25.7.2019 - 9.000 Kfz pro Tag ist das Verkehrsaufkommen am Marienplatz. Dieser stellt somit eine der meist frequentierten Kreuzungen der Stadt Selb dar. Mit einem Grundsatzbeschluss des Selber Stadtrats wird der Marienplatz zum Kreisverkehr ausgebaut. Die Baumaßnahme soll im Jahr 2020 durchgeführt werden.

Längst ist an dieser Kreuzung die Lichtsignalanlage veraltet und müsste erneuert werden. Ferner ist der Zustand der Straßen und Gehwege unzureichend und müssten ebenfalls in nächster Zeit erneuert werden. So der IST-Zustand am Marienplatz.

Die Straßenbaulast für den Kreuzungsbereich betrifft das Staatliche Bauamt Bayreuth und die Stadt Selb. Über die Weißenbacher Straße verläuft die Ortsdurchfahrt der Staatsstraße 2179, über den Papiermühlweg die der Staatsstraße 2178. Damit sind die Kosten für den Straßenbau und gegebenenfalls der Erneuerung der Lichtsignalanlage anteilig zu tragen.

Im Rahmen der Neuordnung der Verkehrsräume der Hauptverkehrsstraßen im Stadtgebiet Selb ist für diese Kreuzung zukünftig ein Kreisverkehr vorgesehen. Es stellt mit den prognostizierten Verkehrszahlen für 2030 eine leistungsfähige Alternative zur Erneuerung der Lichtsignalanlage dar.

Der Gehweg um die Fahrbahn des Kreisverkehrs soll durch einen 5 Meter breiten Grüngürtel getrennt werden. Bepflanzung dieser Grünflächen sind jedoch aufgrund der Sichtflächen, insbesondere beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr, nur begrenzt möglich. Um zusätzliche Konfliktpunkte bei den Querungen an den Ein- und Ausfahrten zu vermeiden, wird entsprechend der Empfehlung für Radverkehrsanlagen (ERA) der Radverkehr auf der Fahrbahn geführt.

Im Zuge der Maßnahme sind von den Ver- und Entsorgungsbetrieben Leitungserneuerungen vorgesehen. Diese sollen in einer gemeinsamen Ausschreibung vergeben und zeitgleich durchgeführt werden. In Abstimmung mit der Regierung von Oberfranken besteht die Möglichkeit zur Förderung des städtischen Anteils des Ausbaus durch die Städtebauförderung.

„Wir bitten schon jetzt um großes Verständnis, aber wir sind jetzt die Generation, die dieses Projekt angehen werben“, weiß Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, dass diese Baustelle aufgrund wohl sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird und die Baustelle den Bürgerinnen und Bürgern einiges abverlangen wird. „Aber da müssen wir durch!“ Im Prozess seien vom erhöhten Verkehrsaufkommen, der Neuausrichtung der Innenstadt und damit verbunden zukünftigen Verkehrsflüssen wie der Veränderung am Sparkassenplatz und der Parkgarage in der Heinestraße als auch den Entwicklungen am Outlet Center vieles mit eingeflossen. Die Mühlstraße können weiterhin wie bislang beibehalten werden, die auch zukünftig gegenläufig befahrbare Marienstraße wurde ebenso berücksichtigt. Zahlreiche Punkte, die zum neuen Kreisverkehr kompatibel sein werden. Durch den Kauf und Abbruch angrenzender Gebäude in der Weißenbacher Straße und Vielitzer Straße kann ein entsprechend notwendiger Radius des Kreisverkehrs erreicht werden. Pötzsch gab in der Komplexität des Themas außerdem zu bedenken, dass unter dem Marienplatz zahlreiche Hauptleitungen und Kanäle verlaufen, auch zwei unterirdisch verlaufende Bäche würden hier zusammentreffen.

Von gravierenden aber notwendigen Eingriffen spricht Kai Hammerschmidt (SPD), der wie das Stadtoberhaupt, schon jetzt darum wirbt, die Bevölkerung in diesem wichtigen Thema unbedingt mitzunehmen. Umwege und Staus müssen schließlich über einen längeren Zeitraum des Ausbaus des Marienplatzes in Kauf genommen werden. „Da wird es wohl auch zahlreiche Beschwerden geben“, meint er.

Ulrich Pötzsch erinnerte in diesem Zusammenhang an die eigens in der Schillerstraße 1 installierte Info-Galerie. Zu Themen wie diesen möchte die Stadt aus erster Hand informieren, Meinungen und Wünsche entgegennehmen, aber auch Ängste nehmen. Erstmalig geöffnet hat diese am kommenden Montag, 29. Juli um 18 Uhr.  (Entwurf Stadt Selb - zum Vergrößern anklicken!)