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Sperrzeit25.5.2023 – Unantastbar bleiben die Schankzeiten beim Selber Wiesenfest, insbesondere was die Öffnungszeiten der beiden Schnapsbuden betrifft. Der Selber Stadtrat legte damit deutliches Veto gegen die Forderung des Inspektionsleiters der PI Marktredwitz ein. Durch die Polizei wurde geäußert, dass zu späterer Stunde durch erhöhtem Alkoholkonsum es verstärkt zu Rangeleien kommen würde, das Verletzungsrisiko dadurch steige. Folglich wurde gefordert, die Ausschankzeiten von derzeit 5 Uhr auf 3 Uhr zu verkürzen.

 

Der in der Stadtratssitzung anwesende Festwirt Hans-Reiner Spannruft meinte, dass er in den vergangenen Jahren keine gravierenden Schlägereien habe feststellen können. Dies könne auch der eingesetzte Sicherheitsdienst so bestätigen. Die gewünschte Sperrzeitveränderung sei reine Willkür und würde gar das Flair des Wiesenfestes zerstören. Benjamin Spannruft ergänzte, dass man ohnehin nicht bis Punkt 5 Uhr ausschenken würde, die meisten Festbesucher dazu schon vorher den Nachhauseweg antreten. Um 3 Uhr hätte man dagegen noch eine größere Menschentraube vor Ort. Hier könnten viel mehr Konfliktsituationen entstehen, wenn man diese auf einmal vom Festplatz wegschicken müsste.

Den Aussagen der Polizei wurde auch im Stadtrat klar widersprochen. Gerhard Bock (Aktive Bürger) weiß als früherer Polizeichef in Selb um etwaige Bedenken der Polizei. „Diese haben sich allerdings jedes Jahr als nicht relevant erwiesen. Und auch in den letzten Jahren hat es keine Probleme Sperrzeitgravierender Art in der relevanten Zeit gegeben“, brächten Erfahrungswerte keine Notwendigkeit, eine Veränderung der Sperrzeit ins Auge zu fassen.

Geeinigt wurde sich im Gremium, den Sicherheitsdienst auf dem Festgelände zu diesem Zeitraum zu verstärken. Zudem sprach Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch ein sehr wichtiges Instrument an, das sehr durchgreifend und wohl auch einmalig sein dürfte: das Wiesenfestverbot! „Das ist so ziemlich die Höchststrafe, die man in Selb bekommen kann.“ Gegen Personen, die auf diversen Festen handgreiflich geworden sind, kann seitens der Stadtverwaltung dieses Verbot ausgesprochen werden, so dass diese zu dieser Uhrzeit gar nicht auf dem Goldberg sind. „Mit diesen Kompromissen verändern wir nicht unser traditionelles Wiesenfest mit seinen über Jahrzehnte gewachsenen Gepflogenheiten, die das Fest zu dem machen, was es heute ist!“