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feuerwehr selb hochfranken17.6.2025 - Wenn ein Feuer ausbricht, zählt jede Sekunde – und vor allem: jedes Liter Wasser. Während Einsatzkräfte ausrücken, denken nur wenige darüber nach, woher das Löschwasser eigentlich kommt. Dabei ist die Versorgung mit Wasser ein zentraler Bestandteil des Brandschutzes. Ohne verlässliche Wasserquelle wird selbst der beste Löschtrupp schnell machtlos. Ein Blick auf die verschiedenen Wege der Löschwasserversorgung zeigt, wie vielfältig und gut durchdacht das System ist.

Die erste Anlaufstelle: Hydranten und das öffentliche Wassernetz

In Städten und gut erschlossenen Wohngebieten läuft die Löschwasserversorgung meist über das öffentliche Trinkwassernetz – genauer gesagt über Hydranten. Diese kleinen Helfer am Straßenrand gibt es in zwei Varianten: Überflurhydranten stehen gut sichtbar auf dem Gehweg, während Unterflurhydranten unter Gussdeckeln verborgen sind. Damit im Einsatzfall keine Zeit verloren geht, sind Standorte und Durchflussmengen genau dokumentiert.

Der Wasserdruck reicht in der Regel aus, um Brände zuverlässig zu bekämpfen. Wartung und regelmäßige Prüfungen sind Pflicht, damit alles reibungslos funktioniert. Kurz gesagt: Hydranten sind die unkomplizierte Lösung für städtische Gebiete – schnell verfügbar, effektiv und gut in bestehende Infrastrukturen integriert.

 

Wenn das Netz nicht reicht: Löschwasserbehälter

Abseits gut erschlossener Gebiete – etwa in ländlichen Regionen, Industrieparks oder Neubaugebieten – stößt das Trinkwassernetz schnell an seine Grenzen. Hier kommen unterirdische Reservoirs wie die Löschwasserbehälter von Hacker Behälterbau ins Spiel, die speziell für solche Fälle nach DIN 14230 genormt sind. Sie speichern große Mengen Wasser, die im Brandfall über spezielle Saugstellen schnell zur Verfügung stehen.

Diese Behälter sind frostsicher, meist betoniert oder aus Kunststoff gefertigt und werden regelmäßig kontrolliert. Je nach Bedarf fassen sie zwischen 75 und über 300 Kubikmeter Wasser. Auch wenn sie im Alltag kaum auffallen, leisten sie im Ernstfall einen unsichtbaren, aber unverzichtbaren Beitrag zum Brandschutz.

 

Natürliche Quellen: Teiche, Flüsse und Seen

Manchmal hilft auch die Natur mit. In Gebieten, wo Gewässer vorhanden sind, nutzt die Feuerwehr Teiche, Flüsse oder Seen als Löschwasserquelle. Dafür braucht es allerdings mehr als nur Wasser in der Nähe.

Der Zugang muss befestigt und gut erreichbar sein, außerdem sind sogenannte Saugstellen erforderlich, an denen Schläuche schnell angeschlossen werden können. Auch die Wasserqualität spielt eine Rolle, etwa wenn Löschmittel zum Einsatz kommen.

Trotzdem sind natürliche Quellen eine praktische und nachhaltige Ergänzung im Mix der Löschwasserversorgung – vor allem in Regionen mit viel Fläche und wenig Infrastruktur.

Mobile Lösungen: Tanklöschfahrzeuge und Wassertransporte

Wenn weder Hydranten noch Löschwasserbehälter oder Gewässer verfügbar sind, kommt Bewegung ins Spiel – und zwar in Form von Tanklöschfahrzeugen. Diese mobilen Wasserträger bringen das Nass direkt mit zur Einsatzstelle. Bei kleineren Bränden reicht die mitgeführte Menge oft aus, bei größeren Schadenslagen wird ein Pendelverkehr eingerichtet.

Dann fahren mehrere Fahrzeuge im Wechsel zur Wasserentnahmestelle und zurück, um den Löschtrupp permanent zu versorgen. Diese Methode ist zwar logistisch aufwendiger, dafür aber besonders flexibel. Gerade bei Flächenbränden oder Einsätzen in schwer zugänglichem Gelände ist der mobile Löschwassertransport eine bewährte und oft alternativlose Lösung.

 

Ein klarer Plan im Notfall

Löschwasserversorgung wird nicht dem Zufall überlassen, sondern gut geplant und gesetzlich geregelt. In Deutschland tragen Kommunen und Grundstückseigentümer eine gemeinsame Verantwortung dafür, dass im Ernstfall ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Je nach Nutzung und Bebauung gelten unterschiedliche Anforderungen – etwa hinsichtlich Menge und Bereitstellungszeit.

Die DIN-Normen, darunter die DIN 14230, geben klare Richtlinien vor. Brandschutzkonzepte, Bebauungspläne und Risikoanalysen helfen, die passenden Lösungen vor Ort zu finden. feuerwehr selb hochfrankenDas Ziel: ein verlässliches Löschwassersystem, das zur Umgebung passt. Planungssicherheit ist hier das A und O – denn wenn’s brennt, darf es an Wasser nicht fehlen.

 

Vielseitig, verlässlich, vorbereitet: Löschwasser hat viele Wege

Ob über Hydranten, versteckte Speicher, natürliche Gewässer oder rollende Wassertanks – die Einsatzkräfte können auf ein durchdachtes System zurückgreifen, um Brände effektiv zu bekämpfen. Jede Region setzt auf die Lösung, die am besten zu ihren Gegebenheiten passt.

Klar ist: Ohne Löschwasser geht’s nicht. Umso beruhigender, dass die Versorgung meist bestens geplant und im Ernstfall schnell einsatzbereit ist. Sicherheit beginnt mit guter Vorbereitung.

selb-live.de – Presseinfo; Foto: pixabay