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7.4.2020 – Die Tierheime in Bayern sind aktuell aufgrund der Krise im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und den vom Freistaat getroffenen Maßnahmen geschlossen, so auch die Einrichtung in Selb. Der Betrieb im Tierheim des Tierschutzvereins Selb läuft aber weiter, denn die dort untergebrachten Tiere müssen in gewohntem Umfang versorgt werden.

Das bedeutet, dass sich das Mitarbeiter-Team rund um Tierheimleiterin Julia Stopp täglich um die zahlreichen Vierbeiner kümmern muss: Die Hunde brauchen ihre Gassi-Runden, die Katzen Streicheleinheiten und alle anderen die übliche Zuwendung. Dass es gar nicht einfach ist, den Tierheim-Betrieb in der aktuellen Situation aufrecht zu erhalten, schildert Julia Stopp. „Uns fehlen nämlich komplett die Einnahmen.“

So habe man zum Beispiel zu Beginn der Osterferien mit zahlreichen Pensionstieren gerechnet. „Da die Tierbesitzer nicht verreisen können, hagelte es reihenweise Absagen, sodass wir aktuell kein einziges Tier im Pensionsbetrieb haben“, so die Tierheimleiterin. Die zahlreichen Pensionstiere, speziell zur Urlaubszeit, haben bisher immer eine ansehnliche Summe in die Kasse des Tierschutzvereins gespült. Das breche nun völlig weg, ebenso die Einnahmen aus den beiden Tierheimläden in der Selber Innenstadt, die ebenfalls geschlossen sind. Wie die „Finanzchefin“ des Tierschutzvereins Selb, Karin Zollinger, ergänzt, „fehlen uns damit gut 2000 Euro im Monat“. Die Einbußen bei den Pensionseinnahmen gibt sie mit durchschnittlich 1000 Euro monatlich an. Weiterhin finanziell schwer ins Gewicht falle die Absage der für Mai geplanten Haussammlung. Diese habe laut Schatzmeisterin Karin Zollinger in den vergangenen zwei Jahren immer um die 5500 Euro gebracht. „Dieses Geld ist vorerst auch verloren“, doch hofft man beim Tierschutzverein, die Haussammlung vielleicht zu einem späteren Termin nachholen zu können.

Während momentan die Einnahmen komplett ausbleiben, denn es werden aktuell aufgrund der Kontaktsperre und der Ausgangsbeschränkungen auch keine Tiere vermittelt, laufen aber die Kosten für den Tierschutzverein weiter. „Wir möchten soweit als möglich unser Personal halten“, sagt Karin Zollinger. Aus diesem Grund habe man bereits für einige Beschäftigte Kurzarbeit beantragt. Und Julia Stopp ergänzt, dass die Stamm-Gassigeher dem Tierheim auch in Krisenzeiten die Treue halten. „Sie warten an der Tür auf ihren Hund, nehmen ihn ohne jeglichen Körperkontakt zum Tierheimpersonal entgegen und liefern ihn auf diese Weise auch wieder ab. Es wäre das Schlimmste, wenn wir aufgrund einer Infizierung alle in Quarantäne müssten“, erklärt Julia Stopp, weshalb man sich strikt an die Vorgaben halte.

tierheim selb 0420Aufgrund der Lage sei die Aufnahme von Tieren weitgehend gestoppt worden. „Natürlich nehmen wir Findeltiere oder Tiere von Menschen, die schwer erkrankt oder verstorben sind, weiterhin auf“, sagt die Tierheimleiterin, weist aber auch darauf hin, dass man wegen fehlender Vermittlungen auf ein Platzproblem zusteuere, das sich wiederum auf die Lebensqualität der Tiere und den Arbeitsaufwand des Personals auswirken werde. Aus diesem Grund gebe es bereits eine Warteliste für Tiere, die im Tierheim untergebracht werden sollen. Einige leben vorübergehend auf privaten Pflegestellen. „Natürlich machen wir für Tiere in lebensbedrohlichen Situationen schon mal eine Ausnahme, so Julia Stopp. Wer zum Beispiel einem 14 Jahre alten Kater, dessen Frauchen verstorben ist und der aus Kummer nicht mehr frisst, ein liebevolles Zuhause geben möchte, kann sich gerne melden. „In Selb und Umgebung scheinen die Tierbesitzer jedenfalls verstanden zu haben, dass Haustiere den Corona-Virus nicht übertragen, denn wir hatten diesbezüglich bisher nur drei Anfragen,“ so die Tierheimleiterin weiter.

Im Selber Tierheim sieht man den nächsten Wochen mit Bangen entgegen. Wenn die Einnahmen aus dem Pensionsbereich, der Vermittlung und den Tierheimläden weiter wegfallen, wird es kritisch, weshalb der Tierschutzverein um Spenden bittet. Den Verantwortlichen ist durchaus bewusst, dass momentan jeder mit sich zu kämpfen hat, doch spüre man auch die abnehmende Spendenbereitschaft bereits drastisch. In diesem Zusammenhang freut sich Karin Zollinger, dass die Eigentümer der Häuser, in denen sich die beiden Tierheimläden befinden, ab Mai vorübergehend dem Verein die Miete erlassen. „Dafür sind wir überaus dankbar!“ Und Julia Stopp ergänzt: „Wir sparen im Tierheim ein wo wir können, doch die Kosten für Futter, Tierarzt und Personal laufen auch während der Krise weiter.“

 

Info

Wer für das Selber Tierheim in den schwierigen Zeiten Geld spenden möchte, kann dies überweisen auf das Konto bei der Sparkasse Hochfranken, IBAN: DE66780500000430160259. Auch Futterspenden sind willkommen. Diese können nach einem Anruf im Tierheim unter 09287/3741 vor der Tür abgestellt werden.

selb-live.de – Presseinfo Tierschutzverein Selb

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