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resch selb 230.9.2022 - Über 26 Jahre lang hat er das Gesicht der Stadt Selb geprägt. Zahlreiche Projekte gehen auf sein unermüdliches Wirken zurück. Nun geht der Bauamtsleiter Helmut Resch in den Ruhestand. Im Rathaussaal wurde er vom Oberbürgermeister, den Stadtratsfraktionen sowie Kolleginnen und Kollegen verabschiedet.

Bereits vor zwei Tagen gab es in der Stadtratssitzung bewegende Momente. Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch sprach hier dankende Worte an den letztmals an einer von insgesamt über 300 teilgenommenen Sitzungen mit über 10.000 zu behandelnden Tagesordnungspunkten in offizieller Position teilnehmenden Helmut Resch. Gewürdigt wurde dessen große baufachliche und städtebauliche Expertise bei zahlreichen Themen. Diese sei stets Grundlage für Entscheidungen seitens des Stadtrates gewesen. Als Berater, Sachverständiger, aber vor allem als wichtiger Ratgeber und Visionär habe Resch Selb in baulichen Themen mit guten Vorschlägen vorangebracht. Pötzsch erinnerte dabei unter anderem an die Beteiligung bei Europan-Wettbewerben und den daraus entstandenen Projekten, Stadtumbauprojekte wie die Sanierung des Vorwerks bis hin zu den Projekten bei den Freundschaftswochen. Wertvoll seien zudem die hervorragenden Kontakte zu vielen Menschen und den höheren Stellen im Landratsamt, der Regierung von Oberfranken und den Ministerien in München gewesen. Resch habe Fördermittel in beeindruckender Weise generieren können. „Diese hat Selb dringend gebraucht und wurden zweckmäßig und fachgerecht eingesetzt“, lobte der Rathauschef. Dank dieser Arbeit konnte es gelingen, die Stadt weiterzuentwickeln und städtebaulich nach vorne zu bringen. Dabei sei der Bauamtsleiter stets loyal über alle Parteien hinweg gewesen und pflegte ein freundschaftliches Miteinander. „Die meist einstimmigen Beschlüsse waren darauf aufgebaut, dass man sich aufeinander verlassen konnte“, folgten den Worten stehende Ovationen seitens der Stadträte.

Sichtlich ergriffen dankte Helmut Resch schon hier den Worten und insbesondere der guten und konstruktiven Zusammenarbeit über alle Fraktionen hinweg. Für ihn sei seine Arbeit keine Pflicht, sondern Leidenschaft gewesen. „Es hat mir einfach Spaß gemacht“, betonte er hier, wie auch bei der offiziellen Verabschiedung im Rathaussaal.

Pötzsch blickte dabei noch einmal auf Eckpunkte des beruflichen Wertegangs des scheidenden Baudirektors, der am heutigen Freitag zugleich seinen Geburtstag feiert. Nach dem Realschulabschluss im Jahr 1974 begann für den gebürtigen Niederbayer eine Ausbildung zum Bauzeichner und arbeitete noch ein Jahr in diesem Beruf. Im Anschluss folgte das Fachabitur und ein Architekturstudium an der Fachhochschule Regensburg. In den Jahren 1984 bis 1990 sammelte Resch Erfahrungen an verschiedenen Firmen bzw. Institutionen. Am 2.1.1990 trat er seinen Dienst in der Bauverwaltung der Stadt Selb an. Zahlreiche weitere Fort- und Weiterbildungen folgten. 1996 übernahm er die Leitung des Bauamts. Im Jahr 2004 übernahm Helmut Resch parallel zu den umfangreichen Aufgaben im Bauamt die Geschäftsführung der SelbWERK. Diese vermietet nicht nur Wohnungen, sondern erbringt Immobilien- und Ingenieurleistungen für Dritte. „Du hast dir mit zahlreichen Vorzeigeprojekten, wie das Haus der Tagesmütter, weit über die Landkreisgrenzen hinaus einen Namen gemacht“, weiß der Oberbürgermeister. Diese zahlreichen Funktionen zu übernehmen sowie die Erfahrung und das Können zu kompensieren, das dürfte nicht leicht werden. Das zeige sich schon daran, dass bis dato noch keine Nachfolge für die Bauamtsleitung gefunden werden konnte.

resch selb 2Dass Helmut Resch vor allem das Stadtbild als weichen Standortfaktor gesehen habe und nun einen großen Fußabdruck hinterlassen werde, das meinten reihum die Vertreter der Stadtratsfraktionen. Sie dankten für die Zusammenarbeit.

Das gute Miteinander mit dem Stadtrat, aber insbesondere mit den Kolleginnen und Kollegen im Bauamt sprach Resch an. Als Einzelkämpfer könne man nur wenig erreichen, Teamplay sei so im Vordergrund gestanden. Das mache den Erfolg der Stadt aus. Und auch den Bürgern gegenüber habe man sich stets als Dienstleister gesehen. Ebenso gegenüber potentiellen Investoren. Und klar habe es auch Visionen gebraucht. „Nichts ist aussichtslos. Vielleicht war das auch mein persönlicher Kick, hartnäckig zu bleiben“, erinnert er sich an verschiedene Projekte zurück.

So voll der am Wochenende stets akribisch vorbereitete Wochenplan war, aber angesichts der Fülle an neu hinzugekommenen Themen häufig gar nicht abgearbeitet werden konnte, so voll wird auch das Programm im Ruhestand sein. Helmut Resch möchte spanisch lernen und sich in Sachen Malerei fortbilden. Besonders wichtig ist die Familie um seine Frau Angelika und Sohn Lukas. Diese habe in den vielen Jahren der Arbeit und steter Fortbildung - sein Tag begann daher schon meist um 3 Uhr in der Früh, um sich u.a. der Fachliteratur zu widmen - viel zurückstecken müssen. Ein fester „Opa-Tag“ für die Enkelin ist dabei schon fest eingeplant. Und auch sagte er. „Ich werde als Besucher bei den öffentlichen Stadtratssitzungen dabei sein“, wird er die Entwicklung der Stadt Selb weiter verfolgen. Zugleich verspricht er: „Wenn mein Rat gefragt ist, dann werde ich diesen auch gerne weitergeben!“

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