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fair trade stadt selb3.3.2020 – Die Stadt Selb darf sich ab sofort als „Fair Trade Stadt“ bezeichnen. Im Rahmen einer Auszeichnungsfeier wurde die offizielle Urkunde übergeben. Selb ist damit in Deutschland die mittlerweile 673. Stadt, in Bayern die 183. Kommune, die das Siegel verwenden darf. Langfristig soll dieses Projekt vor Ort gelebt werden.

„Wir sind sehr stolz darauf, diese Auszeichnung zu erhalten. Wir sind in diesem Thema aber auch überzeugt“, erklärte Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch bei der von Amelie Popp musikalisch umrahmten Feierstunde im Foyer des Rosenthal-Theaters. Er erinnerte hierzu an erste Gespräche mit Pfarrer Johannes Herold. Mehr Verantwortung, größeres Bewusstsein für Regionalität und fair gehandelte Produkte will man erreichen. Einstimmig stimmte der Stadtrat vor knapp zwei Jahren den Bestrebungen zu. Eine Steuerungsgruppe wurde daraufhin ins Leben gerufen.

Organisatorisch über die Christuskirchengemeinde eröffnete im Jahr 2018 der Weltladen in der Ludwigstraße. Fair gehandelte Produkte werden hier angeboten. Im Rathaus wird Gästen Fair Trade Kaffee serviert. Auch bei Geschenken setzt das Rathaus auf entsprechende Produkte aus dem Weltladen.

„Es ist keine leichte Aufgabe, alle gestellten Anforderungen zum offiziellen Fair Trade Siegel zu erfüllen“, freut sich Ulrich Pötzsch umso mehr, dass es den Mitstreitern im Team jedoch gelungen sei, schnell weitere Projektpartner zu finden. „Das war die Grundlage für eine Bewerbung!“ Namentlich verweist das Stadtoberhaupt aktuell auf folgende Teilnehmer: Christuskirchengemeinde, NoBasics, dm, Ernstings Family, proOptik, Edeka Egert, Weltladen, Sport Gradl, Kornblume Naturkost, Aldi, FAM, JAM, Heilpädagogische Tagesstätte, SelbKultur, Realschule, Walter-Gropius-Gymnasium, Vishay und Forum „Selb erleben“. Gerade dieses Engagement verschiedener Beteiligter zeige, dass das Thema faire Produkte vielen sehr am Herzen liege.

Das gefällt Johannes Herold ganz besonders. „Wenn man aber weiß, dass 190 Millionen Kinder weltweit arbeiten müssen und das so nicht sein darf, dann ist das alles natürlich nur ein kleiner Tropfen auf den großen heißen Stein!“ Er würde sich noch über viele weitere Mitstreiter freuen. Als ein positives Beispiel nannte er die Firma Vishay, die auf Fairen Kaffee setze. „Wäre schön, wenn das auch andere Betriebe machen würden“, ist der Pfarrer weiter überzeugt darin, dass Fairer Handel Fluchtursachen bekämpfen könne.

Manfred Holz, Fairtrade-Ehrenbotschafter des TransFair e.V., nahm die Auszeichnung vor. Er würdigte die Bestrebungen in der Stadt Selb, sich den hohen Anforderungen zu stellen. Dies sei sehr beeindruckend.

Ulrich Pötzsch betont, dass das Fair Trade -Thema als langfristiges Projekt gesehen werde. Regelmäßige Aktionen, wie unter anderem im Rahmen der Schlemmernacht und beim Wochenmarkt, Netzwerktreffen und eine Kooperation mit den Schulen sollen dies unterstreichen. fair trade stadt selbv