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amadeo richardson11.6.2020 – „Ich bin weder schwarz, noch weiß. Ich bin kunterbunt!“ Rassismus kannte Amadeo Richardson in Selb nicht. „Hier ist die Welt in Ordnung“, bezeichnete er seine Heimat als ausländerfreundlich. Als farbiges Kind einer Deutschen aus Selb und eines schwarzen US-Soldaten aus Oklahoma verlebte er hier zunächst eine friedliche Kindheit. Erst als er seinem Vater in die USA folgte, lernte er, was Rassentrennung heißt.

Auch in München erlebte der im August 1949 geborene Amadeo unschöne Szenen. Anders in Selb. Keine Diskriminierung. Weltoffen die Stadt. „Ich habe mich nie als Außenseiter gefühlt“, freute er sich immer wieder auf seine Heimatstadt. Zwischendurch über 12 Jahre durfte er sie nicht mehr besuchen. Dies daher, als er sich einst für Menschenrechte einsetzte, dafür verhaftet, in die USA abgeschoben und mit einem Einreiseverbot belegt amadeo richardsonwurde. Selb vergaß er nie. Ab Mitte der 1980er Jahre pendelte der zwischenzeitlich erfolgreiche Börsenmakler umso mehr gerne zwischen der Porzellanstadt und Oklahoma, engagierte sich für den Kulturaustausch zwischen beiden Ländern. Noch ein Jahr vor seinem Tod entstand im Jahr 1993 ein Dokumentarfilm über diesen außergewöhnlichen Menschen. In aktuellen Zeiten wie diesen rund um den Todesfall George Floyd in den USA erst recht wieder sehenswert >>>

 

„Amadeo R. - Heimweh nach Selb“

Quelle / externe Verlinkung; entsprechend Nutzungsbedngungen beachten: youtube.com (inkl. Screenshot)

Länge: 60 Minuten

Erstaufführung: 10.4.1994, 3sat

Regie: Juliane Schuhler