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spdlogo18.11.2018 – SPD-Ortsvereinsvorsitzender Roland Graf freute sich bei seiner einleitenden Begrüßung zum „Roten Stammtisch“, neben zahlreichen Parteimitgliedern auch eine Reihe interessierter Bürger begrüßen zu dürfen. Das zeige, dass man mit dem Thema „Das Mobilitätskonzept der Stadt Selb“

genau den Punkt getroffen hätte, der in der Bevölkerung aktuell sehr rege diskutiert würde.

Fraktionsvorsitzender Walter Wejmelka führte bei seiner Präsentation in Wort und Bild mit einer Reihe von Schaubildern und Statistiken in das Thema ein. 50 Jahre nach dem letzten Gesamtverkehrsplan sei es höchste Zeit gewesen, eine neue Studie erstellen zu lassen, und das von externen Profis: „Vor einem halben Jahrhundert war das Verkehrsaufkommen völlig anders, so hatte die Stadt zwar mehr Einwohner, aber deutlich weniger PKW-Zulassungen, Selb lag an einer undurchlässigen Grenzen, fernab vom nächsten Autobahnanschluss.“

In der Vergangenheit sei im Bezug auf Verkehrsfragen in Selb nur ein Fleckenteppich entstanden, ohne auf die eigentlichen Verkehrsströme zu achten. Wejmelka: „Im Stadtrat ging es vielleicht mal um eine veränderte Vorfahrtsregel oder eine neue Parkverordnung, das war’s.“ Jetzt hätte man einen Gesamtplan, mit dem man arbeiten könne, und der tunlichst nicht in einer Schublade verstauben sollte. Schließlich hoffe man auf gewaltige bauliche Veränderungen in der Innenstadt. Der neue Verkehrsplan sei Grundlage für Forderungen der Selber Kommunalpolitik. Die SPD-Fraktion werde auch in der Planung von Verkehrswegen sich gerne für den Outlet-Investor weit aus dem Fenster lehnen, ihm das Feld aber nicht willenlos überlassen. Das betreffe beispielsweise die zukünftige Verkehrsführung am Sparkassenplatz.

Positiv falle in der Studie auf, dass dort für viele Selber Problempunkte Kreisverkehre als Lösungsvorschlag gefordert würden, so beim Aldi, am Marienplatz und am Bahnhofsvorplatz. Diese Lösungen fanden auch den Zuspruch der Zuhörer. Mit Genugtuung wies Wejmelka darauf hin, dass die Profis in der Studie zum Ergebnis gekommen wären, der Busbahnhof gehöre nicht zuletzt aufgrund der Nutzungshäufigkeit in die Schillerstraße und nicht an den Bahnhof, so wie ursprünglich von der Regierung für die Planung von „Selb 2023“ gefordert. Das hätte die SPD-Fraktion im Stadtrat mehrfach gleichlautend kundgetan: „Da hatten sich wohl in München irgendwelche Schreibtischtäter ohne jegliche Ortskenntnis was ausgedacht!“

Ernst nehmen müsse man als Stadtrat die Kritik, dass Selb aktuell für Radfahrer an vielen Stellen eine Zumutung wäre. Im Bezug auf Radwege im Stadtbild hätte man in Selb Jahrzehnte verschlafen. Jetzt sei man auf dem Weg der Besserung, das ginge aber nicht von heute auf morgen. Auf die Frage eines Besuchers, ob es einen Zeitplan für Umsetzungen des Planes gäbe, wiederholte Wejmelka, dass es sich hier erst einmal nur um ein Konzept handle, dessen Umsetzung beispielsweise bei Staatsstraßen wie beim Aldi nicht alleine von der Stadt Selb abhänge. Konkret absehbar sei, dass in Zusammenhang mit den Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen die Projekte Bahnhofsvorplatz, Marienplatz und Busbahnhof bis zum Frühjahr 2023 eigentlich abgeschlossen sein sollten.

Stadtrat Kai Hammerschmidt sieht akut ein nicht zu unterschätzendes Problem auf Selb zukommen. Er bewertet die zu erwartenden Bauaktivitäten sehr positiv, weist aber auf die einhergehende Mehrbelastung der Verwaltung hin, vor allem des Bauamtes: „Hier müssen wir personell unbedingt Verstärkung suchen.“

selb-live.de – Presseinfo SPD Selb