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naturfreunde selb 1017219.10.2017 – Ihre diesjährige Herbstreise brachte die Selber NaturFreunde in die Bezirkshauptstadt Niederbayerns, Landshut. Die Organisatoren Irene und Karl-Heinz Seifert begrüßten 47 Mitglieder und Gäste zur Fahrt in die frühere Residenzstadt der Bayerischen Herzöge.

Während der Fahrt gab Karl-Heinz Seifert einen geschichtlichen Überblick der Stadt von einer Burg bis zur mit 71.000 Einwohnern zählenden Industrie-, Behörden- und Schulstadt. Am historischen Rathaus wurde die Reisegruppe von zwei überaus kompetenten und gut aufgelegten Stadtführerinnen empfangen und sogleich zum ersten Highlight, dem Rathaus-Prunksaal, geführt. Dieser diente bereits bei der „Landshuter Hochzeit von 1475“ als Tanzsaal. Ein 1883 geschaffenes Gemälde, das den gesamten Raum umfasst, zeigt den überaus prachtvollen Festzug anlässlich der Vermählung von Herzog Georg dem Reichen mit der polnischen Königstochter Hedwig. Mehrere prächtige Kronleuchter und die holzgeschnitzte Decke versetzten die Besucher in die Zeit vor 550 Jahren. Die lebhaften Schilderungen der Stadtführerinnen um das damalige Ereignis, der prunkvollsten Hochzeit des Spätmittelalters, mit über 10.000 Gästen, darunter Kaiser Friedrich III. und unzähligen Reichsfürsten mit ihren Gefolgen, weckten den Wunsch, das sich seit 1903 alle 4 Jahre wiederholende Spektakel in historischen Gewändern und Gerätschaften in der Altstadt, selbst zu besuchen. Über die Treppe des Rathauses hinab, vorbei an den bunten bleiverglasten Fenstern, die viele aus dem Rathaus von Herrn Wöller (Fritz Wepper), aus der Fernsehserie „Um Himmels Willen“ kennen, ging es weiter zur größten und bedeutendsten Kirche Landshuts, Sankt Martin, mit dem höchsten Backsteinturm der Welt (130 m).

Die außergewöhnliche Höhe des Turmes wurde der Legende nach von den Bürgern der Stadt so hoch gebaut, damit die Bürger dem auf der Burg residierenden Herzog „in die Suppenschüssel“ schauen konnten. Die im gotischen Baustil erbaute dreischiffige Langhauskirche zeichnet sich mit ihrem hellen Innenraum durch seine kühne Höhe aus. Dieses Gewölbe wird von 8 schlanken, 22 m hohen Pfeilern getragen. Zu den bedeutendsten Ausstattungsstücken der Kirche zählen außer der Kanzel von 1422, das 1495 aus Lindenholz geschaffene Chorbogen-Kruzifix mit 15 m Länge, als eines der größten Kreuze Europas. Bemerkenswert sind außerdem die Madonna des Bildschnitzers Hans Leinberger (um 1518), zweifarbige Bleiglasfenster aus d.J. 1949 sowie der steinerne Hochaltar. An der Frauenkapelle auf dem ehemaligen Martins-Friedhof im Schatten der Basilika führte der Weg weiter zur Stadtresidenz von Herzog Ludwig X. Er ließ 1536 – 39 den Augsburger Baumeister Zwitzel den „Deutschen Bau“ errichten, den er dann 1537 nach einer Reise nach Italien noch um einen italienischen Bau im Renaissance-Stil erweitern ließ. Der Bau wurde mit Arkaden geschmückten Seitentrakten versehen und war der 1. Renaissance-Bau nördlich der Alpen. Das Gebäude reicht bis zur Ländgasse an der Isar mit dem mittelalterlichen Röcklturm und der einstigen Herzöglichen Badestube aus dem 16. Jahrhundert. Durch das Ländtor, eines von 8 Toren in der Stadtmauer, über dessen Durchfahrt das Landshuter Stadtwappen, das“ Drei-Helme-Wappen“ prangt, welches 1313 durch König Ludwig von Bayern der Stadt verliehen wurde, ging die Führung wieder zurück zur Altstadt mit schönen alten Bürgerhäusern. Nach einer kurzen Pause traf sich die Hälfte der Reisegruppe nun zum Anstieg zu einem weiteren Höhepunkt des Tages, zur Burg Trausnitz. Über die sogenannte Fürstentreppe passierte man nach 300 m mehrere gut erhaltene Wehranlagen und Mauerringe, um den äußeren Burghof zu erreichen. Der erste Blick fiel auf den wuchtigen Bergfried aus der Entstehungszeit von 1204 durch Ludwig I. Er ist Teil der alten einst mächtigen Trutzburg, die sich in den Jahren 1568 – 1579 zu einem prunkvollen Renaissance-Schloss verwandelte. Glanzvolle Hofhaltungen mit großen Gefolgen samt Künstlern, Musikern und Schauspielern waren nun an der Tagesordnung. Immer neue Anbauten wurden nun ausgeführt, wie z.B. die berühmte Narrentreppe mit vielen farbenfrohen Wandmalereien über mehrere Etagen mit lebensgroßen Figuren. Leider ist diese Treppe wegen vorangegangener Zerstörungen für die Öffentlichkeit gesperrt, sodass man nur einen kleinen Einblick bekam. Ein kompetenter Burgführer gab Einblicke in das Leben der Herzöge. In den sehr großen Räumen konnte man riesige Wandteppiche mit Motiven aus dem 16. Jahrhundert bewundern, ebenso wunderschöne Kachelöfen, leicht zerlegbare Schränke und Kommoden sowie andere wunderschöne Einrichtungsgegenstände, auch Hieb- und Stichwaffen sowie Rüstungen waren zu bewundern. Der absolute Höhepunkt war die Kunst- und Wunderkammer der Burg. Eine interessante Sammlung von Gold-, Silber-, Elfenbein- und Bernstein-Arbeiten sowie Naturschönheiten und wissenschaftliche Materialien und Forschungsergebnisse aus der damaligen Zeit erinnerten an die Reichtümer der Herzöge von Landshut. Zum gemeinsamen Abendessen traf sich die Gruppe im „Augustiner“ an der St. Martins-Kirche, einem urigen altbayer. Restaurant, ehe es wieder Richtung Heimat ging.

naturfreunde selb 10172selb-live.de – Presseinfo Naturfreunde Selb

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