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ESM Pressebild Mathias Jakob8.6.2025 – Seit etwa 100 Tagen ist Mathias Jakob neuer Geschäftsführer der Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH (ESM). Er hat diese erste Zeit intensiv genutzt, seine Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen im Versorgungsgebiet kennenzulernen. Nun ist Zeit für einen ersten Schulterblick.

„Ich habe mir vorgenommen, mit Neugier und einem klaren Blick für Potenziale zuzuhören, um gemeinsam mit den Menschen im Unternehmen und in der Region die Energiezukunft zu gestalten“, erläutert er. „Dabei konnte ich auf eine starke Ausgangslage und solider Unternehmensbasis aufbauen – ein Verdienst auch meines Vorgängers Klaus Burkhardt, der wichtige Weichen bereits gestellt hatte“, resümiert Mathias Jakob die Anfangszeit im Amt.

In den vergangenen 100 Tagen hat er die strategische Neuausrichtung des Unternehmens auf den Weg gebracht, erste Schwerpunkte gesetzt und konkrete Vorhaben angestoßen. Bei all diesen Projekten gelte es, das richtige Maß zu finden: „Es ist ein Balanceakt, die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern und gleichzeitig eine bezahlbare, sichere Energieversorgung für alle zu gewährleisten“, betont er. Die ESM, mit ihren rund 100 Mitarbeitenden, ist ein kommunales Unternehmen an der die Städte Selb und Marktredwitz beteiligt sind. „Somit bleibt unsere Wertschöpfung in der Region und kommt den Bürgerinnen und Bürgern zugute. Damit das auch in Zukunft so bleibt und wir weiterhin Arbeitsplätze und wirtschaftliche Energielösungen anbieten können, müssen wir jetzt die richtigen Weichen stellen. Ich bin froh, dass ich dafür die Rückendeckung des Aufsichtsrates habe“, erläutert Mathias Jakob. In den kommenden fünf Jahren soll aus dem Energieversorger mit den Sparten Strom, Gas, Wasser und Wärme ein lösungsorientierter Energiedienstleister werden. „Wir wollen die Zukunft aktiv gestalten und keine Wende hinlegen“, beschreibt er den Kurs, der auf Fortschritt, Verantwortung und Kundennähe setzt.

 

Neuausrichtung mit vielen Akteuren und klaren Zielen

Die Neuausrichtung bringt viel Bewegung ins Unternehmen – inklusive eines neuen Markenauftritts der ESM, der Anfang 2026 sichtbar wird. Besonders wertvoll und hilfreich während der Veränderung findet Mathias Jakob die vielen Gespräche mit Kunden zu deren Bedürfnissen. Die ESM-Mitarbeitenden stehen hinter der strategischen Entscheidung. „Dies alles zusätzlich zum Tagesgeschäft zu stemmen, ist eine Herausforderung – aber notwendig“, stellt er heraus. Mit einem Mix aus einerseits dem Wissen der „erfahrenen ESMler“, gepaart mit Impulsen von jungen Kolleginnen und Kollegen sowie Denkanstößen von außen könne die ESM die Zukunft in der Region mitgestalten. „Ich bin froh, dass ich mich auf die Belegschaft verlassen kann“, betont er. Ein erstes Ergebnis ist auch die Bündelung der ESM-Aktivitäten in dem neuen Geschäftsbereich „Innovative Energielösungen und erneuerbare Energien“. Die Notwendigkeit für diese Weiterentwicklungen ergibt der Markt: Dort treten verstärkt neue dynamische Wettbewerber auf, und gesetzliche Anforderungen steigen. Mathias Jakob verbindet das mit einem Appell an die neue Bundesregierung: „Wir brauchen Kontinuität und Planbarkeit – beim Tempo und bei Gesetzesvorhaben wie dem Kraftwerkssicherungsgesetz oder der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes.“

 

Vom Einzelsystem zur vernetzten Energiewelt

Mathias Jakob sieht die künftige Energiewelt bei der Verknüpfung von Strom-, Wärme- und Gasnetzen sowie des Mobilitätssektors – und das alles lokal gedacht und mit System umgesetzt. „Perspektivisch sinkt die Dichte von Gasanschlüssen in den reinen Wohngebieten weiter ab. Darauf müssen wir uns als Energieversorger vorbereiten“, betont Mathias Jakob. Für Privathaushalte brauche es daher Lösungsansätze durch die ESM, etwa als Partner bei Wärmepumpen in Gebieten ohne Nahwärme. In Industrie und Gewerbe treibt das Unternehmen Dekarbonisierungsprojekte voran, also Alternativlösungen zur fossilen Brennstoffversorgung, und vernetzt regionale Akteure. Für Kommunen ist die ESM kompetenter Partner bei der kommunalen Wärmeplanung, die seitens des Gesetzgebers in den kommenden Jahren umgesetzt werden muss. Wie jenseits einer zentralen Energieversorgung solche Lösungen aussehen, zeigt das Beispiel in Waldershof: Dort konnte die ESM vor wenigen Tagen die Ausschreibung für die Wärmelieferung für das Schulzentrum für sich entscheiden. Beheizt wird hier künftig mithilfe einer modularen Nahwärmezentrale mit Holzpellets. „Hier im Fichtelgebirge gibt es großes Potenzial für die Kopplung verschiedener ESM Pressebild Mathias JakobEnergieerzeugungen – mit vorhandenen Anlagen wie dem Windpark Vielitz, aber auch mit Biogasanlagen“, skizziert der ESM-Chef und fügt an: „Wenn es uns als ESM gelingt, starke regionale Allianzen zu schmieden, können wir das natürliche Angebot an Wind und Sonne clever kombinieren mit Biomethan und Speichermöglichkeiten, um unabhängiger von Importen zu werden.“

Die ESM ist bereits mit Betreibern von Biogasanlagen im Gespräch, deren Erlösmodell nach 20 Jahren EEG-Förderung auf eine neue Basis gestellt werden muss. „Ich möchte hier früh die richtigen Weichen stellen, um die Versorgungssicherheit in der Region weiterhin auf hohem Niveau zu halten“, schließt er.

 

Zur Person

Mathias Jakob bringt über 20 Jahre Erfahrung in der Energiebranche und in Führungspositionen mit, gepaart mit viel technischem und energiewirtschaftlichem Fachwissen für die Energiewende. Der 43-Jährige war zuletzt Leiter Vertrieb Industrie, Gewerbekunden und verantwortlich für die Produkt- und Lösungsentwicklung bei der Bayernwerk Natur GmbH in Regensburg. Der ausgebildete Energieelektroniker und studierte Diplom-Wirtschaftsingenieur ist äußerst erfahren mit Sektorenkopplung, also der effizienten Vernetzung von Strom, Wärme und Mobilität für eine optimale Nutzung der erneuerbaren Energien. Sein Wissensspektrum reicht von Blockheizkraftwerken über Projekte mit Wärmepumpen und Wasserstoff bis hin zu großen Batteriespeichern.

selb-live.de – Presseinfo ESM