27.9.2018 – Werner Hofer wurde als Dank und Anerkennung für geleistete Hilfe mit dem Preis „Helfer des Jahres“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung vergibt die Stadt seit dem Jahr 2003 einmal im Jahr. Heuer hat sich der Stadtrat dazu entschlossen, diese an Werner Hofer zu vergeben.

Die Auszeichnung sei dabei symbolisch für die Arbeit im Ehrenamt und im bürgergesellschaftlichen Engagement. Dies sei in Selb ein sehr wertvolles Gut, konnte Oberbürgermeister Uli Pötzsch im Beisein beider Bürgermeisterkollegen und Vertretern der Stadtratsfraktionen im Rahmen einer kleinen Feierstunde darüber berichten, dass nahezu jeder zweite Einwohner in irgendeiner Form in Vereinen, Verbänden und Organisationen ehrenamtlich tätig sei und anderen hilfreich zur Seite stehe. Der Anerkennungspreis selbst ist neben einer Dankesurkunde mit 250 Euro dotiert.

Werner Hofer – ein freiwilliger Helfer

Wie gut eine Hausgemeinschaft wirklich funktioniert, das zeigt sich erst, wenn ein Mitglied in Schwierigkeiten ist. In einem großen Haus in Selb mit Eigentumswohnungen leben zwölf Parteien sehr harmonisch zusammen, aber ein Mann – und natürlich seine Lebensgefährtin Gabi – heben sich seit vielen Monaten noch deutlich hervor mit ihrem Engagement: Werner Hofer, der Sprecher der Hausgemeinschaft, zusammen mit seiner Frau Gabriele.

Im zweiten Stockwerk wohnt eine über 80 Jahre alte Dame. Trotz einer schweren Erkrankung hat sie sich jahrelang selbst versorgt. Aber als es einfach nicht mehr ging im Jahr 2017, da hat sich Werner Hofer berufen gefühlt, der Pflegebedürftigen zu helfen. Er hat Verbindungen und Fahrten zu Ärzten organisiert die Mitbewohnerin im Krankenhaus und bei der Reha besucht und versorgt. Und seit diese nun wieder ihrem dringenden Wunsch folgen durfte, wieder in den eigenen vier Räumen wohnen zu könne, steht Werner Hofer täglich zwei Mal auf der Matte – der Matte vor der Wohnungstür. Er kümmert sich morgens und abends um die Rentnerin. Er bringt sie mühsam zum Auto, damit sie bei der Eigentümerversammlung ihren Kassenbericht vortragen kann. Und er verlässt von jetzt auf gleich die Übertragung eines wichtigen Spieles der Fußball-Champions-League, als die alte Dame gestürzt ist und nicht mehr hochkommt. Ist er schon mal für einige Tage verreist, so organisiert er im Haus die Betreuung, falls ein Notfall eintreten sollte. Mit seinem Engagement ergänzt Werner Hofer nicht nur die Hilfsdienste und die Ärzte, die sich um die Mitbewohnerin kümmern. Er ist auch ein Vorbild für viele andere, die vielleicht bisher ein wenig zu viel nebeneinander als miteinander leben und zeigt: Es ist gar nicht so schwer, anderen eine große Hilfe zu sei. Werner Hofer sagt selbst: „Ich bin in diese Aufgabe einfach hineingewachsen!“ Schon nach kurzer Zeit ist sie für ihn zu einer Selbstverständlichkeit geworden.