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rapa100 102022.10.2020 – 100 Jahre Firma RAPA: Auf dieses stolze Jubiläum kann der inhabergeführte Mittelstandsbetrieb blicken. Beim offiziellen Festakt des mittlerweile größten Arbeitgebers in der Stadt Selb gratulierte unter anderem auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Dieser weihte zugleich die neue Produktionsanlage ein.

Die Entwicklung vom kleinen Handwerksbetrieb zu einem Global Player mit rund 1.000 Beschäftigten in Deutschland und Amerika: Entwicklungs- und Systempartner führender Unternehmen in den Bereichen Automotive, Medizintechnik und Industrie; ein inhabergeführter Mittelstandsbetrieb mit Hands-on-Mentalität, Top-Arbeitgeber und Problemlöser für die Kunden – dafür stehen RAPA, die Eigner und Mitarbeiter heute. Die Entwicklung des Unternehmens bildet deshalb auch den Mittelpunkt des hundertjährigen Firmenjubiläums. Und gerne hätte man diesen feierlichen Anlass genommen, größer und insbesondere mit den Mitarbeitern zu feiern. Coronabedingt war dies jedoch nicht möglich.

Würdig war der kleine Festakt in der neuen Produktionshalle dennoch. Geschäftsführer Dr. Roman Pausch, der das Familienunternehmen in mittlerweile vierter Generation führt, konnte dabei einige Vertreter aus der Politik aus der Region und dem Freistaat Bayern begrüßen. Das wusste er sehr zu schätzen. „Die Politik ist für uns wichtig. Die Politik schafft die Rahmenbedingungen, in denen wir uns bewegen können. Ein gutes funktionierendes Netzwerk zur Politik ist sehr wertvoll“, erklärte er, dass die RAPA sehr aktiv die notwendige Unterstützung erfahre: „Wir sind dankbar dafür. Das hilft uns wirklich!“

rapa100 10201Mit der Einweihung der neuen Produktionshalle für die Produktion von Magnetventilen sei ein weiterer Meilenstein in der Firmengeschichte gelungen. Hoffnung für das Unternehmen mache es zudem, dass man schon vor fünf Jahren dem sich angedeuteten Wandel Folge geleistet habe und Weichen gestellt habe. „Wir betreiben eine Strategie der aktiven Portfoliosteuerung. Das bedeutet die Abkehr vom klassischen Antriebsstrang und engagieren uns vor allem und ausschließlich Projekten, die beim elektrischen und autonomen Fahren wichtig sind und wichtig werden“, sei das Magnetventilprojekt ein exemplarisches Beispiel für diese Strategie. Da man früh damit angefangen habe, sei es Dr. Roman Pausch auch trotz der aktuellen Krise in der Branche nicht bange um die Zukunft. „Ich sage es ganz ehrlich: Ich habe keine Angst. Wir werden diesen Wandel erfolgreich gestalten“, vertraut der Unternehmer auf starke Partner und Kunden. Ein Wandel habe für ihn zwei wichtige Seiten: Liebgewonnene Dinge verändern sich oder gehen weg, dem dürfe aber nicht hinterhergeweint werden. Wichtiger sei dagegen vielmehr die Seite der neuen Chancen, die sich auftun. Auf diesen Aspekt gelte es sich zu konzentrieren, um die Zukunft erfolgreich zu meistern und erfolgreich zu sein.

Seit 100 Jahren passe sich die RAPA bereits immer wieder den Veränderungen an. Doch um über so lange Zeit am Markt erfolgreich zu sein, bedarf es neben Eigentümern, die an der Stange bleiben, auch eines der wichtigsten Zutaten, „und das sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Engagement den Erfolg einer jeden Firma ausmacht. Sie sind die eigentlichen Helden“, sprach Dr. Roman Pausch ein großes Dankeschön aus. 

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger gratulierte der Firma zu 100 Jahre Erfolg. Für den Wirtschaftsstandort sei es eine gute Situation, dass es Unternehmer gebe, die trotz der aktuellen Krise mit einem Ausblick in die Zukunft der Überzeugung sind, dass man das Unternehmen weiterführen möchte und wie bei der RAPA gar kräftig in eine neue Produktionslinie investiert. Der Staatsminister ist überzeugt davon, dass auch in diesem Jahrhundert die „Goldenen 20er“ kommen werden. „Wir werden diese Krise hinter uns lassen und daraus sogar gestärkt hervorgehen“, sei man zwar jetzt zu einem ohnehin schon zuvor sich abgezeichneten Anpassungsprozess gezwungen. Schlagworte wie Automatisierung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz seien Prozesse, auf die man sich in Bayern schon vor Corona vorbereitet habe. Weitere Vorstöße in diese Richtung würden gemacht. „Mit der HighTech-Agenda soll das schneller gehen. Hierfür haben wir auch noch einmal frisches Geld hingelegt“, will Aiwanger angesichts nicht schlafender Konkurrenz auf den Weltmärkten die Fahnen weiter hochhalten.

Bundestagsvizepräsident Dr. Hans-Peter Friedrich sprach seine Glückwünsche zu einem „großartigem Jubiläum“ aus. Ein Unternehmen wie die RAPA sei für die Stadt und die Region von hoher Bedeutung. Deutschland komme aus dieser aktuellen Krise zum einen natürlich durch politische Entscheidungen, wenngleich eine Unternehmersteuerreform noch mehr Handlungsspielraum ermöglichen müsse, doch vielmehr könne man auf die unglaubliche Substanz der Wirtschaft setzen. Das seien zum einen tolle Produktionsgebäude und -anlagen. Klar sei dies auch andernorts in der Welt der Fall und möglich. In Deutschland gehöre jedoch auch noch eine qualifizierte und motivierte Arbeitnehmerschaft dazu, die bereit dazu ist, Verantwortung zu übernehmen. Auch bei der RAPA habe der Politiker eine gute Verantwortungsgemeinschaft feststellen dürfen. Die Unternehmerkultur hierzulande suche dazu ohnehin weltweit ihresgleichen.

rapa100 10203Zum „gigantischen Unternehmenserfolg“ gratulierte Landtagsabgeordneter Martin Schöffel. In seinen Worten zollte er zur Innovationsstärke und dem gewaltigen Wachstum der Firma seinen größten Respekt. Ihn begeistere es allein bei einem Blick in die Stellenausschreibungen, dass die RAPA sich mit hochqualifizierten Fachkräften weiter für die Zukunft stark machen möchte. Die angesprochene HighTech-Agenda sei auch für Selb von großer Bedeutung, werde die Stadt nun doch auch Hochschulstandort im Studiengang Produktdesign. „Bildung und Ausbildung ist wichtig. Das hat die RAPA mit der Unterstützung im MINT-Bereich längst erkannt“, dankte nicht nur Schöffel der Unterstützung vor Ort. Landrat Peter Berek und Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch schlossen sich den Worten der Vorredner an. Sie verwiesen auf die Heimatverbundenheit des Unternehmens sowie dessen hohem Engagement im sozialen und gesellschaftlichen Bereich.

„Man wächst miteinander“, sprachen als Repräsentanten der Automobilindustrie Dr. Raimund Siegert (Daimler AG) und Dr. Jochen Müller (thyssenkrupp Bilstein) kurze Grußworte zum Firmenjubiläum und würdigten die RAPA mit ihrem ständigen Blick in die Zukunft als wichtigen Innovationsmotor.

Nach einem Eintrag ins „Goldene Buch der Stadt Selb“ gab Staatsminister Hubert Aiwanger durch Betätigen eines symbolischen Buzzers den Startschuss für die neue Produktionslinie für den Kunden thyssenkrupp Bilstein im neuen Gebäude. Das größte Einzelprojekt, das RAPA in ihrer Geschichte bisher gewinnen konnte.

rapa100 10202selb-live.de – Michael Sporer