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buergerpark selb nws 0242 425.4.2024 - Die Bebauung des Bürgerparks wird absehbar und konkreter. Zwar befindet sich die Stadt Selb mit dem aktuellen Grundstückseigentümer noch im Rückabwicklungsprozess, parallel dazu aber konnte ein neuer Projektpartner gewonnen werden. Die Firma NWS Natural Wood Solutions möchte noch in diesem Jahr mit dem Bau eines Gebäudes beginnen. In diesem sollen neben einer Gewerbeeinheit, in der die Stadtbücherei untergebracht werden soll, auch 18 Wohneinheiten entstehen.

Einst stand auf diesem Grundstück ein Gebäude der Brauerei Rauh & Ploss. Nach dem Abbruch lag das Gelände lange Zeit brach. Als Übergangslösung wurde hier der Bürgerpark geschaffen, der jedoch kaum als solcher von der Bevölkerung angenommen wurde. Schließlich wollte Projektentwickler Patrick Müller mit seinem Unternehmen im Zuge der Planungen für das Outlet Center hier ein Wohngebäude errichten. Auch die Stadtbücherei sollte hierin ein neues Domizil finden.

Aus diversen Gründen wurde allerdings nichts mit diesem geplanten Wohngebäude. Wie bereits mehrfach berichtet, befinden sich sowohl Patrick Müller mit seinen Partnern als auch die Stadt Selb mit dessen Unternehmen in der Rückabwicklung. Dies wird unter der Einhaltung von gesetzlichen vorgeschriebenen Fristen auch noch bis zum Spätsommer Zeit in Anspruch nehmen, ehe die Stadt dann wieder Eigentümerin des Grundstücks sein wird und dieses weiter verkaufen kann.

Aber: „Wir sind schon heute in der glücklichen Lage zu beschreiben, wie es in der Zukunft an dieser Stelle weitergehen kann“, ist Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch höchst erfreut, dass der Stadtrat in Nichtöffentlicher-Sitzung am Mittwochabend die grundlegenden Entscheidungen getroffen hat.

Im Rahmen der Rückabwicklung sei es die Aufgabe des Rathauschefs gewesen, mit potentiellen Wohnungsbauunternehmen Kontakt aufzunehmen, die zum Zeitpunkt der Grundstücksübernahme durch die Stadt Selb ein neues Projekt realisieren. Mit mehreren Unternehmen habe er Gespräche geführt. Die Firma NWS Natural Wood Solutions (Sitz: Schwarzenbach a.d. Saale) unter der Leitung des geschäftsführenden Gesellschafters Frank Nützel wird nun tätig sein, nachdem durch das Votum das Gremium das Grundstück für die Firma reserviert wird.

Pötzsch erklärt, dass die Grundlage der geführten Gespräche der Verkauf des Grundstücks war und dieses gemäß dem rechtskräftigen Bebauungsplan bebaut wird. Wesentlicher Punkt ist zudem die Erstellung einer Gewerbefläche, die die Stadt selbst als Stadtbüchereiflächen ausbauen möchte. „Ich bin Herrn Nützel sehr dankbar, dass er sich des Themas sehr intensiv angenommen hat, sehr weit vorangegangen ist, um konkrete Pläne vorzustellen. Das war eine wesentliche Entscheidungsgrundlage für den Stadtrat. Wir wollen hier schließlich ein Gebäude mit städtebaulichem Anspruch in zentraler Innenstadt bekommen“, sei der Rathauschef nun „total happy“, dass es innerhalt kürzester Zeit gelungen ist, parallel zum Rückabwicklungsprozess schon so weit weiter planen zu können. Mit der Stadtratsentscheidung sei man nun in der Lage, alle notwendigen Schritte vorzubereiten, um zeitnah beginnen zu können. Das sei insofern auch wichtig, da man in einem zeitlichen Korsett unterwegs sei. Der Förderbescheid für die Stadtbücherei sei klar definiert, dass man bis Ende 2025 einen gewissen Baufortschritt nachweisen müsse.

Intensiv und kooperativ sei die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und NWS bislang gewesen. Das betonen sowohl der Oberbürgermeister als auch Frank Nützel. „Nur so konnte die Planung so schnell für eine realitätsnahe Entscheidungsgrundlage geschaffen werden“, dankt der Firmenchef, dessen Unternehmen sich neben dem reinen Holzbau auch mit der Entwicklung, Planung, Ingenieurwesen und der Ausführung von ganzheitlichen Projekten im Wohnungs- und Gewerbebau beschäftigt.

 

Das ist geplant: Der Baukörper des geplanten Gebäudes hat eine U-Form wie schon in der ursprünglichen Planung und wie im Bebauungsplan verankert ist. Im Erdgeschoss befinden sich zwei lichtdurchflutete Gewerbeeinheiten, die als „U“ einen gewissen Innenhof bilden.

Auf dem Block entlang der Schillerstraße sind drei Etagen mit jeweils sechs Wohneinheiten (2-,3,-4-Raumwohnungen) mit Größen zwischen 55 bis 95 qm geplant. Diese bleiben im Eigentum der Unternehmensgruppe und sollen im Rahmen der einkommensorientierten Förderung dem Mietmarkt in Selb zugeführt werden.

Die Wohnungen werden über Laubengänge, die durch drehbare, lichtdurchlässige Lamellen vor Witterung geschützt sein werden, erschlossen. In den Gängen installierte Grünflächen/Pflanzinseln sollen intime Eingänge in die Wohnungen ermöglichen. Alle Wohnungen sind in Richtung Süden ausgerichtet, dazu hat jede Wohnung eine Balkonanlange, die in Richtung Süden geöffnet ist. Die größere der beiden Gewerbeeinheiten wird an die Stadt Selb veräußert, für die zweite rund 400qm große Gewerbeeinheit steht noch keine konkrete Nutzung fest.

Unter dem Gebäude wird eine komplett über die gesamte Fläche gezogene Tiefgarage und Kellerräume errichtet. 37 Stellplätze, die ca. zur Hälfte der Wohnungsmieter genutzt werden sollen. Die andere Hälfte dient als Quartiersgarage. Dieser abgetrennte Bereich kann von Bewohnern der Innenstadt angemietet werden.

 

Bauweise: Die Tiefgarage wird in Stahlbetonbauweise errichtet. Auch der Tisch, auf dem die drei Etagen entlang der Schillerstraße stehen, wird in Betonbauweise errichtet. Sonst wird auf Holzbauweise gesetzt, sprich die Wohnungen werden komplett als Holzrahmenbau mit Massivholzdecken ausgeführt. „Für uns ist die Nachhaltigkeit und die Ökologie ein sehr großes Thema“, werde ein sehr energieeffizientes Gebäude geschaffen. Als Heizung ist eine Wärmepumpe mit Geothermietiefenbohrungen angedacht, so dass einerseits kostengünstig geheizt werden kann, doch auch kann im Sommer passiv gekühlt werden. Man verfolge einen klaren Standard, es sollen hochklassige Wohnungen werden. „Wohnanlagen, die wir für Eigentümer entwickeln, haben den selben Standard, wie diese geplanten Wohnungen, um auch in Zukunft auf dem Mietmarkt noch mitspielen zu können“, werde auch auf viele Kleinigkeiten geachtet: Geplant sind unter anderem Elektrosteuerungen, Verschattungen mit Raffstoreanlagen, Kühlung im Sommer, PV-Anlage auf dem Dach, Möglichkeiten für E-Mobilität. Hinzu kommen Fahrradgaragen, Stellflächen für Kinderwägen, ein zentrales Treppenhaus mit Aufzug. „Somit sind alle qualitativ hochwertigen Wohnungen barrierefrei und ebenerdig erschlossen!“

Bereits jetzt habe man dank der Arbeit der hausinternen Bauzeichnerin Frau Nicole Bleck hohe Planreife. Durch das positive Votum seitens des Stadtrates könne nun nahtlos an die Planungen angesetzt werden. Fortan werde man in die Tiefe gehen und die Technik weiter im Detail zu planen. Im dritten Quartal diesen Jahres soll mit dem Bau begonnen werden. Ende 2025 sollen die Gewerbeeinheiten NWS-seitig abgeschlossen und die Wohnungen selbst im Jahr 2026 bezugsfertig sein.

 

Ulrich Pötzsch ergänzt, dass der Bebauungsplan noch öffentliche Flächen vorsieht. So entstehen im Rahmen der Neuordnung der Poststraße entlang des Gebäudes öffentliche Parkplatzflächen, der Gehweg selbst wird entlang des kommunalen Kinos geführt. Auch in der Schillerstraße werden die Stellflächen beibehalten.

Der Oberbürgermeister ist von NWS überzeugt. Er sieht als einen Vorteil, dass das Unternehmen - außer der Gewerbeeinheit - alles in Eigenbestand behält. „Wir haben einen Partner, der sehr schnell agieren kann“, sieht es Pötzsch als positiv an, dass das Unternehmen so gut aufgestellt ist, dass viele Gewerke aus eigener Kraft realisiert werden können. Da es sich zudem nicht um Eigentumswohnungen handelt und somit gegebenenfalls nicht ein gewisser Prozentsatz verkauft sein muss, so könne es nach dem Rückabwicklungsprozess sofort losgehen. „Es ist ein gutes Signal an die Bürgerschaft, dass eine Bebauung des Bürgerparks absehbar und konkreter wird“, so Pötzsch.

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