22.4.2025 - Warum nicht einfach mal den Rasenmäher stehen lassen? Das Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge macht genau das und beteiligt sich zum zweiten Mal am bundesweiten „Mähfreien Mai“. Die Grünflächen rund ums Amt dürfen also erstmal weiterwachsen – ganz im Sinne der Insekten. Hinter der Aktion steckt ein einfacher, aber wirkungsvoller Gedanke: Wird im Mai nicht gemäht, haben Wildpflanzen Zeit zu blühen
– und bieten so wertvolle Nahrung und Lebensraum für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge & Co. „Mitmachen ist ganz leicht“, sagt Dr. Kristina Schröter Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landschaftspflege. „Einfach mal nichts tun – zumindest bis zum 1. Juni, besser noch bis Juli. Die Insekten werden es danken!“
Die Entscheidung, die Aktion auch in diesem Jahr wieder umzusetzen, war einfach, klärt sie weiter: „Der ‚Mähfreie Mai‘ ist eine sinnvolle Aktion, mit der wir unseren Beitrag leisten wollen, das öffentliche Bewusstsein ein Stück weit aufzubrechen. Denn gemähte Flächen gelten oft noch als „unordentlich“, dabei kann eine bunt blühende Wiese mindestens genauso schön – und vor allem viel nützlicher für die Natur – sein. Zudem schaffen wir so für Insekten einen wichtigen Lebensraum. Später im Jahr sorgen dann unsere bunten Staudenflächen für Nahrung und Unterschlupf.“
Wer selbst aktiv werden möchte, kann mit ein paar einfachen Maßnahmen viel für eine artenreiche Wiese tun, erklärt die Biologin weiter. So reicht es in der Regel aus, nur ein- bis zweimal im Jahr zu mähen – mehr braucht es nicht. Wichtig ist dabei, nicht zu mulchen, sondern das Mahdgut abzuräumen. Denn durch das Entfernen des Schnittguts wird der Fläche langfristig Nährstoff entzogen – und gerade nährstoffarme Böden sind die Grundlage für eine besonders vielfältige Pflanzenwelt. Beim Mähen ist es sinnvoll, den Rasenmäher einfach höher einzustellen. Wer nicht die gesamte Fläche auf einmal mäht, hilft zudem vielen Insekten, sich in Sicherheit zu bringen.
Für alle, die ihre Wiese gezielt aufwerten möchten, bietet sich das sogenannte „Animpfen“ an – dabei werden im Frühjahr oder Herbst zwei bis vier Wildpflanzen pro Quadratmeter gepflanzt oder Samen vom Wegesrand gesammelt. Die passenden Pflanzen dafür gibt es auch in gut sortierten Gärtnereien.
Weitere Informationen finden Interessierte unter: https://urbane-insektenbiotope.de/wildpflanzen/
selb-live.de – Presseinfo Landratsamt Wunsiedel