16.11.2025 - Mit einem rundum gelungenen Festabend haben die Singing Friends des TuS Erkersreuth ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Die Turnhalle Erkersreuth verwandelte sich dafür in eine stimmungsvolle Konzerthalle. Die Stuhlreihen bestens gefüllt, erwartete das Publikum ein vielfältiges, emotionales und zugleich temperamentvolles Jubiläumskonzert, das den ganz besonderen Geist dieses Chores eindrucksvoll widerspiegelte.
Ein musikalischer Auftakt voller Energie
Vor 40 Jahren wurde der Chor ursprünglich als Kinder- und Jugendchor des Vereins gegründet, seit 25 Jahren tritt er unter dem heutigen Namen Singing Friends auf. Und .gleich der erste Teil des Abends zeigte, warum die Singing Friends seit vier Jahrzehnten zum kulturellen Herzstück der Stadt gehören. Aus ihrem breitgefächerten Repertoire präsentierten sie eine farbenreiche Auswahl. Geboten wurden eigene Songs ebenso wie bekannte Coverstücke im unverwechselbaren Chorsound. Immer wieder brandete großer Applaus auf, und so manche Melodie wurde sogar aus dem Publikum mitgesungen. Die Freude am gemeinsamen Musizieren, die Nähe zwischen Chor und Publikum und die hörbare Leidenschaft auf der Bühne sorgten für ein warmes, mitreißendes Klangbild.
Musikalische Glückwünsche der befreundeten Chöre
Da ein Jubiläum ohne Freunde kein echtes Jubiläum wäre, gratulierten auch die Chöre der „Sängergemeinschaft Selb“ musikalisch: Der Gesangsverein Thalia 1893 begeisterte unter anderem mit einem schwungvollen Udo-Jürgens-Medley. Der Malergesangsverein 1887 präsentierte Klassiker wie „Griechischer Wein“ und „Über sieben Brücken musst du gehen“. Auch der Gospelchor stellte sich mit energiegeladenen Songs aus seinem Repertoire vor. Jeder Beitrag war ein herzliches Geschenk, und die gegenseitige Wertschätzung war förmlich zu spüren.
Würdige Worte – und viel Dankbarkeit
Im Verlauf des Abends kamen mehrere Ehrengäste zu Wort und verliehen der Jubiläumsfeier eine besondere Bedeutung.
Moderator Tim Krippner führte nicht nur durch das Programm, sondern erzählte humorvoll und eindrücklich aus der Entstehungsgeschichte des Chornamens – und davon, was die Singing Friends ausmacht: eine Gemeinschaft, die zusammenhält, in guten wie in schweren Zeiten, und in der aus Mitsängerinnen und Mitsängern Freunde fürs Leben werden.
Jürgen Röthig, Vorsitzender der Sängergemeinschaft Selb, blickte auf die Wurzeln des Chors zurück, und lobte die heutige Bedeutung des Ensembles: ein Chor, der mit schwungvollen Beiträgen das kulturelle Leben bereichert und in der regionalen Chorfamilie fest verankert ist.
Pfarrer Dr. Jürgen Henkel überbrachte Grüße beider Kirchengemeinden und hob hervor, wie sehr die Singing Friends das kirchliche Leben in Erkersreuth musikalisch prägen – von
Gottesdiensten über Silvester- und Weihnachtsfeiern bis hin zu Konfirmationen. In seinen Worten klang tiefe Anerkennung für die verbindende Kraft des Gesangs mit, ganz im Sinne des alten Sprichworts: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder …“
Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch gratulierte im Namen der Stadt herzlich und würdigte den Chor als wichtigen Baustein im kulturellen Gefüge Selbs. Sein Dank ging insbesondere an die Chorleiterinnen und Chorleiter, die den Chor über Jahrzehnte geprägt haben. „Ihr seid diejenigen, die die Welt ein Stück besser machen,“ betonte er.
Für ein besonderes Highlight sorgte Landrat Peter Berek, der ganz spontan zur Gitarre griff und dem Chor mit einer mitreißenden Version von „Happy Birthday“ im Stil der New Kids on the Block gratulierte. Ein ungewöhnlicher, fröhlicher und sichtlich authentischer Moment, der mit besonders starkem Applaus belohnt wurde.
Ehrenzeichen für Andreas Tietze – ein Moment der tiefen Anerkennung
Emotional wurde es, als Landrat Berek im Namen des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder das Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt an Andreas Tietze überreichte.
Seit 25 Jahren fungiert Tietze als musikalischer Leiter. Mit Leidenschaft, Kreativität und unermüdlichem Einsatz führt er den Chor, schreibt eigene Lieder, motiviert seine Sängerinnen und Sänger und engagiert sich auch organisatorisch weit über das Übliche hinaus.
Das Ehrenzeichen würdigt seine jahrzehntelange Arbeit – und doch verwies Tietze in bewegten Worten auf die Gemeinschaft, die hinter ihm steht: Ohne die Sängerinnen und Sänger, so betonte er, wäre all dies nicht möglich.
selb-live.de – Michael Sporer