27.3.2021 – Die Selber Pfaffenleithe ist ein zentrales Naherholungsgebiet wie es im Buche steht. Der Baubetriebshof lässt ihr eine ganz besondere Grünpflege zukommen – nämlich fast keine. Als ausgewiesenes Biotop unterliegt der ca. 900 Meter lange Grünzug, der sich zwischen dem Paul-Gerhardt-Heim und der Ludwigsmühle befindet, ganz besonderen Naturschutzregeln.
Die Stadt Selb lässt das Gebiet seit vielen Jahrzehnten „in Ruhe“ – nur so konnte sich die Natur dort so entwickeln, wie man sie heute vorfindet.
Die Merkmale des Areals beschreibt die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Wunsiedel i. F. so: „Der Selbbach ist hier fast durchgehend unverbaut und nur an kleinen Teilstrecken sind die Ufer durch Steine gesichert. Das stark mäandrierende Bachbett ist durch verschieden eingelagerte Gesteinsbrocken reich strukturiert und der Wasserverlauf ist stark bewegt. Fast der gesamt Talgrund wird von einem breiten Gehölzsaum eingenommen. Hier dominieren zum Teil sehr alte Erlen und Weiden. An den Böschungen wachsen Eichen, Ahorn und Hainbuchen. Es hat sich ein an Pflanzen und Tieren reicher, kleiner Auwald gebildet. Dieses Stück „wildes Selb“ hat sich nur so entwickeln können, weil der Mensch nicht unnötig eingegriffen hat. Eine so innenstadtnah gelegene Wildnis findet man in keiner anderen Gemeinde des Landkreises.“
Der Baubetriebshof hat trotzdem ein Auge auf diesen Bereich. Eingegriffen wird jedoch nur, wenn Gefahr für Bürgerinnen und Bürger im Verzug ist. „Die Pfaffenleithe ist auf keinen Fall eine zentimetergenau geplante und strukturierte Parkanlage – aber genau das macht sie für uns Selber so besonders“, sagt Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch. Nachdem im vergangenen Jahr einige Bäume einer Böschung aus Sicherheitsgründen entfernt werden mussten, werden im Laufe des Frühlings nach und nach 25 neue Bäume gepflanzt. „Man sieht, dass wir durchaus im Blick haben, was in diesem Biotop geschieht. Manchmal muss man aber auch die Natur sich selbst überlassen“, fügt Pötzsch an.
selb-live.de – Presseinfo Stadt Selb