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18.10.2017 – Nach fast 21 Jahren ist Schluss! Renate Wölfel wird ihr Spielwarenfachgeschäft aufgeben. Ende Oktober beginnt der Räumungsverkauf. Der Grund: „Die Konkurrenz im Internet ist einfach zu groß“, klagt die Ladeninhaberin schon länger
über stark zurückgegangene Umsätze. Dabei weiß sie zu berichten, dass meist nur noch auf den Preis geguckt wird. Da bleibt der stationäre Handel auf der Strecke liegen. Mithalten war und ist da kaum möglich. „Die Kalkulation kann ich oft gar nicht mehr nachvollziehen. Oftmals liegt der Endpreis an den Kunden gar unter dem, den ich beim Großhändler zahlen muss“, kann sie nur mit dem Kopf schütteln. Dass dann Eltern beim günstigen Preis zuschlagen, da will Renate Wölfel niemanden unbedingt einen großen Vorwurf machen. In der Region kam zuletzt noch ein weiterer Konkurrent hinzu. In Marktredwitz eröffnete die Kette Rofu eine Filiale. Auf einer mehr als zehnfachen Verkaufsfläche ist da natürlich auch eine größere Angebotsvielfalt möglich. Da bleibt der Selberin, die eine Teilzeitkraft und zwei Minijobber beschäftigt, kaum noch eine Chance.
Die Zeiten haben sich grundlegend geändert. Anders als noch im Jahr 1997. Da gab es in Selb kein Spielwarenfachgeschäft mehr. Folglich entschloss sich Renate Wölfel (Foto) einst dazu, diese Marktlücke zu schließen. Am 1. März 1997 war es schließlich soweit. Die Eröffnung stand an. Meisterte die heute 52-Jährige anfangs ihren in der Pfaffenleithe unweit der Stadtkirche gelegenen Laden noch allein, so entstand schon bald ein Team, das noch bis heute existiert. „Mein Ziel war, stets ein solides Sortiment, eine individuelle Beratung und immer auch die neuesten Trends und Highlights im Bereich Spielwaren anzubieten“, erklärt Renate Wölfel, die auch im Forum „Selb erleben“ ehrenamtlich engagiert ist und sich für den Selber Einzelhandel einsetzt. Regelmäßig besuchte sie mit ihren Mitarbeitern Fachmessen und Spieleschulungen. So manches Spiel wurde von ihnen persönlich mit viel Spaß und Vergnügen getestet, um die Kunden umfassend mit diesem Wissen beraten zu können. Aus langjähriger Erfahrung wusste man ohnehin, worauf es beim richtigen Spielzeug ankommt und beriet gerne. Dieser Service wurde natürlich geschätzt. Ebenso wurde auch die Idee der Geburtstagskisten für die kleinen Kunden sehr gut angenommen, aber auch ein Geschenkgutschein wurde gerne gekauft. „Meist waren das aber eher die kleineren Beträge. Sobald es dann teurer wurde, so wurde dann doch im Internet verglichen“, weiß die Geschäftsfrau, die sich zumindest über viele Stammkunden, die bewusst bei ihr gekauft hätten, freuen konnte. Die Laufkundschaft wurde allerdings immer weniger, und mehr als vielleicht ein kleines Mitbringsel wurde dann auch nicht verkauft. Und jetzt: „Jetzt wird mit der Schließung des Spielwarengeschäftes wohl ein weiteres kleines Stück Lebensqualität in Selb verlorengehen“, ist sich Renate Wölfel sicher.
Ab dem 27. Oktober heißt es „Alles muss Raus!“ Beim Räumungsverkauf werden zwischen 20 und 50 Prozent Rabatt gewährt. Bis Weihnachten möchte sie ihren kleinen Laden noch geöffnet haben. In diesem Zeitraum werden Bestellungen jederzeit gerne angenommen. „Auch hierauf gibt es 10 Prozent Rabatt“, so Renate Wölfel, deren berufliche Zukunft bereits gesichert ist. Im neuen Jahr übernimmt sie die Geschäftsführung des Forum „Selb erleben“.
Weitere Informationen
Spielwaren Wölfel
Pfaffenleithe 4a, 95100 Selb
Telefon: 09287-3609
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Öffnungszeiten
Montag - Donnerstag: 8:30 - 12:30 Uhr und 14:00 - 18:00 Uhr
Freitag: 8:30 - 18:00 Uhr
Samstag: 9:00 - 13:00 Uhr
selb-live.de – Michael Sporer
