Drucken

gemeindeverein selb erkersreuth 1019128.10.2019 - Mit einem Festgottesdienst und einem anschließenden Festakt feierten der Evangelische Gemeindeverein Erkersreuth/Selb-Plößberg und die Kirchengemeinde Erkersreuth am vergangenen Sonntag das 90jährige Gründungsjubiläum des Vereins.

Verschiedene Redner aus Politik, den Vereinen und der Kirche würdigten das besondere Engagement des Vereins, der mit verschiedenen Veranstaltungen und Ausflügen die Seniorenarbeit der Kirchengemeinde bereichert.

Der Jubeltag nahm mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche "Zum Guten Hirten" in Erkrsreuth seinen Anfang, der musikalisch von Gerhard Kießling an der Orgel und Jaroslav Vyrostko an der Trompete mit festlichen wie fetzigen Stücken begleitet wurde und den die beiden Pfarrer Dr. Jürgen Henkel und Werner Latteier gestalteten. Mehrere Vorstandsmitglieder wirkten an dem Festgottesdienst mit, der auch der Kirchweih gewidmet war. So übernahmen Vorsitzender Jürgen Judas und sein Stellvertreter Dr. Hermann Kunze die Bibellesungen. Kunze, Peter Haja, Anneliese Judas und Luise Fraas trugen außerdem gemeinsam mit Pfarrer Dr. Jürgen Henkel die Fürbitten vor.

Beim anschließenden sehr kurzweiligen und musikalisch von Gerhard Kießling am E-Piano und der Sängerin Katharina Flögel mit hinreißenden Liedern begleiteten Festakt gab Vorsitzender Jürgen Judas zunächst einen Überblick über die Vereinsgeschichte seit der Gründung am 19. Oktober 1929. Er erwähnte dabei auch das Verbot des Vereins durch die Nazis 1938. Erst 1950 konnte der Verein wiedergegründet werden.

In den ersten Jahren war der Schwerpunkt der Vereinsarbeit die sozial-karitative Unterstützung Bedürftiger, zum Beispiel die Schulspeisung von Kindern. Nach der Wiedergründung verlagerte sich die Arbeit des Vereins mehr auf Geselligkeit und Gemeinschaftspflege bei Seniorennachmittagen und Tagesausflügen. Ein zweitägiger Ausflug nach Prag zählt bis heute zu den Höhepunkten der Vereinsgeschichte, berichtete der Vorsitzende.

gemeindeverein selb erkersreuth 10192Jürgen Judas (Foto) erwähnte die bisherigen Vorsitzenden namentlich und dankte allen, die sich in den vergangenen 90 Jahren für den Verein engagiert haben. Einige ehemalige Vorsitzende waren auch anwesend und feierten mit. „All diese Arbeit für unsere Senioren konnte und kann nur bewältigt werden, weil es Mitglieder gibt, die mit großer Einsatzbereitschaft und Einsatzfreude in der Vorstandschaft und als Helfer mitarbeiten und den Fortbestand des Gemeindevereins seit je her sichern.“ Der Vorsitzende kündigte an: „Wir werden weiter dazu beitragen, dass die Senioren bei uns einen Platz haben, an dem sie mit Gottes Segen in angenehmer Geselligkeit ein Gefühl von liebevoller Geborgenheit und harmonischer Gemeinschaft erfahren und sich gut aufgehoben fühlen.“

Etliche Grußwortredner würdigten die Aktivitäten des Vereins. Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch hielt fest: „Der Evangelische Gemeindeverein hat für Erkersreuth und Selb-Plößberg viel geleistet. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein solcher Verein 90 Jahre Bestand hat. Seit 90 Jahren gibt es hier Menschen, die auf Freizeit verzichten und Verantwortung für den Verein übernommen haben.“ Gerald Schade überbrachte als Stellvertreter des Landrats die Grüße des Landkreises. Er betonte: „Seit 90 Jahren gibt es Menschen, die sich in diesem Verein engagieren und für andere da sind. Sie setzen das christliche Gebot der Nächstenliebe um und bieten älteren Menschen Gemeinschaft. Wir sind stolz, diesen Verein im Landkreis zu haben.“

Pfarrer Dr. Jürgen Henkel wies in seinem Grußwort darauf hin, dass Seniorenvereine dieser Art heute nicht mehr selbstverständlich sind. „In anderen selbst größeren Gemeinden lösen sich solche Vereine teilweise auf, weil keiner mehr bereit ist, sich für einen solchen Verein zu engagieren. Umso mehr freuen wir uns, dass es hier in unserer Kirchengemeinde so viele aktive und ideenreiche Vorstandsmitglieder gibt, die Seniorennachmittage und Ausflüge organisieren und anbieten. Wir danken für allen bisherigen Einsatz in den letzten 90 Jahren. Und wir hoffen und beten, dass das so bleibt und weitergeht.“

Regina Netzsch richtete als Vertrauensfrau die Glückwünsche des Kirchenvorstands aus. Sie würdigte den Gemeindeverein mit den Worten: „Im Psalm 90 heißt es, unser Leben währt 70 Jahre und wenn es hoch kommt 80 Jahre. Diese Jahreszahlen hat unser Gemeindeverein nun schon weit hinter sich gelassen und ist immer noch ein quicklebendiger Aktivposten in der Kirchengemeinde, im Vereinsleben und im gesellschaftlichen Leben vor Ort.“ Netzsch richtete den Blick auch in die Zukunft: „Wir wünschen uns, dass auch so manche aus der Generation „U60“ sich für die Arbeit des Gemeindevereins interessieren und sich zu aktiver Mitgliedschaft und Mitarbeit entschließen, damit diese tolle Gemeinschaft auch weiter gepflegt werden kann.“

Mit Diakon Horst Jugl ergriff auch ein ehemaliger Vorsitzender das Wort. Er leitete damals als junger Gemeindediakon von 1987 bis 1991 den Verein. Jugl erinnerte sich: „Als 22jähriger Berufsanfänger war ich damals hier aktiv. Das war eine für mich sehr prägende Zeit. Und ich verfolge alle Aktivitäten und Geschehnisse über den Gemeindebrief „Kontakt“ bis heute weiter. Der Gemeindeverein erfüllt eines der tiefsten Anliegen Gottes, dass Christen anderen Menschen zum Nächsten werden. Wenn es den Gemeindeverein nicht gäbe, müsste man ihn erfinden.“

Für die örtlichen Vereine ergriffen abschließend Joachim Reuer von der „Einigkeit“, Erwin Benker von der Siedlergemeinschaft Selb-Erkersreuth und den Angerparkfreunden, Gerhard Hechtfischer vom Gartenbauverein Erkersreuth und Christa Merz von der Siedlergemeinschaft Selb-Vielitz das Wort. Zum Abschluss gab es einen Stehimbiss im Schloss Erkersreuth.

gemeindeverein selb erkersreuth 10191selb-live.de – Presseinfo Evangelische Gemeindeverein Erkersreuth/Selb-Plößberg