installiert sind. So können potenzielle Überstromrisiken bereits im Vorfeld vermieden werden.
Leitungsschutzschalter: Funktion und Einsatz im Haushalt
Ein Leitungsschutzschalter, oft auch als Sicherungsautomat bezeichnet, ist ein Schutzgerät, das den Stromkreis bei Überstrom automatisch unterbricht. Er schützt somit Leitungen und angeschlossene Geräte vor Schäden durch Überlastung oder Kurzschluss.
Die Funktionsweise basiert auf zwei Mechanismen:
Thermischer Auslöser: Reagiert auf anhaltende Überlastungen, indem ein Bimetallstreifen sich durch die entstehende Wärme verbiegt und den Stromkreis unterbricht.
Magnetischer Auslöser: Reagiert auf plötzliche hohe Stromspitzen, wie sie bei Kurzschlüssen auftreten, und unterbricht den Stromkreis sofort.
In privaten Haushalten sind Leitungsschutzschalter in den Sicherungskästen installiert und überwachen die einzelnen Stromkreise. Bei Auslösung des Schalters sollte die Ursache des Überstroms ermittelt und behoben werden, bevor der Schalter wieder eingeschaltet wird.
Wie erkennt man Überstrom und was ist zu tun?
Überstrom sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Übersteigt der Wert des elektrischen Stroms die vorgesehene Stärke der Leitung, Geräte oder Schutzvorrichtungen, ist Gefahr in Verzug: Ein Überstrom. Auf diese typischen Anzeichen ist zu achten:
Auslösen von Sicherungen oder Leistungsschaltern:
Wenn Sicherungen durchbrennen oder Leitungsschutzschalter ausgelöst werden, deutet das auf eine Überstromsituation hin.
1. Überhitzung von Kabeln oder Geräten:
Übermäßige Erwärmung von Kabeln, Steckern oder elektrischen Geräten ist ein klares Warnsignal.
2. Verfärbungen oder Brandgeruch:
Verfärbte Steckdosen, Schmorgeruch oder Rauchentwicklung sind Anzeichen einer gefährlichen Reaktion des Stromkreises auf zu hohe Spannungen.
3. Abfall der Spannung:
Eine Überlastung kann die Netzspannung beeinträchtigen, wodurch angeschlossene Geräte nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren.
4. Häufiger Ausfall elektrischer Geräte:
Wenn Geräte ausfallen oder Fehlfunktionen zeigen, könnte dies auf Überstrom zurückzuführen sein.
Was ist zu tun bei Überstrom?
1. Stromkreis sofort abschalten:
Schalten Sie den betroffenen Stromkreis über den Sicherungskasten oder den Leitungsschutzschalter ab, um die Gefahr von Schäden oder Bränden zu minimieren.
2. Fehlerursache suchen:
Prüfen Sie, ob die Überstromsituation durch eine Überlastung (z. B. zu viele Geräte an einem Stromkreis) oder einen Kurzschluss verursacht wurde. Überprüfen Sie auch Geräte und Kabel auf sichtbare Schäden.
3. Verbraucher reduzieren:
Entfernen Sie überflüssige Verbraucher aus dem Stromkreis, um die Belastung zu verringern.
4. Fachpersonal hinzuziehen:
Wenn die Ursache unklar ist oder keine offensichtlichen Probleme zu erkennen sind, sollte ein Elektriker zur Diagnose und Reparatur hinzugezogen werden.
5. Schutzmaßnahmen überprüfen:
Stellen Sie sicher, dass alle Sicherungen und Schutzschalter korrekt dimensioniert und funktionsfähig sind. Falls nicht, lassen Sie diese von einem Fachmann anpassen.
5. Regelmäßige Wartung:
Um künftige Überstromsituation zu vermeiden, sollten elektrische Anlagen regelmäßig gewartet und überprüft werden.
Warnung: Arbeiten an elektrischen Anlagen sollten nur von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Wenn Unsicherheiten bestehen, unbedingt einen Experten konsultieren!
Fazit: Überstrom stellt in privaten Haushalten ein ernstzunehmendes Risiko dar. Durch den Einsatz von Leitungsschutzschaltern und die Beachtung der genannten Präventionsmaßnahmen können Sie die Sicherheit in Ihrem Zuhause erhöhen und Schäden durch Überstrom effektiv vermeiden.
selb-live.de – Presseinfo, Foto: Pixabay