1.6.2016 – „Das ist ein toller Türöffner für viele Bereiche und zugleich eine Chance für die Kommunen, sich hierüber auch verstärkt überregional bewerben zu können“, ist Selbs Oberbürgermeister Uli Pötzsch für eine ganz besondere Arbeit dankbar. Dies vor allem, weil diese rein
auf privater Basis umgesetzt wurde.
Eine Urlaubsreise im Jahr 2013 mit dem Motorrad entlang der „Route des Grandes Alpes” war nämlich der Ideengeber für Peter Warkus. Er machte sich mit seinem Sohn Ricco umgehend ans Werk, eine eigene Route speziell geeignet für Motoradfahrer zu entwickeln. Herausgekommen ist eine rund 780 Kilometer lange Strecke. Seine „Mittelgebirgsroute“ führt entlang dem Grenzgebiet zu Tschechien vom Bayerischen Wald, dem Oberpfälzer Wald bis durch seine Heimatstadt Selb und weiter über das Erzgebirge bis in die Sächsische Schweiz. Teils führen Passagen auch durch das Nachbarland. „Zwar fehlen hier die hohen Berge mit ihren Pässen, doch kurvenreiche Strecken, herrliche Landschaften, unterschiedliche Kulturen, interessante Sehenswürdigkeiten sowie schöne Cafés, Restaurants und Eisdielen sorgen für jede Menge Freizeitwert entlang der Route“, weiß Warkus von seinen eigenen Fahrten zu berichten. Viele interessante und neue Eindrücke werden dem Motorradfahrer versprochen. Zwar mag so mancher Straßenabschnitt noch etwas holprig zu fahren sein, doch werden vielerorts bereits - unabhängig von der entwickelten Route – die Straßen nach und nach ausgebessert.
Weniger aus Kommerzgedanken, sondern aus reinem Hobby haben sich die beiden Selber Motorradfreaks an die Arbeit gemacht. Auf der eigens erstellten Webseite mittelgebirgsroute.de wurde eine Übersichtskarte über die erstellte Route veröffentlicht. Ein paar wissenswerte Daten zur Strecke, bei der die Stadt Hirschfelde bei Zittau der östlichste, Selb der westlichste und Neureichenau der südlichste Punkt sind, wurden bereits hinterlegt. Auch Dateien zum kostenlosen Download für das Navigationsgerät sind auf der Homepage bereitgestellt.
Nun könne das Thema aber nach und nach größer werden. So können sich die Motoradfahrer mit Fotos, Eindrücken und vielem mehr daran beteiligen. Einige Meinungen und Anregungen durften Peter und Ricco Warkus auch schon entgegen nehmen. Denn nach erster kleiner Bewerbung der Route in diversen Internetforen wurde die diese natürlich gleich von einigen Zweiradfahrern genutzt. Klar genießen diese insbesondere die kurvenreichen Abschnitte.
Offiziell, wie beispielsweise die „Porzellanstraße“ oder die „Romantische Straße“ mit weißer Schrift auf braunem Untergrund, könne man die Mittelgebirgsroute zwar nicht ausschildern. Für die Städte und Gemeinden entlang der Strecke bieten sich aber gute Chancen, auf sich aufmerksam zu machen, da sind sich Pötzsch und Nadja Hochmuth aus dem Amt für Wirtschaftsförderung und Tourismus sicher. Gerne habe man sich beteiligt und erste eigene Beschilderungen vor Ort aufgestellt. Natürlich freue es, dass die Motorradfahrer durch die Selber Innenstadt geleitet werden. Wie hier, so kann die „Mittelgebirgsroute“ noch mit vielen Informationen wie Sehenswürdigkeiten, Übernachtungsmöglichkeiten bis hin zu einer im Fall der Fälle notwenigen Werkstatt gefüttert werden. In Selb und in anderen Städten. Von städtischer Seite wurde die Unterstützung im Rahmen seiner Möglichkeiten weiter zugesagt. „Denn damit können wir Gäste erreichen, die wir bislang noch nicht beworben haben“, erklärt Hochmuth. Und schließlich sind es nicht nur die Motorradfahrer alleine. „Für Autofahrer und Wohnmobilisten eignet sich die Strecke mit samt seinen vielen schönen Eindrücke natürlich genauso“, kann Warkus versichern.
Auch in Fachzeitschriften will man auf diese Deutsch-Tschechische Route aufmerksam machen, damit für Neugier und Begeisterung sorgen. „Die Route ist etwas beständiges und kann nach und nach wachsen“, dürften die beiden Entwickler der Strecke mit Sicherheit noch jede Menge freiwillige Arbeit in die „Mittelgebirgsroute“ stecken. Ohne natürlich ihre Leidenschaft, das Motorradfahren, zu vernachlässigen.
Im Bild von links: Ricco und Peter Warkus erklären Oberbürgermeister Uli Pötzsch und Wirtschaftsförderin Nadja Hochmuth einige Details der „Mittelgebirgsroute“
selb-live.de – Michael Sporer