Anzeige

whatsapp selblive2

goetheplatz selb 062025.6.2020 – Der Goetheplatz soll zukünftig mit einer Kreisverkehrsanlage überplant werden. Der Selber Stadtrat nahm in seiner Sitzung am Mittwochabend von verschiedenen möglichen Ausführungen Kenntnis. Einstimmig wurde für diese Option der Verkehrslösung votiert.

Vor zwei Monaten wurde dem Ferienausschuss der Siegerentwurf des Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerbs „Europan 15“ zur verkehrlichen Ausgestaltung des Goetheplatzes vorgestellt. Dieser Entwurf sah am Goetheplatz keinen Kreisverkehr mehr vor. Auf Wunsch des Ausschusses sollte vom Verkehrsplaner (Stadt, Land Verkehr – Herr Ulzhöfer) bezüglich der geänderten verkehrlichen Konzeption nochmals eine Stellungnahme eingeholt werden.

Vom Verkehrsplaner wurden die Optionen Kreisverkehr, Abknickende Vorfahrtstraße (wie bisher), Umbau zu einer Kreuzung (ohne Signalisierung) und Umbau zu einer lichtsignalgeregelten Kreuzung miteinander verglichen. Die Berechnungen basierten alle auf dem Planfall der Diagonalsperre am Sparkassenplatz. Aus verkehrlicher Sicht schneidet der Kreisverkehr an der Stelle Bahnhofstraße/Albert-Pausch-Ring am besten ab. Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann den Knotenpunkt ungehindert passieren. 

Bei der abknickenden Vorfahrt müssten in Stoßzeiten Fahrzeuge bis zu ihrer Abfertigung mehrfach vorrücken und der Stau würde im Bereich des Albert-Pausch-Rings in Richtung Goetheplatz stetig wachsen. Damit einher gehen extrem lange Wartezeiten und eine Überlastung des Knotenpunktes.

Beim Umbau zu einer Kreuzung ohne Lichtsignalanlage würden Verkehrsteilnehmer in erheblicher Konkurrenz zueinander stehen. In diesem Fall würde das Linksabbiegen von Bahnhof in Richtung Hofer Straße sehr lange Wartezeiten nach sich ziehen. Bei einer lichtsignalgesteuerten Kreuzung bedeutet das, dass nahezu alle während der Sperrzeit ankommenden Verkehrsteilnehmer in der nachfolgenden Freigabezeit weiterfahren oder -gehen können. Es kommt aber dennoch zu spürbaren Wartezeiten.

Allen Optionen gemeinsam ist die Empfehlung, das Linksabbiegen aus der Friedrich-Ebert-Straße in Richtung Albert-Pausch-Ring künftig nicht mehr zu gestatten, da dies bereits jetzt als sehr gefährlich erachtet wird. Auch das Linksabbiegen von der Hofer Straße in Richtung Friedrich-Ebert-Straße könnte nicht mehr erfolgen. Lediglich mit einer Kreisverkehrsanlage könnte diese Straße über den Kreisverkehr noch aus Norden angefahren werden.

Konträr zum Ergebnis der eigentlich nur in Frage kommenden Kreisverkehrsanlage wird aus städtebaulicher Sicht, sowohl von den Stadtplanern des Europan-Wettbewerbs als auch vom Verkehrsplaner, eine klar gegliederte Kreuzung der Vorzug gegeben. Aus ihrer Sicht könnte damit der Bahnhofsvorplatz besser strukturiert werden. Tatsächlich benötigt ein Kreisverkehr etwas mehr Fläche als eine vergleichbare Kreuzung. Dadurch wird befürchtet, dass vor allem für den mit der Bahn ankommenden Besucher der Stadt der Bahnhofsvorplatz in erster Linie als reine Verkehrsfläche wahrgenommen würde und nicht als positive Visitenkarte der Stadt.

Die Stadträte plädierten klar für die Kreisverkehrslösung. Auch die Folge- bzw. Unterhaltungskosten seien nach Ansicht von Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch deutlich geringer als bei einer lichtsignalgesteuerten Kreuzung. Zudem begrüßte er es, dass der zuletzt präsentierte Vorschlag einer Sackgassenlösung samt Wendehammer in der Friedrich-Ebert-Straße wieder wegfalle.

Ramona Jülke-Miedl (Aktive Bürger) fragte bezüglich Fußgängerüberquerungen nach. Bauamtsleiter Helmut Resch erklärte, dass dies beim Kreisverkehr wohl einfacherer und sicherer als im Ist-Zustand sein dürfte. Zum einen verwies er auf ein reduziertes Tempo der Fahrzeuge. Auch Fahrbahnteiler wären denkbar.

Wolfgang Kreil (CSU) erinnerte an einen schon einmal vorgestellten ellipsenförmigen Kreisverkehr, bei dem auch die Friedrich-Ebert-Straße mit eingebunden werden könnte. Das wäre langfristig die bessere Alternative, die angesprochene Optik sei hier lediglich eine Gestaltungsfrage. Er meinte, dass es schwer nachvollziehbar sei, dass man aus der Friedrich-Ebert-Straße nicht links in Richtung Westen abbiegen dürfe, man folglich Umwege in Kauf nehmen müsste. Er meint, dass ein Linksabbiegen dann durch den Kreisverkehr bedingt reduzierteres Tempo gar sicherer vonstattengehen wird. Resch entgegnete, dass Gutachter diese Art des Kreisverkehrs als schlechteste Lösung sehen. Der Bahnhofsvorplatz als Achse zur Innenstadt wäre durch den überdimensionierten Kreisverkehr durchschnitten. Ulrich Pötzsch erklärte als Kompromiss, dass man das Thema Verkehrsführung und der Beschilderung im Bereich Friedrich-Ebert-Straße noch offen lassen und im Zuge der Fertigstellung des Kreisverkehrs (Bau vorgesehen im Jahr 2022) direkt überprüfen könne. 

goetheplatz selb 0620

 

FacebookXingTwitterLinkedIn

Anzeige

checker julian

Anzeige

burger selb 02242

Anzeige

SEPP MAIER Selb 002

Anzeige

kunstraeume selb 2024 plakat