20.12.2021 – Es war eine der zuletzt großen Baumaßnahmen in Selb: Der Ausbau der Christoph-Krautheim-Straße. In zwei Bauabschnitten wurde im Rahmen des erforderlichen Ausbaus der Straße zugunsten des Radverkehrs auch der Verkehrsraum neu aufgeteilt. Außerdem wurden auch Entwässerungs- und Versorgungsleitungen erneuert. Seit wenigen Tagen ist die Straße für den Verkehr wieder freigegeben.
In zwei Bauabschnitten wurde die Christoph-Krautheim-Straße für gesamt rund 2,2 Mio. Euro saniert. Wie bereits berichtet, betrug hier das durchschnittliche Verkehrsaufkommen rund 4.500 Kfz am Tag. Bautechnisch befand sich die Straße in einem sehr schlechten Zustand. Mit einfachen Sanierungsmaßnahmen hätte nur bedingt und auch nicht dauerhaft abgeholfen werden können. Ein grundhafter Ausbau der Straße zur Verkehrsverbesserung war erforderlich.
Im Rahmen der Maßnahme wurde eine Neuordnung des Verkehrsraumes vorgesehen. Diese sieht die Herstellung der Radwegeverbindung vom Rosenthalpark bis zum bestehenden Radweg südlich von Selb-Plößberg vor. Stadteinwärts ist ein Radfahrstreifen mit einer Breite von 1,50 Meter auf der Fahrbahn angedacht, stadtauswärts ein gemeinsamer Geh- und Radweg mit einer Breite von 2,50 Meter. Auf dieser Seite soll der Weg über das Straßenausbauende bis zur bestehenden Brücke über die Staatsstraße verlängert werden. Vor der Brücke ist eine Querungshilfe in der Fahrbahnmitte vorgesehen. Diese stellt auch die verkehrsgerechte Anbindung des herzustellenden Perlenradweges über den derzeitigen Wirtschaftsweg dar.
Die Fahrbahnbreite selbst beträgt 7,40 Meter. Stadteinwärts wird hiervon der Radfahrschutzstreifen mit einer Breite von 1,50 Meter abmarkiert. Dieser kann im Begegnungsfall von zwei größeren Fahrzeugen befahren werden. Parken ist auf diesem Streifen nicht gestattet. Die Möglichkeit des Parkens besteht jedoch weiterhin auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Stadtauswärts gibt es zusätzlich ein Längsparkstreifen im Vorfeld der Betriebe, der ein Abstellen von größeren Fahrzeugen ermöglicht.
Aufgrund des Bauumfangs des rund ein Kilometer langen Straßenabschnitts war die Durchführung nur in zwei Bauabschnitten möglich. Mit dem nördlichen Abschnitt wurde im Sommer 2020 begonnen. Dieser wurde vor einem halben Jahr nahezu im Zeitplan abgeschlossen.
Während beim nördlichen Teilbereich eine Vollsanierung durchgeführt werden konnte, so wurden im unteren Bereich dagegen mehrere Asphaltschichten aufgebracht. Eine hier durchgehende Hochdruck-Gasleitung wollte man schließlich nicht angreifen.
Die Straße selbst ist für den Verkehr seit Ende vergangener Woche freigegeben. Noch aufgebracht werden müssen die Markierungen für den Radweg als auch müssen noch Bereiche des Fuß- bzw. des kombinierten Fuß- und Radweges fertiggestellt werden. Diese Maßnahmen werden jedoch erst im Frühjahr kommenden Jahres durchgeführt. Etwa vier bis sechs Wochen werden diese Arbeiten andauern. Wohl nur einseitig dürfte dann innerhalb dieses Zeitraums die Straße noch einmal gesperrt sein.
Bei der Straßenbaumaßnahme wurden auch die Versorgungsträger mit eingebunden. Seitens der Abwasserbetriebe Selb (AWS) wurden so 300 Meter Kanal ausgetauscht. Spannungsleitungen, Telekommunikationsleitungen als auch Hausanschlüsse wurden zudem erneuert. Auch neue Straßenlaternen mit LED-Technik wurden installiert, die alten werden noch abmontiert.
Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, der den direkten Anliegern für deren kooperatives Verhalten dankt, sieht angesichts des einst schlechten Zustands der hochfrequentierten Verbindungsstraße zwischen Selb und Selb-Plößberg bei der Sanierung ein sehr gutes Ergebnis. Er erinnerte bei einem Vor-Ort-Termin, dass es sich hier gar um ein Projekt der Bayerischen-Tschechischen-Freundschaftswochen handelt. Die Radwegverbindung vom Ortsteil nach Selb und folglich der Lückenschluss vom Perlenradweg über den Rosenthal-Park in die Innenstadt zum Brückenradweg hatte bei der Entscheidung des Stadtrats schließlich hohe Priorität. Laut Baudirektor Helmut Resch konnte es gelingen, die Straßensanierung mit dem Radweg sinnvoll zu kombinieren. Hier habe man eine gute Konstellation schaffen können: „Eine Win-Win-Situation“, bei der im Mittel gar rund 80 Prozent an Fördergeldern generiert werden konnten.
Mit dem Abschluss dieser Maßnahme könne nun ein weiterer Haken unter die verschiedenen Projekte der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen gesetzt werden. Mitte nächsten Jahres werden dann die Baumaßnahmen im Rosenthal-Park und am Grafenmühlweiher abgeschlossen sein. Im Frühjahr soll zudem mit den Baumaßnahmen rund um den Bahnhof begonnen werden.
selb-live.de – Michael Sporer