7.4.2017 – Einige Themenschwerpunkte hatte der Seniorenbeirat der Stadt Selb in seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend auf der Tagesordnung. Die wichtigsten Infos aus der Sitzung...
Eine positive Bilanz zogen Schüler der 10. Jahrgangsstufe des Walter-Gropius-Gymnasiums, die am Mehrgenerationenprojekt „Altenheim macht Schule“ teilnehmen. Bereits im zweiten Schuljahr wird dieses Wahlfach angeboten. Zusammengearbeitet wird bei diesem Projekt mit dem Paul-Gerhardt-Haus. Einmal pro Woche besuchen hier Schüler freiwillig Bewohner des Altenheims. Sowohl Schüler aus dem vergangenen Schuljahr als auch aus dem aktuellen Jahr berichten von durchweg interessanten Erfahrungen. Ob beim gemeinsamen Spaziergehen, Spielen oder Musizieren, für die Schüler gibt das Projekt gute und wertvolle Einblicke im Umgang mit älteren Menschen. Für die Senioren selbst stellen die Besuche der jungen Leute oft ein Höhepunkt in der Woche dar.
„So kocht Oma - Alte Rezepte neu entdeckt“, lautet der Titel eines weiteren Schüler-Projekts. Ein interaktives Kochbuch möchte man aufbauen. Hierin „Omas Rezepte“ veröffentlicht werden. Noch sind die Gymnasiasten auf der Suche nach noch mehr Rezepten und hoffen auf Unterstützung.
„Zuhause daheim", lautet das Motto der zweiten landkreisweiten Seniorenmesse. Diese findet am 6. Mai 2017 von 10 bis 17 Uhr im Landratsamt Wunsiedel statt. Der Landkreisseniorenbeauftragte Horst Weidner, der der Seniorenarbeit in der Stadt Selb als vorbildlich im Landkreis lobt, erklärte, dass hier 17 Aussteller zu verschiedensten Themen informieren werden. Auch Fachvorträge werden angeboten. Weiter gab Weidner bekannt, dass man zum diesjährigen Seniorentag am 3. August das Kräuterdorf in Nagel besuchen wird.
Die „Gesundheitsregion plus“ hat in diesem Jahr das Schwerpunktthema „Gesundheit im Alter“. Das Gesundheitsamt des Landkreises hat dieses Forum ins Leben gerufen. In vier Arbeitskreisen werden die Themen Gesundheits-Angebote, Versorgung durch Ärzte, Gesundheits-Tourismus und Gesundheit im Alter erarbeitet, um in diesen Punkten Verbesserungen zu erzielen. Die Stadt Selb unterstützt hier u.a. durch Datenermittlung.
Sehr gut angenommen wird das seit einem Jahr auch für die Öffentlichkeit zugängliche Galileo-Trainingsgerät im Paul-Gerhardt-Haus. Durch die Wippbewegungen des Gerätes werden innerhalb drei Minuten 6.000 Schritte simuliert, wodurch u.a. der Muskelaufbau gestärkt wird. Genutzt werden kann dies im Beisein ehrenamtlicher geschulter Trainer jeweils von Montag bis Mittwoch zwischen 15 und 17 Uhr, sowie am Dienstag zusätzlich von 9 bis 11 Uhr. Genutzt werden kann dies kostenlos, Spenden werden jedoch gerne gesehen. 900 Euro kamen so bereits zusammen. Nun will man das Angebot um ein Handtrainingsgerät, das den Schulter- und Nackenbereich stärken und gegen Verspannungen wirken soll, ergänzen. Hierzu sind, neben dem Spendenbetrag, noch Sponsorengelder nötig.
Lobende Worte für die Umsetzung durch die städtische Verwaltung und dem Bauhof hatte Gerd Bock parat. Er hat sich dem Thema Barrierefreiheit in der Stadt angenommen. Er erinnerte an die Stadt-Begehung mit zwei Rollstuhlfahrern vor zwei Jahren. 24 Problemstellen wurden dabei festgestellt. Fünf davon wurden zunächst als nicht so gravierend eingestuft. Von den weiteren wurden bereits 16 Stellen barrierefrei gemacht, die drei weiteren werden in Kürze ebenso barrierefrei sein. Weiter werden noch bis Sommer die oft angesprochenen Pflastersteine vor dem Lutherheim, wie auch am Martin-Luther-Platz entfernt und überteert. Rollstuhlfahrern und Nutzern von Rollstoren werden die Wege so u.a. vom Paul-Gerhardt-Haus zum Martin-Luther-Platz deutlich erleichtert. Oberbürgermeister Uli Pötzsch ergänzte, dass man zudem im Bereich der Cortina Abhilfe schaffen wird, Sonnenschirme können in im Boden eingelassene Hülsen verankert werden, so dass etwaige Schirmständer als mögliche Stolperfallen wegfallen. Wie in diesem Punkt umfasse das Thema Barrierefreiheit überhaupt ein breites Spektrum. Dies sei auch altersunabhängig. Ebenso für alle Generationen sei der Breitbandausbau von enormer Bedeutung. Senioren können von der modernen Technik profitieren, gerade im ländlichen Raum, wo man zum Beispiel per Videotelefonie in Verbindung zu Pflegeeinrichtungen stehen könne. Die digitale Verbindung sei so auch im Alter von enormer Bedeutung.
Weiter erwähnte Pötzsch, dass man im Bereich des Wochenmarktes eine Sitzgelegenheit installieren möchte. Dazu habe man in diesen Tage Telefonzellen abbauen lassen. Diese werden durch frei und damit barrierefrei zugängliche Telefonsäulen ersetzt.
Mit Blick auf das Krankenhaus ist sich Pötzsch sicher, dass man auch in Zukunft an beiden Häusern des Klinikum Fichtelgebirge festhalten werde. Eine Grundversorgung könne so garantiert werden. Der Weg zur jeweils fachspezifischen Ausrichtung sei ein attraktives Angebot.