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26.5.2022 – Am 19. Mai 2023 sollen die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen losgehen. Bis zum Porzellinerfest Anfang August 2023 findet mit verschiedenen Themenwochen ein vielfältiger Veranstaltungsreigen statt. Einen Einblick in das Programm gaben in der gestrigen Stadtratssitzung die beiden Selb2023gGmbH-Geschäftsführer Pablo Schindelmann und Dr. Elisabeth Leurs.

Mit dem Beginn der Sonderausstellung „Böhmisches Porzellan“ im Porzellanikon, der Kunstausstellung „Vaclav Fiala“ durch den Kunstverein Hochfranken und dem „Pavillon der Begegnung“ im Bahnhofsareal starten die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen offiziell am 19. Mai 2023 mit einem Festakt. Am Tag darauf soll im Rahmen des Bürgerfestes auch die Öffentlichkeit in die Veranstaltung eingebunden werden. Ein Wandertheater an der Grenze wird am 21. Mai auf die Geschichte der Grenze eingehen.

Das „Licht“ wird zum Themenschwerpunkt in der Kalenderwoche 21, in der es heißt „Grafenmühlweiher leuchtet“. Das Thema Sport steht in der darauffolgenden Woche auf dem Programm. So ist an den Tagen vom 2. bis 4. Juni ein großes Sportevent im Rosenthal-Park angedacht, während das Thema „Natur“ rund um die Meilerwoche in Betracht fällt. Erlebnisse am Selbbach stehen vom 15. bis 18. Juni im Vordergrund, wie auch das Jubiläum „100 Jahre Langer Teich“ gefeiert werden soll.

Beim Thema „Europa“ wird es musikalisch: nach einem Konzert der Hofer Symphoniker am 22. Juni werden dann am Wochenende unter anderem ein Bläser-/Chorklassentag und ein Tag der Laienmusik organisiert. Die „Sprache und Geschichte“ wird Anfang Juli genauer betrachtet, ehe zum Selber Wiesenfest eine „Sterntour“ die Besucher nach Selb locken soll.

Das Thema „Nachhaltigkeit“ wird vom 14. bis 16. Juni mit Aktionen im Bereich rund um den Bahnhof betrachtet, ehe dann Konzerte im Theater, darunter ein Auftritt der Bamberger Symphoniker, sowie ein Open-Air-Konzert (22. Juni) mit namhaften Künstlern auf dem Goldberg folgen wird. Am Tag darauf lädt der Veranstalter zum „Begegnungstag der grenzüberschreitenden Organisationen“.

Die „Kulinarik“ soll in der letzten Juli-Wochenende das Hauptthema sein. Gehofft wird außerdem, dass Selb bei der Durchführung der BR-Radltour als Start- oder Etappenort berücksichtigt wird.

Schließlich heißt es schon Endspurt bei den Freundschaftswochen, die mit dem Thema „Kunst & Design“ mit dem Porzellinerfest finalisiert werden.

Weiter sei es Anliegen, Aktivitäten in Asch und Umgebung mit Fahrten aus Selb zu besuchen. Dies sei in der Außenwahrnehmung ein deutliches Zeichen für Freundschaft.

Wolfgang Kreil (CSU) sprach an, dass auch die langjährige Partnerstadt Pardubice eingebunden werden sollte. Zudem gab er zum Hinweis, dass zum Auftakt der Freundschaftswochen auch Gäste aus der französischen Partnerstadt Beaucouzé turnusgemäß anwesend sein werden und auch dieser Austausch mit berücksichtigt werden müsste. Kritisch äußerte er sich über das Ende der Freundschaftswochen, schließlich findet eine Woche später das Stadtfest in Asch statt. Dieses gelte es beim Gedanken der nachbarschaftlichen Freundschaft ebenso mit in den offiziellen Veranstaltungsreigen einzubinden. Zum letztgenannten Punkt erklärte Pablo Schindelmann, dass man diesbezüglich schon mit der Stadt Asch gesprochen habe. Im Raum sei ein Doppelevent mit dem Porzellinerfest gestanden, doch habe man dann schließlich auf den ursprünglichen Termin bestanden. Der Selb2023-Geschäftsführer verwies zudem darauf, dass die Gesellschafter auf das Ende der Freundschaftswochen zum Porzellinerfest bestanden hätten.

Kai Hammerschmidt (SPD) und Walter Wejmelka (SPD) zeigten sich enttäuscht vom ersten Einblick in den vorgelegten Veranstaltungskalender. Einige Events seien dabei in Verbindung zu Veranstaltungen, die auch sonst in Selb stattfinden würden. Dazu seien viele der angesprochenen Termine nur sehr wage angedeutet worden oder würden auch kaum Besucher von außerhalb nach Selb locken. Und schon jetzigen Zeitpunkt vermisse man Werbung sowohl nach Innen als auch nach Außen, um auf die Freundschaftswochen und damit die Eventreihe hinzuweisen, zu wenig bis gar nichts sei schließlich diesbezüglich in den vergangenen Monaten geschehen.

Pablo Schindelmann räumte auf die Personalfrage ein, dass man zuletzt tatsächlich Probleme zu bewältigen hatte, nun aber Stellen wie im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit besetzen konnte. In Sachen Werbung stehe in diesem und im nächsten Jahr ein Budget von jeweils rund 450.000 Euro zu Verfügung, mit einer Kommunikationsagentur werde zudem an der Außendarstellung des Formats gearbeitet. Bezüglich auswärtiger Gäste habe man unter anderem kürzlich mit einem Multiplikator für Busreisen gesprochen, der Selb mit berücksichtigen werde.

Roland Schneider (FWS) fordert, dass man nun Fahrt in der Sache aufnehmen müsse. Er schlug vor, die Freundschaftswochen auch bei Tourismusmessen vorzustellen. In Sachen Unterstützung durch Manpower bei Veranstaltungen am Langen Teich oder bei der Sportwoche meinte er, dass man schon jetzt intensiv auf die Vereine zugehen sollte.

Dr. Klaus von Stetten (Aktive Bürger) findet die derzeitigen Planungen bislang als soweit in Ordnung. Berücksichtigt werden müsse bei der Selb2023 gGmbH die hohe Personalfluktuation in der Vergangenheit, gerade Frau Dr. Elisabeth Leurs sei hier noch neu im Amt und habe die vorherigen Geschehnisse nicht zu verantworten. Auch wurde erinnert, dass es auf tschechischer Seite Probleme mit der finanziellen Ausstattung der Freundschaftswochen gab und mit der Corona-Pandemie auch noch etwas hinzukam, das auf die Bremse gezogen hat. Schwierigkeiten, die es zu meistern galt. Stetten ist überzeugt, dass zu den aktuell vorgelegten Dingen noch einiges hinzukommen werde. Und auch erinnerte er daran, dass Selb ohne die Freundschaftswochen gar keine Veranstaltungen dieser Art als auch die verschiedenen umgesetzten und noch umzusetzenden Projekte hätte.