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HeroldProebstl14.3.2020 – Die Pfarrerinnen, Pfarrer und Diakoninnen in den Kirchengemeinden und im Evang.-Luth. Dekanatsbezirk reagieren auf die krisenhafte Situation durch die Virusepidemie. „Unsere Kirche will auch in schwieriger Zeit ein verlässlicher Partner der Menschen sein.

Wir sind da für alle, die Angst haben, krank werden oder unter den Einschränkungen leiden.“ erklärt Pfarrerin Sandra Herold, die stellvertretende Dekanin: „Wir versuchen im Rahmen der jetzt gegebenen Möglichkeiten alles zu tun, damit Menschen jetzt Rückhalt und Stärkung bekommen! Pfarrerinnen, Pfarrer oder die Diakonin sind telefonisch erreichbar, nehmen sich Zeit und rufen zurück, wenn sie durch andere Pflichten gebunden sind. Auch die Pfarrämter sind selbstverständlich wie immer geöffnet. Was die Gottesdienste betrifft, informiert Dekan Pröbstl: „Wir schließen uns den Vorgaben der Landeskirche an. Bis auf weiteres feiern wir Gottesdienste. Wir achten dabei aber strikt auf Abstand. Dafür sind unsere Kirchen groß genug. Wer sich nicht in die Gottesdienste traut, findet in Fernsehen und Rundfunk gute Gottesdienste, die mitgefeiert werden können. Schwierig sind die Konfirmationen. Da kommen viele Menschen aus vielen Regionen zusammen. Hier werden die Kirchenvorstände noch Beschlüsse fassen müssen, wann und wie in verantwortlicher Weise konfirmiert werden kann. Jubelkonfirmationen werden voraussichtlich komplett verschoben. Da sind ja gerade ältere und auch oft gesundheitlich nicht so belastbare Menschen betroffen.“

HeroldProebstl„Wir werden uns an vielen Stellen einschränken müssen,“ erklärt Pfarrerin Herold. „Aber es dient dem Wohl unserer Ortschaften und unserem Miteinander!“ Die Konfikurse entfallen. Besuche werden durch Schreiben oder Telefonate ersetzt. Chöre kommen nicht mehr zusammen, denn Singen ist für die Infektionsausbreitung schwierig. Kirchenvorstände werden wenig Sitzungen haben, aber oft auf anderen Wegen entscheiden.

In allen Kindertageseinrichtungen und im Schülercafé gibt es ein „Betretungsverbot“, das die Regierung angeordnet hat. Pfarrerin Herold, die Vorsitzende des Zweckverbandes für die evang. KITAs ist, erklärt: „Unter ganz klar geregelten, engen Bestimmungen gibt es in allen Einrichtungen die Möglichkeit einer Notbetreuung. Menschen, die in jetzt besonders gefragten Berufen arbeiten müssen, bekommen weiter die Möglichkeit der Kinderbetreuung, damit ihr Dienst geleistet werden kann.“

Dekan Dr. Pröbstl mahnt: „Es kommen auf uns möglicherweise auch ernste Zeiten zu. Wir können nicht sagen, wie stark uns die Epidemie belasten wird. Ich fürchte, dass wir auch dunkle Stunden haben werden. Da brauchen Menschen Trost, Rückhalt und Hoffnung. Da ist unser Dienst gefragt. Wir halten vielerorts unsere Kirchen offen. Hier gibt es gute Orte für Stille, Gebet und persönliche Andacht. Und wir bleiben erreichbar. Und wir haben die große Zusage, dass Gott uns nicht allein lässt, auch in schweren Zeiten.“

„Ganz besonders schmerzhaft ist, dass Kirchenkonzerte ausfallen. Aber wir haben für Konzertbesucher und für Musikerinnen und Musiker eine hohe Verantwortung,“ stellt Dekan Pröbstl klar. „Das Oratorienkonzert der Kantorei mit Constanze Schweizer-Elser wird aber sicher nachgeholt. Das wunderbare Werk von Felix Mendelssohn-Bartholody ist es wert. Und ich hoffe, dass wir dann nach womöglich schweren Zeiten begleitet, getröstet und gestärkt in den Schlusschor innerlich einstimmen können: ‚Lobe den Herrn meine Seele und, was in mir ist, seinen heiligen Namen.“

selb-live.de – Presseinfo