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10.10.2016 – Der Landesverband Bayern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. führt vom 21. Oktober bis zum 6. November 2016 seine Haus- und Straßensammlung durch. Darüber informiert das Standesamt der Stadt Selb. Die Spenden unterstützen die Instandhaltung und den Bau der 832 deutschen Soldatenfriedhöfe und Kriegsgräberstätten mit etwa 2,7 Millionen Toten in aller Welt.

Vor 100 Jahren, am 21. Februar 1916 begann die Schlacht um Verdun. Der Name der Stadt an der Maas steht seitdem für das Martyrium von hunderttausenden deutschen und französischen Soldaten und ist Sinnbild für das Grauen des Krieges. Noch heute sind in der Landschaft deutlich die unzähligen Granattrichter zu erkennen. Abseits der vorgeschriebenen Wege trifft man noch überall auf die Hinterlassenschaften des Krieges: Verbogene Gewehrläufe, Schuhsohlen, Konservendosen, den zerrissenen Stahl der Granaten, Blindgänger, Stacheldraht. Die Schlacht von Verdun hat bis Mitte Dezember 1916 ca. 300.000 Menschen auf beiden Seiten das Leben gekostet. Unzählige waren verwundet oder blieben traumatisiert ihr Leben lang. Unter den Opfern sind auch viele bayerische Soldaten.

Noch heute findet man immer wieder Gefallene, die die Schlacht in diesem Totenfeld begraben hat und die darauf warten, geborgen zu werden um auf den vielen Soldatenfriedhöfen ihre letzte Ruhe zu finden. Unter den weißen Kreuzen auf den 35 französischen Soldatenfriedhöfen mit 73.000 Gefallenen, oder unter den dunklen Kreuzen auf den 29 deutschen Soldatenfriedhöfen die der Volksbund pflegt mit 85.000 gefallenen Soldaten. Oder im Ossarium am Douaumond in dem die Gebeine von etwa 130.000 unbekannten Toten ruhen, darunter auch viele Deutsche.

Die Toten beider Nationen von Verdun und die Millionen Toten des Ersten Weltkrieges konnten nicht verhindern, dass ein Zweiter Weltkrieg mit noch viel mehr Opfern folgte und seit 1945 in weit über 200 Kriegen und Bürgerkriegen weitere Millionen von Toten zu beklagen sind und es täglich mehr werden.

Dies zeigt, wie bitter notwendig die Mahnung zu Frieden ist. In unserer hektischen Zeit sind die Friedhöfe und Gedenkstätten Orte der Besinnung und Stille, zugleich aber auch Orte der Erinnerung und der Trauer. Solange wir uns der Toten erinnern, sind sie nicht vergessen. Für seine Arbeit braucht der Volksbund dringend Geld.