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10.3.2020 – Die evangelische Kirchengemeinde Erkersreuth bietet übergangsweise den Wein beim Heiligen Abendmahl in Einwegbechern an. Die Gemeinde reagiert damit auf die zunehmende Ausbreitung des Corona-Virus und entsprechende Befürchtungen von Gottesdienstbesuchern vor Ansteckung beim Abendmahl.

Die Einzelbecher sollen eine möglichst umfassende hygienische Sicherheit beim Abendmahl bieten, das in der Evangelisch-Lutherischen Kirche den Gemeindegliedern bekanntlich in beiderlei Gestalt gereicht wird, also in Form von Brot und Wein. Diese stellen nach den entsprechenden Gebeten im Moment der Abendmahlsausteilung nach lutherischer Lehre real Leib und Blut Jesu Christi dar.

„Die Gottesdienstbesucher katholischer Kirchen und Gottesdienste machen sich Sorgen um die Ansteckungsgefahr durch das Eintauchen der Finger ins Weihwasser und den Friedensgruß durch Handschlag. In unserer Kirche machen sich die Menschen Sorgen um die Ansteckungsgefahr und die Hygiene beim Abendmahl. Wir haben darauf reagiert und bieten übergangsweise den Wein beim Abendmahl in solchen Einwegbechern an“, hält Ortspfarrer Dr. Jürgen Henkel fest.

Bei einer Abendmahlsfeier sei kürzlich die Zurückhaltung der Gemeindeglieder bei der Abendmahlsausteilung spürbar geworden. In Absprache mit Vertrauensfrau Regina Netzsch vom Kirchenvorstand habe man rasch gehandelt und 1000 kleine Einwegbecher und ein entsprechendes würdevollen Servierteller aus feinem Holz gekauft. Darin wird nun übergangsweise zunächst einmal für drei oder vier Monate der Abendmahlswein bei den Gottesdiensten in der Kirchengemeinde Erkersreuth gereicht.

„Normalerweise ist eine Ansteckung beim Abendmahl so gut wie ausgeschlossen. Der Kelch wird für jeden Abendmahlsteilnehmer auf eine unbenutzte Stelle gedreht und mit Spiritus nach jeder Verwendung für vier Personen gereinigt. Außerdem haben auch die Edelmetalle Silber und Gold der heiligen Kelche keimabtötende Wirkung. Aber es soll nicht sein, dass die Angst vor diesem teuflischen Virus Menschen von der Gemeinschaft mit Christus am Tisch des Herrn abhält“, hält Pfarrer Dr. Jürgen Henkel fest.

In der Praxis bleibt einer der traditionellen Kelche mit einer geringeren Menge an Abendmahlswein als sonst im liturgischen Gebrauch auf dem Altar. Mit diesem wird das Heilige Abendmahl liturgisch während des Gottesdienstes zubereitet. Anschließend werden auch diese Minikelche mit dem Kreuzzeichen bei den Einsetzungsworten gesegnet. Zur Austeilung kommen dann die Einzelkelche, den wenigen Wein aus dem klassischen Kelch wird der Pfarrer stellvertretend für die Gemeinde zu sich nehmen.  

Pfarrer Henkel unterstreicht: „Ich selbst bin theologisch grundsätzlich ein überzeugter Anhänger des Gemeinschaftskelchs und halte diesen auch praktisch aus hygienischen Gründen für vertretbar. Aber wir nehmen natürlich auch die Ängste und Sorgen der Menschen ernst. Niemand soll wegen dem Corona-Virus dem Abendmahl fern bleiben. Wir sind in diesen schwierigen Zeiten mehr denn je gerufen, Gott die Ehre zu geben und uns mit dem auferstandenen Christus im Herrenmahl zu vereinigen. Sobald die Corona-Epidemie zurückgeht und Medikamente oder Impfmittel zur Verfügung stehen, werden wir wieder zum klassischen Kelch zurückkehren. Wir werden die Entwicklung genau verfolgen.“ Pfarrer Henkel und Vertrauensfrau Regina Netzsch hoffen nun auf weiterhin gute Teilnahme der Gemeindeglieder am Heiligen Abendmahl.

selb-live.de – Presseinfo

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