13.11.2022 – Hauswände verschönern und damit Farbe ins Stadtgebiet bringen möchte der Verein „SelbKultur“. Vier junge Künstlerinnen von der Fachschule konnten für den Start des Projekts gewonnen werden. Sie verzierten eine Fassade in der Poststraße mit einem Gemälde. Nach Möglichkeit sollen auch noch weitere Wände im Rahmen dieser Aktion gestaltet werden.
Der Verein „SelbKultur“ hatte Anfang dieses Jahres die Idee zur Fassadenmalerei im Stadtgebiet. „Wir möchten kahle und nicht so schöne Wände aufhübschen und bunt machen“, startete das Team um die Vorsitzende Anneliese Schade einen Aufruf. Das direkt an der Fachschule für Produktdesign. Hier wurde umgehend auf Interesse gestoßen. Rund ein Dutzend junge Künstler meldeten sich. Es folgte ein kleiner Rundgang durch die Selber Innenstadt. Bei der Wand zur Poststraße, die zum Hinterhof des Gebäudes Friedrich-Ebert-Straße 30 gehört, wurde man nicht nur fündig, sondern wurde zugleich der Hauseigentümer überzeugt, diese Fassade für das Projekt zur Verfügung zu stellen.
Von der vierköpfigen Schüler-Gruppe um Elena Leks, Tanja Hollmann, Sarah Pfaffenberger und Manuela Heinze wurden schließlich erste Entwürfe eingereicht. „Diese haben uns auf Anhieb zugesagt“, freut sich Schade, dass die einzigen Kriterien, nämlich ein Bezug zu Selb bzw. der Region, auch eingearbeitet wurden. Im großformatigen Gemälde treffen sich Figuren aus „Alice im Wunderland“ zu einer verrückten Tee-Party. Der regionale Bezug kommt durch das Geschirr und die typische Kanne zum Ausdruck. Auch als Fotopoint kann das Kunstwerk genutzt werden - es heißt Besucher „Willkommen in Selb“.
Nach den ersten Vorarbeiten an der Fassade, konnten die jungen Künstlerinnen sich ans Werk machen. In den Sommerferien und häufig auch am Wochenende brachten sie die Farben an die Wand. „Viele Passanten haben sich über unsere Arbeit gefreut und auch bedankt“, war dazu für jede Menge Motivation aus der Bevölkerung gesorgt.
„Es ist prächtig geworden“, dankte Anneliese Schade für die gelungene Umsetzung. Die Malerei zeige die Qualität der Ausbildung an der Fachschule. „Ihr kommt nach Selb als Rohdiamanten und werdet hier zu edlen Steinen geschliffen!“ Genauso überzeugt ist auch Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch. „Das Geleistete ist einzigartig und unterstreicht den Wert der Schule!“ Doch auch in Richtung „SelbKultur“ fand er lobende Worte. „Das ist ein gelungenes Beispiel einer wunderbaren Zusammenarbeit“, blickt er zugleich auf alle, die zum Werk beigetragen haben. Dazu gehören hierbei auch der Malerbetrieb Wilfer (Fassadenreinigung), Farben Küspert (Bereitstellung der Farben und Unterstützung) und die Fa. Matthias Grüner (Bereitstellung Gerüst). „Ihr seid ein Glücksfall für Selb“, weiß Pötzsch das zu schätzen.
Natürlich besteht nun der Wunsch, dass auch weitere Fassaden verschönert werden. Anneliese Schade ruft daher Hausbesitzer auf, sich zu melden, „denn es gibt noch weitere Künstler, die sich verwirklichen und ihre Kreativität zum Ausdruck bringen möchten!“
selb-live.de - Michael Sporer