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Juri Vallentin26.3.2022 – Am Donnerstag, 7. April 2022 um 19.30 Uhr spielen die Hofer Symphoniker Ravels „Le Tombeau de Couperin“, Mozarts „Konzert für Oboe, KV 314“ und Vaughan Williams‘ „Serenade in a-Moll“ im Rosenthal-Theater Selb. Daniel Spaw dirigiert und Juri Vallentin verzaubert mit sonorem Klang auf der Oboe.

„Absolut einfach, nichts als Mozart“, skizzierte Ravel selbst sein ästhetisches Ideal. Bekannt als ein „Meister der klingenden Masken“ kleidete er diese Ästhetik in raffinierte Instrumentation und Harmonik, sinnliche Rhythmen und anziehende Melodik. Kein Wunder, dass ihn Francois Couperin und dessen französische Barockmusik aus dem 17. und 18. Jahrhundert inspirierte. Ihm widmete Ravel in den Jahren des Ersten Weltkrieges sein „Tombeau de Couperin“. „Tombeau“ bezeichnet allgemein ein Trauerstück, in dem französische Komponisten verstorbenen Kollegen gedenken. Einflüsse des Ersten Weltkrieges ließen Ravels Tombeau jedoch zu einer Trauermusik von ganz anderer Art werden: Ravel widmete jeden einzelnen Satz dem Gedenken an einen gefallenen Soldaten aus seinem Freundeskreis. So gewann der Titel „Tombeau“ eine aktuelle und tragische Bedeutung, wie im Prélude in e-Moll zu hören ist. Angelehnt an die Cembalo-Präludien von Couperin folgt auf den tragisch gestimmten Beginn der berühmteste Satz des Werkes, die Forlane. In subtiler Art und Weise hat Ravel die Couperin‘sche poetische Forlane in E-Dur zu einem modernen Klangstück weiterentwickelt. Das Menuet imitiert in tänzerischem Charakter Klänge des Dudelsacks, bevor der vierte Satz, ein Rigaudon, die Suite wirkungsvoll und brillant beschließt.

Der preisgekrönte Oboist Juri Vallentin zeichnet sich durch eine permanente Suche nach neuen Ausdrucksformen und Erzählweisen für sein Instrument aus. Sein Ziel ist die immer neue Entwicklung eines zeitgemäßen Kontexts für klassische Musik, so auch bei Mozarts „Konzert für Oboe“. Juri VallentinDer erzählende Gestus der Solostimme schert in mehrfach rezitativischen, gesprächsähnlichen Einwürfen aus der traditionellen Konzertform aus. Das liedhafte Andante mit herrlich melodischem Fluss ist wie geschaffen für die Oboe, der eine besondere Nähe zur menschlichen Stimme nachgesagt wird. Mit gewitzten Einschüben überrascht das Finale, dessen Thema an die bekannte Arie der „Blonde“ „Welch Wonne, welche Lust!“ aus Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ erinnert.

Daniel Spaw, von 2017 bis 2020 stellvertretender Musikdirektor am Theater Hof und seitdem Generalmusikdirektor der Bad Reichenhaller Philharmoniker, lässt zusammen mit den Hofer Symphonikern die „Serenade in a-Moll“ von Ralph Vaughan Williams erklingen. Das Publikum darf eine Musik erwarten, die sich von selbst erklärt: schöne Melodien, blockhafte und farbenreiche Instrumentation, sonore Streicherklänge im ersten, jagdmusikartige Bläserfanfaren im zweiten und ruhevolle Linien im dritten Satz. Nach einer innig elegischen „Romance“ folgt standesgemäß das schmetternde Finale.

Im Rosenthal-Theater gilt nach aktuellem Stand die 2G-Regel. Besucherinnen und Besucher müssen zweimal geimpft oder genesen sein. Kinder bis 6 Jahre sowie Schülerinnen und Schüler, die in den Schulen regelmäßig getestet werden, brauchen ebenfalls keinen zusätzlichen Test. Besucher ab 16 Jahren müssen im gesamten Theater, auch am Platz, FFP2-Maske tragen. Für Kinder zwischen 6 und 15 Jahren reichen medizinische Masken. Kinder unter 6 Jahren brauchen keine Maske. Über weitere Änderungen nach Redaktionsschluss für diese Ausgabe wird jeweils tagesaktuell beim Einlass informiert.

Karten im Vorverkauf gibt es Selb vorübergehend nur im Kulturamt im Rathaus, Tel. 09287 883-125. Info gibt das Kulturamt der Stadt Selb, Tel. 09287 883-125, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder im Internet unter www.selb.de oder bei Facebook „@theaterSelb“ und Instagram „@theater.selb“.

selb-live.de – Presseinfo Stadt Selb, Kulturamt; Foto: Uwe Mühlhäusser