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8.7.2022 – „Schon als kleiner Junge habe ich beschlossen, irgendwann dieses Karussell zu kaufen“, war Michael Korn schon immer angetan von dem Karussell, das beim Selber Wiesenfest stets im Haupteingangsbereich des Goldberges einen ganz besonderen Charme versprüht: das Nostalgiekarussell!

Und nicht nur beim Schaustellunternehmer aus Bayreuth stößt dieses Fahrgeschäft mit seinen hölzernen Pferden auf große Begeisterung. Es hebt sich ab von allen anderen modernen Attraktionen und zieht alle Augen auf sich. Bei Festbesuchern älteren Semesters werden Kindheitserinnerungen wach. Das Gefühl, „wie früher“ Karussell zu fahren, kommt aber bei jeder Generation an. „Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten genießen es, mit ihren Kindern darauf gemeinsam ein paar Runden fahren zu können“, weiß Korn zu berichten. Schon seit vielen Generationen ist seine Familie im Schaustellergewerbe tätig. „Meine Eltern verkauften damals Süß- und Spielwaren als auch Imbissspezialitäten“, erinnert sich der Bayreuther zurück. Auf vielen Festplätzen und Veranstaltungen aufgewachsen kam Michael Korn nicht davon los und wurde 1988 nach einem Maschinenbaustudium, in deren Zeit er sich einen eigenen Mandelwagen baute, selbst Schausteller. Vier Jahre später konnte er seinen Kindheitstraum wahr machen. „Der damalige Besitzer des Karussells, Alfred Emmerich, hat mir dieses zum Kauf angeboten. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen“, ließ die Begeisterung nie nach. 

Und so wie er von Anfang an vom Nostalgiekarussell besessen war, so faszinierte ihn schließlich auch das Selber Wiesenfest. „Als wir das erste Mal hier waren, stand neben uns ein Kasperle-Theater und auf der anderen Seite der „Rainbow“. Wir waren begeistert von den freundlichen Selbern und ihrer aufgeschlossenen Art, mit der sie uns sofort willkommen hießen“, kann er nur positiv zurückblicken. 1992 war das. Das Karussell selbst steht jedoch schon seit rund 60 Jahren in Selb. Seit wann genau, kann Korn leider nicht sagen. Die Aufzeichnungen zu den Standplätzen beginnen erst ab nostalgiekarussell selb 3dem Jahr 1966. Auch das tatsächliche Alter des Karussells kann nur geschätzt werden. Das Baujahr und das der handgeschnitzten Pferde wohl um das Jahr 1900. Die technischen Aufzeichnungen beginnen mit der ersten statischen Berechnung von 1931. Natürlich wird die Technik immer wieder modernisiert und den neuesten Anforderungen angepasst. „Das Karussell wird ständig entsprechend der Vorschriften auf aktuellen Stand gebracht. So musste in den vergangenen Jahren der gute alte Holz-Innenbau komplett gegen Stahl getauscht werden, was auch neue Pläne und Statik-Berechnungen erforderte“, erklärt Korn. Maximal dreht sich das Karussell übrigens mit einer Geschwindigkeit von ca. 13 km/h. Im zweijährigen Turnus, abwechselnd mit dem Schaustellunternehmen Bergmann (u.a. Pinocchio-Werfen), ist der dreifache Familienvater zusammen mit seiner Frau Brigitte und seinen Mitarbeitern in Selb auch mit einem modernen Kindersportkarussell vertreten.

Einen besonderen Reiz macht Michael Korn aber nach wie vor das Nostalgiekarussell aus. nostalgiekarussell selb 1„Hier entwickelt man nämlich einen engen persönlichen Kontakt zu den Kunden, vor allem in Selb. Über die Jahre haben sich viele Bekanntschaften und Freundschaften entwickelt und wir freuen uns jedes Jahr darauf, wieder hier her zu kommen“, zeigt er sich beeindruckt. Für ihn ein absoluter Höhepunkt in einer langen Saison. Und da freut er sich vor allem auf ein ganz spezielles Highlight an den Festtagen: „Es erfreut uns immer wieder, wenn der Selber Spielmanns- und Fanfarenzug am Montagabend auf unserem Karussell fährt und musiziert. Da ist es schön zu sehen, wie sich die Leute schon lange vorher um unser Karussell aufstellen und gespannt auf das Eintreffen der Musiker warten!“

 

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