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polizei selb herrmann 1019111.10.2019 - Anfang August haben die Beamten der Polizeiinspektion Marktredwitz den Neubau an der Försterstraße bezogen. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde das Dienstgebäude seiner Bestimmung nun auch offiziell übergeben. In Selb mit vor Ort war auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

Beeindruckt vom neuen rund 1,3 Millionen Euro teuren Dienstgebäude zeigte sich der Innenminister. Im Beisein vom oberfränkischen Polizeipräsidenten Alfons Schieder und Inspektionsleiter Robert Roth nahm er die Räumlichkeiten in Augenschein. Sehr modern und hell gestaltet präsentiert sich die Selber Polizeiwache. Diese bietet auf rund 200 Quadratmetern genügend Platz für Umkleide- und Sanitärräume sowie Büroräume. Die Möbel in den insgesamt vier Büros sind natürlich alle neu und auf dem neuesten Standard. Das Gebäude selbst ist auf dem neuesten energetischen Stand. „Dank durchdachter Raumaufteilung und Ausstattung werden optimale Arbeitsbedingungen geboten“, sind die Verantwortlichen überzeugt.

Zwischenzeitlich eingespielt hat sich der Betrieb im neuen Gebäude. Dieses war allerdings ursprünglich für die damalige Fahndungsinspektion vorgesehen. Im Zuge der Umorganisation zur Grenzpolizeiinspektion Selb (GPI) als auch der Neuorganisation der Dienststellen ging der Neubau an die PI Marktredwitz über, die GPI befindet sind derweil im Altbau nebenan. Doch dieser müsse zukünftig unbedingt auf einen neuen Stand gebracht werden, wie am Rande des Festakts erwähnt wurde.

Polizeipräsident Alfons Schieder sieht die Polizeiwache als wichtigen Anlaufpunkt für die Bürgerinnen und Bürger. Im Bezug auf die Neustrukturierung und der organisatorischen Angliederung sieht er gerade im administrativen Bereich Synergieeffeke. Dies komme unter dem Strich einer erhöhten Polizeipräsenz im Außendienst zugute, „auch wenn uns das leider nicht immer jeder glauben will, so konnten wir diese um 15 Prozent steigern!“ In der Region verfüge man zudem mit der GPI über eine schlagkräftige Polizei. Auch die Zusammenarbeit mit den Behörden bis hin zum Zoll und der Bundespolizei sei konstruktiv und vertrauensvoll. So verfüge man über einen effektiven Fahndungsschleier im grenznahen Raum. Das gemeinsame Engagement schlage sich nieder in einer Aufklärungsquote von über 70 Prozent, „ein Spitzenwert weit über dem bayerischen Durchschnitt!“ Betrachtet nur auf die Stadt Selb stellte er fest, dass im Jahr 2018 die Straftaten um 11,5 Prozent zurückgegangen seien. „Mit Fug und Recht können wir behaupten, dass die Menschen in einer sehr sicheren Region leben. Das ist mir wichtig, immer wieder zu betonen. Wir sind uns bewusst, dass oft ein subjektives Empfinden sehr bewegt und sind jederzeit dankbar für Bürgerhinweise, für Kritik und offene Worte. Ich kann allerdings nicht nachvollziehen, wenn Einzelne medial verstärkt die Bevölkerung verunsichern, in dem sie die tatsächlich sehr gute Sicherheitslage mit Argumenten, die eher aus dem Textbuch des Rechtspopulismus stammen, in Frage zu stellen“, ärgert sich der Polizeipräsident.

Innenminister Joachim Herrmann schlug mit seinen Worten in die gleiche Kerbe. Man solle sich auf Fakten konzentrieren. So zeigen präzise Statistiken auf, dass die Kriminalität in der Region in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen sei. Im Freistaat Bayern habe man ohnehin die geringste Kriminalitätsrate. Darauf ausruhen wolle man sich allerdings nicht. Ganz im Gegenteil. Man wolle auch nichts beschönigen, aber gerade in der heutigen Zeit sei es verantwortungslos, falsche Zahlen zu behaupten, die bewusst Angst machen sollen. „Wir nehmen Probleme ernst und wollen auch nichts unter den Tisch kehren. Die Herausforderungen sind groß genug und denen werden wir uns auch immer wieder stellen!“

Mit Blick auf die Neuorganisation der polizeilichen Zuständigkeiten im Landkreis Wunsiedel für Selb und Marktredwitz stellte der Innenminister fest: „Mit der Grenzpolizeiinspektion Selb und der Polizeiwache Selb als nachgeordnete Dienststelle der Polizeiinspektion Marktredwitz haben wir eine leistungsstarke Polizeiorganisation. Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger profitiert von der höheren Polizeipräsenz und zusätzlichen Streifen." Wie Herrmann erläuterte, steht für den in zwei Streifenbereiche aufgeteilten Dienstbereich der PI Marktredwitz jeweils mindestens eine Streife rund um die Uhr zur Verfügung. Hinzu kommen die Fahndungsstreifen der Grenzpolizeiinspektion in Selb. Zusätzlich kann die Einsatzzentrale schnell zusätzliche Unterstützungskräfte in die Region beordern.

Der Innenminister machte deutlich, dass die Polizeidienststellen im Landkreis Wunsiedel seit der Polizeireform 2009 bis jetzt um 19 Polizistinnen und Polizisten verstärkt wurden. „Bis 2023 werden wir die Bayerische Grenzpolizei personell weiter ausbauen, davon wird auch die Region Selb/Marktredwitz deutlich profitieren", kündigte Herrmann an. Nach den derzeitigen Planungen soll die Grenzpolizeiinspektion Selb von 35 Stellen im Herbst 2016 auf dann mindestens 50 Stellen aufgestockt werden. „Das ist insgesamt ein deutliches Plus für die Polizei in der Region", fasste der Minister zusammen. Dazu kommen im Landkreis Wunsiedel noch die PI Marktredwitz mit 65 Stellen und die PI Wunsiedel mit 38 Stellen.

Insgesamt habe man in Bayern mit rund 43.000 Stellen den höchsten Stellenbestand aller Zeiten erreicht. „Diesen Weg setzen wir konsequent fort. Alleine heuer können wir rund 1.700 Neueinstellungen vornehmen, ein Wert auf Spitzenniveau“, so Herrmann. Grundlage dafür seien die 3.500 zusätzlichen Polizeistellen, die die Bayerische Staatsregierung für den Zeitraum von 2017 bis 2023 beschlossen hat. „Damit schaffen wir beste Voraussetzungen dafür, dass Bayern bei der Inneren Sicherheit auch in Zukunft eine Spitzenstellung einnehmen wird.“

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch sprach einen besonderen Dank seitens der Stadt Selb aus, dass sich mit dem neuen Gebäude und entsprechend zeitgemäßer technischer Ausstattung für den Standort ausgesprochen wurde. Gerne unterstütze die Stadt Selb auch in Sachen eines möglichen Neubaus für die Grenspolizeiinspektion.

Der Rathauschef wisse dazu das Engagement aller Einsatzkräfte sehr zu schätzen. Erst kürzlich sei er bei einem schweren Verkehrsunfall als Erstbelfer vor Ort gewesen. Nach Absetzen eines Notrufs waren laut Pötzsch von der Polizei über das BRK bis hin zur Feuerwehr sämtliche Helfer binnen zehn Minuten am Unfallort eingetroffen. polizei selb herrmann 10191