30.6.2019 – Der „Fledermausmann“, der „JAM Droddl“ bis hin zu den „Zarten Jungs“ – gesamt 17 Kisten gingen bei der nunmehr sechsten Auflage des „Söllwa Soifnkistnrenna“ an den Start. Getrotzt wurden den heißen Temperaturen, um mit Geschwindigkeiten von teils über 30km/h die neue Strecke in der Hohenberger Straße in Angriff zu nehmen.
Von einem großartigen Event im Selber Veranstaltungskalender sprach Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, der großen Respekt vor der Arbeit der Organisatoren und den zahlreichen Helfern habe. Großartiges sei wieder in einem gemeinsamen Kraftakt geleistet worden, um das Seifenkistenrennen wieder auf die Beine zu stellen. Dazu gehöre neben dem Auf- und Abbau sowie der Durchführung vor allem auch die intensive Vorbereitung. Gerade dieses Engagement würdigte der Rathauschef besonders. Auch die Sponsoren, ohne die das Rennen ebenso nicht möglich wäre, verdiente lobende Worte, wie die tatkräftige Unterstützung durch das THW.
Organisiert wird das Seifenkistenrennen vom Jugend- und Kulturzentrum JAM um die Leiterin Silke Fischer – und da wiederum von einem mehrköpfigen Arbeitskreis. Seit Monaten schon feilte man akribisch und vor allem ehrenamtlich an der Durchführung. Nach fünf Rennen in der Bahnhofstraße nun gar wieder mit gänzlichen neuen Herausforderungen, die die neue Strecke mit sich brachte. Auch im direkten Vorfeld mussten unter anderem jede einige Heuballen eingetütet werden, hunderte Reifen in einen Container geladen werden. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurde dann vom Startbereich oberhalb des Rosenthal-Theaters, wo unter Mithilfe des THW eine Rampe errichtet wurde, über den gesamten Streckenverlauf mit Absperrungen, Absicherungen und vieles vieles mehr bis hin zum Zielbereich am Marktplatz fleißig und schweißtreibend aufgebaut. Auf dem Theater-Parkplatz wurde eingetischt, weiter viel für das leibliche Wohl gesorgt – gerade gekühlte Getränke war bei Temperaturen von über 30 Grad im Schatten gefragt. Über 40 Helfer waren am Renntag gesamt im Einsatz und sorgten trotz der enormen kraftraubenden Hitze für einen perfekten Ablauf.
Die Bemühungen sollten sich was die Veranstaltung selbst betrifft abermals lohnen. Ab dem Vormittag mit dem freien Training bis in den Nachmittag mit dem eigentlichen Rennen hinein duellierten sich schließlich die Seifenkisten auf der Strecke um die schnellsten Zeiten. Jede Menge Spaß, und der sollte bekanntlich auch im Vordergrund stehen, hatten die wagemutigen Teams. Die Zuschauer am Streckenrand, bestmöglich im Schatten positioniert, hatten Gefallen an diesem Spektakel. Wenn auch durch die Hitze deutlich weniger in der Anzahl als sonst, so staunten sie beim Anblick so mancher Kiste und feuerten die Fahrer tatkräftig an.
Diese erfreuten sich ab den ersten Trainingsläufen schon daran, ihre oft mit viel Kreativität gebauten Fahrzeuge zu testen und durch die Schikanen zu sausen. Toll auch, dass neben der Mittelschule auch die Auszubildenden heimischer Firmen mehr und mehr mit eigenen „Racing Teams“ mit am Start sind. Training und dann Rennlauf für Rennlauf. Spaß, Spannung und Tempo waren gleichermaßen geboten-
Mit unterschiedlichsten Fahrzeiten ab 20 Sekunden kamen die Fahrer und Fahrerinnen ins Ziel. „Da gehen noch paar zehntel Sekunden“, wetteiferten die einen um die schnellsten Zeiten. Bei den anderen zählte mit der Teilnahme getreu dem Motto „Dabei sein ist alles“ der olympische Gedanke. Freude hatte zudem ein 13jähriger Starter, der altersbedingt zwar noch nicht offiziell am Rennen teilnehmen durfte, mit seinem bemerkenswerten Gefährt „A-Traction“ für eine zusätzliche Bereicherung sorgte.
In zwei verschiedene Gruppen wurden die Teilnehmer eingeteilt. Unter den „Amateuren“ gelang dem „Fledermausmann“ im Batmobil diesmal der Sprung nach ganz oben auf dem Siegtreppchen. Dahinter folgten „Supersport“ und „Bexo Roadrunner“. Bei den „Profis“ gewannen die „Linseis Racer“ vor dem „Vishay Racing Team“ und den „Scherdel Spring Racer“. Sie alle freuten sich über die wiederum von der Porzellanmanufaktur Voigt gestalteten Pokale. Über solch einen weiteren Preis durfte sich das Team „Supersport“ gar zweimal freuen. Dieses ergatterte sich nämlich auch den Pokal für den „Sieger der Herzen“. Einen weiteren Trostpreis gab es für „Die zarten Jungs“, die bislang an allen Seifenkistenrennen teilnahmen
Sieger waren am Ende aber ohnehin wieder alle: die Teilnehmer mit ihren Seifenkisten, die Stadt Selb für ein herausragendes Event und letztendlich das rührige Organisationsteam samt den vielen Helfern, das für seine Arbeit mit viel Beifall als Anerkennung bedacht wurde.
selb-live.de – Michael Sporer