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rathaus selb4.6.2025 – Die Errichtung der Hütte „Zum Sandner", geplante Neubauten, genehmigte Bauvorhaben, … - der Bauausschuss des Selber Stadtrats hatte in seiner Sitzung am Mittwochabend nachfolgende zusammengefasste Punkte auf seiner Tagesordnung…

+++ Auf dem Büroweg genehmigt +++

Im Vorfeld der Sitzung wurde von der Bauaufsicht der Stadt Selb der Abbruch einer Scheune im Anwesen „Von-der-Tann-Straße 6“ genehmigt.

 

+++ Bekanntgabe der in der nichtöffentlichen Sitzung gefassten Beschlüsse +++

Die Stadt Selb hat den Auftrag für Fahrbahnverbreiterung und Ertüchtigung der Straßenentwässerung in Wildenau an die SBG Tiefbau Hof GmbH (95032 Hof) vergeben.

 

+++ Grünes Licht für Maßnahmen an vier denkmalgeschützten Gebäuden +++

Vier verschiedene Anträge auf denkmalschutzrechtliche Erlaubnis wurden positiv beschieden. Die Maßnahmen betreffen jeweils denkmalgeschützte Gebäude, bei denen sowohl der Erhalt historischer Bausubstanz als auch notwendige Modernisierungen im Fokus stehen.

Am Anwesen Franz-Heinrich-Straße 23/25 dürfen zwei Vordächer angebracht werden. Dabei ist eine zurückhaltende, filigrane Bauweise vorgesehen, um das Erscheinungsbild des historischen Gebäudeensembles nicht zu beeinträchtigen.

In der Bahnhofstraße 10 in Selb-Plößberg wurden die Instandsetzung des Treppenhauses sowie Renovierungsarbeiten in einer Wohnung genehmigt. Die geplanten Maßnahmen dienen der Aufwertung des Gebäudes aus dem Jahr 1871 unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Anforderungen.

Auch das Wohnhaus in der Friedrich-Ebert-Straße 31, Teil einer markanten Baugruppe aus dem frühen 20. Jahrhundert, erhält grünes Licht für umfassende Arbeiten: Die Fassade soll instand gesetzt, das Dach neu eingedeckt und die Elektroinstallation modernisiert werden.

Ein weiteres bedeutendes Vorhaben betrifft das Schloss Erkersreuth: Hier dürfen Fassade und Dach umfassend saniert sowie das Dachtragwerk und die Decke über dem ersten Obergeschoss statisch ertüchtigt werden. Ziel ist es, das barocke Bauwerk dauerhaft zu sichern und zu erhalten.

Alle Genehmigungen stehen unter dem Vorbehalt denkmalpflegerischer Abstimmungen mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, insbesondere hinsichtlich Materialien, Farben und Konstruktionen. Die Stadt Selb betont die Bedeutung solcher Maßnahmen für den nachhaltigen Erhalt ihres baukulturellen Erbes.

 

+++ Errichtung der Hütte „Zum Sandner" +++

Zugestimmt wurde dem Bauvorhaben zur Errichtung der Hütte „Zum Sandner“ mit angrenzender Terrasse und WC-Container auf dem Grundstück am Grafenmühlweiher zugestimmt. Die geplante gastronomische Einrichtung soll in Teilen auf einer Fläche entstehen, die laut Bebauungsplan als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Parkanlage“ ausgewiesen ist. Für diesen Bereich wurde eine Befreiung nach § 31 Abs. 2 Baugesetzbuch erteilt, da das Vorhaben keine grundlegende Veränderung der städtebaulichen Planung darstellt und sich harmonisch in die Umgebung einfügt.

Die Hütte liegt größtenteils außerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans Nr. 186 „Hermann-Löns-Straße“. Für die planungsrechtliche Beurteilung kommt deshalb zusätzlich § 34 BauGB zur Anwendung. Nach Einschätzung der Verwaltung entspricht das Vorhaben der Eigenart der umliegenden Bebauung, ist städtebaulich vertretbar und beeinträchtigt weder gesunde Wohn- noch Arbeitsverhältnisse.

Das Projekt greift ein Förderziel auf, das bereits im Rahmen der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen im Jahr 2018 formuliert wurde. Damals war eine gastronomische Nutzung mit öffentlichem Außenbereich an dieser Stelle als Bestandteil der Weiterentwicklung des Fördergebiets rund um den Grafenmühlweiher angedacht. Mit der nun geplanten Hütte wird diese Vision weiterverfolgt und zur Aufwertung des Areals beigetragen.

Die beidseitige Eingrünung des Geländes soll möglichst erhalten bleiben, um den naturnahen Charakter der Umgebung zu wahren. Seitens der Regierung von Oberfranken bestehen keine Bedenken gegen die Errichtung der Hütte. Auch die Immissionsschutzbehörde des Landkreises Wunsiedel hat eine erste positive Einschätzung abgegeben. Eine endgültige Stellungnahme wird im weiteren Verlauf des Genehmigungsverfahrens erwartet. Die abschließende Baugenehmigung wird vorbehaltlich einer positiven bauordnungsrechtlichen Prüfung durch die Stadtverwaltung in Aussicht gestellt.

 

+++ Ausbau des Dachgeschosses und Anbau eines Balkons +++

Der Bauausschuss hat dem Antrag zum Ausbau des Dachgeschosses, dem Anbau eines Balkons sowie der Errichtung eines Carports im Anwesen „Schützenstraße 19“ zugestimmt. Für das geplante Carport mit begrüntem Flachdach wurden Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans hinsichtlich Dachform, Dachneigung und Lage außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche erteilt. Diese Abweichungen wurden aus städtebaulicher Sicht als vertretbar eingestuft. Die Baugenehmigung wird vorbehaltlich der positiven bauordnungsrechtlichen Prüfung durch die Verwaltung in Aussicht gestellt.

 

+++ Berichterstattung zu Anfragen +++

Klaus Meier (Aktive Bürger) teilte in der vergangenen Sitzung mit, dass an der Ostringkreuzung beim Kindergarten vor der Bushaltestelle seit mehreren Wochen 3 bis 4 Wohnwägen dauerhaft stehen. Er bat hier um Prüfung der Zulässigkeit durch das Ordnungsamt.

Info hierzu: Im Moment nimmt die Anzahl dieser Wohnanhänger auf öffentlichen Straßen, Wegen, Parkplätzen zu. Es dürfen gemäß § 12 (3b) diese Kraftfahrzeuganhängern/Wohnwagen etc. ohne Zugfahrzeug bis zu zwei Wochen auf öffentlichen Straßen geparkt werden. Das gilt nicht auf entsprechend gekennzeichneten Parkplätzen. Ansonsten stellt es eine unerlaubte Sondernutzung gemäß Bayer. Straßen- und Wegegesetz Art. 18 dar. Wie Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch weiter erklärte, werde man hier, da die erwähnte erlaubte Zeit zwischenzeitlich überschritten wurde, über das Ordnungsamt der Thematik nachgehen

 

+++ Anfragen +++

Matthias Müller (CSU) erkundigte sich zu den Baumaßnahmen am Waldbad „Langer Teich“.

Wie ihm Ulrich Pötzsch und Bauamtsleiter Daniel Ruckdeschel erklärten, werde aktuell geprüft, ob die Baumaßnahme aktuell gar in einem Zuge erweitert werden könnte, um nicht auch noch im kommenden Jahr wieder etwaige Verzögerungen in Kauf nehmen zu müssen. Ruckdeschel aber ergänzte, dass für Badegäste weiter, wie bereits erklärt, die Nutzung des Waldbades ab etwa Ende Juni im Bereich des Möglichen sein dürfte.

 

Ramona Jülke-Miedl (Aktive Bürger) nutzte die Gelegenheit der Sitzung, um allen Protagonisten einen Dank auszusprechen, die zum Gelingen des erfolgreich durchgeführten Bürgerfestes im Rosenthal-Park am vergangenen Samstag beigetragen hatten.

 

Walter Wejmelka (SPD) sprach eine zum Teil abgesperrte Treppe am Krematorium an. Vor allem ein fehlendes Geländer im noch nutzbaren Teilbereich vermisse er.

Pötzsch erklärte, dass festgestellt wurde, dass hier eine größere Treppensanierung vonnöten sei. Genaue Maßnahmen müssen noch erörtert werden. Ruckdeschel ergänzte, dass bei Bedarf auch über einen Seitengang ins Krematorium gelangt werden könne.