21.5.2016 – Normalerweise ist das Atrium des WGG ein ruhiger Ort zum Lernen oder ein Platz voller Trubel in den Pausen zwischen den Stunden. Kurz vor den Pfingstferien allerdings hatte es sich komplett verwandelt: Mal war es ein Sumpf, mal ein Schloss, mal ein Dorf und mal ein
felsiges Labyrinth. Vor allem aber bot es viel Raum zum Gruseln und Lachen. Verantwortlich dafür waren die Schauspieler des „White Horse Theatre“, die mittlerweile zum wiederholten Male mit einem englischsprachigen Stück am Gymnasium in Selb gastierten und in diesem Jahr „The Dark Lord and the White Witch“ aufführten. In den gut 60 Minuten, die das Stück dauerte, zeigten die vier Akteure eine verkürzte Fassung der Geschehnisse, die die Erwachsenen aus der „Herr der Ringe“-Trilogie kennen und die nicht nur altersgemäß, sondern auch vom Sprachniveau passend für Schüler der 5. und 6. Jahrgangsstufe aufbereitet worden war. Gala, eine junge Wango-Frau aus dem Dorf Little Sodding, wird dort bei einem Festival zur Königin, der „Daisy-Chain Queen“, gekrönt. Doch sie kann sich nicht lange mit ihren Freunden über diesen Titel freuen, denn sie wird von der (guten) Hexe Ginhilda auserwählt, um gegen den finsteren Lord Morbus zu kämpfen, der die Kontrolle über ganz Underearth übernehmen will. Gemeinsam mit dem Elf Slightly und später mit der seltsamen Kreatur Gloop muss sie sich durch finstere Täler und über hohe Berge quälen, um das Schloss des Lords zu erreichen. Unheimliche Geschöpfe wie die Spinne Squumpitt stellen sich ihr in den Weg, doch sie kann jede Gefahr überwinden – nur um im Schloss festzustellen, dass der scheinbar gute Elf in Wirklichkeit der dunkle Lord ist, der sie in eine weitere Falle gelockt hat. Gegen Galas Reinheit ist aber auch er machtlos und verliert am Ende den Kampf um Underearth. Gala wird zur neuen Königin des Landes und gedenkt als erstes Gloop, der auf dem Weg zum Schloss Helfer und sogar Lebensretter war, sich aber für sie opfern musste. Die Schüler erlebten alle Szenen hautnah, denn sie spielten sich nicht wie gewohnt bei Theateraufführungen des WGG auf der großen Bühne, sondern mitten im Atrium ab – die Stühle für die jungen Zuschauer umrahmten den Ort des Geschehens, sodass Schauspieler und Publikum immer miteinander in Kontakt blieben. Da konnte es schon einmal vorkommen, dass ein fremdartiges oder sogar unheimliches Wesen ganz plötzlich neben einem stand und der ein oder andere Schüler kurz vor Schrecken die Luft anhielt. Aber die Einbeziehung der Schüler macht den Reiz der Stücke des White Horse Theatre aus und ist einer der Gründe, warum die Truppe immer wieder an das WGG zurückkehrt. Auch in diesem Jahr ließen sich die Fünft- und Sechstklässler faszinieren, auch wenn sie nicht jedes Wort verstanden; Phantasie und Kostüme halfen aber schnell über die Lücken hinweg. Wie sehr den Jungen und Mädchen das Stück gefallen hatte, zeigte sich im Anschluss, als die Schauspieler erst mit vielen Fragen gelöchert wurden und danach jede Menge Autogramme zu geben hatten.
selb-live.de – Presseinfo WGG Selb