Anzeige

whatsapp selblive2

fachschule selb27.6.2019 – Das Gelände des ehemaligen Hutschenreuther-Werk B hält die Stadt Selb längst bereit. Geht es nach den Vorstellungen von Stadt und Landkreis sowie dem Schulleiter, soll hier schnellstmöglich der Neubau für die Fachschule für Produktdesign und Prüftechnik entstehen. Doch noch immer müsse gemeinsam um Zusagen und Gelder gekämpft werden, wie in der Stadtratssitzung am Mittwoch diskutiert wurde.

„Es muss am besten sofort losgelegt werden, sonst machen es andere“, sieht Selbs Oberbürgermeister in der hiesigen Fachschule kein Selber- oder ein Landkreis-Thema. „Es ist ein bayerisches Projekt, deren Außenwirkung europaweit wichtig ist“, sei für das Stadtoberhaupt die Fachschule ein wichtiges Pfund, in der junge Designer eine sehr gute Ausbildung erfahren.

Längst könnte die Schule aber schon geschlossen sein, wie Schulleiter Dr. Bernhard Nitzsche dem Gremium erklärte. Das nämlich in Zeiten des Strukturwandels. Weg von der Porzellanindustrie sei es jedoch gelungen, die Ausbildung den Bedürfnissen der Industrie anzupassen. Industriedesign, innovatives Produktdesign und Designmodellbau stehen heute im Vordergrund. Die projektorientierte Ausbildung präge längst das Profil der Schule. Eng sei man hier mit Unternehmen vernetzt. Aber auch stoße man schon seit Jahren an seine Grenzen. „Ohne technologische, inhaltliche als auch gebäudliche Weiterentwicklung sinkt die Attraktivität der Schule“, machte Nitzsche deutlich. Man sei am Limit. Gerade was den Automobilbereich betreffe (Archivfoto). Um die fachschule selbhohe Qualität der Ausbildung im Mobilitätsdesign gewährleisten zu können bedarf es ein Modelling im Maßstab 1:1. Nur mit Notlösungen zu arbeiten, das sei alles andere förderlich, wenn man als Fachschule weiter gefragter Lieferant von Nachwuchs-Formgestaltern für die Autoindustrie sein möchte. „Wir sind keine klassische Schule, sondern eine besondere Einrichtung, die nicht vergleichbar ist“, klagt der Schulleiter über die Bürokratielastigkeit in diesem Thema.

Ein großes Design-Studio gemäß internationalen Standards ist das Ziel. Schon über drei Jahre arbeite man daran. Viele Gespräche seien geführt worden. Die Kommune, der Landkreis, die Landtagsabgeordneten stünden hinter der Vision, der gemeinsame politische Wille sei vor Ort da, aber: „Wir durchlaufen seit drei Jahren die gleiche Schleife. Aber wir warten weiter nur noch auf ein Signal aus München“, so Nitzsche.

Auf rund 18 Millionen Euro Investition wird der Neubau samt Ausstattung geschätzt. Bislang gab es nur eine Zusage vom Kultusministerium über rund 6 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium als auch das Finanzministerium halten sich derzeit zurück. „Wir müssen hier um Peanuts kämpfen und verlieren dadurch auch jede Menge Zeit“, ärgerte sich Kai Hammerschmidt (SPD). „Die Wirtschaftspolitik ist eine absolute Katastrophe“, so Dr. Klaus von Stetten (Aktive Bürger), der mehr Flexibilität bei den Fördersystemen fordert. Egal welcher Couleur die zuständigen Minister aktuell sind und in der Vergangenheit auch waren, hier verschlafe man eine wichtige Entwicklung. Und die sollte laut Stetten gar noch weitergedacht werden. Zu einer Hochschule mit Campus müsse sich das Projekt konkret weiterentwickeln.

Man könne hier vor Ort sich zwar beklagen, aber ob dies über die Berichterstattung in den regionalen Medien auch in den Ministerien ankommt, das bezweifelt Wolfgang Kreil (CSU/FWS). Deutlich mehr öffentlicher Nachdruck sei wohl erforderlich. Jedes der angesprochenen Ministerien müsse die Fachschule in seinem Haushalt aufnehmen. „Wenn die Minister hier nicht etwas machen, dann machen es eben andere an anderer Stelle“, warnt auch er.

FacebookXingTwitterLinkedIn

Anzeige

checker julian

Anzeige

burger selb 02242

Anzeige

SEPP MAIER Selb 002

Anzeige

kunstraeume selb 2024 plakat